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Eine Fellnase, zwei Bikes und zwei Cops

Wie ich lernte Hunde, Motorräder und Polizisten zu mögen 

Wenn Ihr ungewöhnliche Geschichten mögt, dann solltet Ihr jetzt weiterlesen. Die folgenden Zeilen berichten von einem Erlebnis aus meiner frühen Kindheit, das meine Beziehung zu Hunden, Motorrädern und Polizisten geprägt hat.

Zu dieser Zeit lebten wir in einem Viertel am Rande der Stadt. Gleich hinter unserem Haus, nur durch eine Wiese getrennt, begannen weitläufige Felder. In einiger Entfernung konnte man ein einsames Haus stehen sehen, das, bei näherem Anblick, dabei war zu verfallen.

Das alte Haus

Für Kinder hatte es eine unglaubliche Anziehungskraft, denn es war geheimnisvoll und wenn man nicht aufpasste, stand der Besitzer plötzlich hinter einem. Und ehrlich gesagt, das war kein erbaulicher Anblick. Es war ein alter, schmutziger Mann, unrasiert und mit strubbeligem Haar. Seine Haut war ledrig und dunkel und wenn er den Mund aufmachte, konnte man nur ein paar Zahnstummel sehen. Für uns war es ein wilder, einschüchternder Anblick und wie er aussah, verhielt er sich auch. Wenn er uns sah, jagte er uns davon und lief uns ein Stück hinterher, seinen Gehstock schwingend. So erschreckend diese Momente auch waren, konnten wir einfach nicht von dem Haus wegbleiben.

Wir, das waren vor allem Helge und ich. Helge war schon elf und wohnte direkt neben uns. Seine Eltern hatten sechs Kinder und er war das dritte oder vierte Kind, das weiß ich nicht mehr so genau. Seine Mutter war sehr nett, aber sein Vater war immer schlecht gelaunt und grausam zu Helge. Er schlug Helge regelmäßig mit dem Gürtel und Helge flüchtete dann meist zu uns. Meine Mutter nahm ihn dann für ein oder zwei Tage auf, bis sein Vater wieder einmal mit seinem Lieferwagen verschwand.

Es war eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Helge und mir. Immerhin war er schon elf und ich war erst fünf. Aber es war die erste richtige Freundschaft, an die ich mich erinnern kann. Er wusste so wahnsinnig viel und brachte mir allerlei Fertigkeiten bei, wie z. B. Pfeile schnitzen, wie man ein cooles Lagerfeuer macht und wie man sich gegen Ältere wehren kann. Am liebsten gingen wir aber an heißen Sommertagen über die vor Hitze flirrenden Felder und zum Schluss kamen wir immer wieder zu dem alten Haus mit dem seltsamen alten Mann.

Es war nicht das alte Haus oder der komische Kauz, was uns immer wieder dorthin zog, sondern der Käfig hinter dem Haus, in dem ein großer, in meiner Erinnerung geradezu riesiger, Schäferhund wohnte. Die Fellnase war schon alt, das konnte man genau sehen. Aber wir fanden das Tier einfach faszinierend. Eigentlich war es ein scharfer Hund, doch bei Helge und mir kam er immer an das Gitter des großen Käfigs und er ließ sich von uns ausgiebig streicheln. Wenn ich wusste, dass wir zum alten Haus gingen, stopfte ich mir immer ein großes Stück Wurst in die Hosentasche, das ich zuvor aus dem Kühlschrank stibitzt hatte. Ich denke, dass das auch das Geheimnis war, warum das Tier uns so freundlich gesinnt war. Jedenfalls liebten wir diesen alten, gebrechlichen Hund. Wir hatten ihn Rintintin getauft, nach dem weltberühmten Filmhund, aber freilich hatte ihm der alte Mann einen anderen Namen gegeben.

Eines Tages im Spätsommer landeten wir nach unserem üblichen Streifzug über die Felder wieder beim Haus. Beim Käfig stand der alte Mann und als er uns sah, schrie er uns nicht an wie sonst, sondern er winkte uns näher. Wir waren uns nicht sicher, ob wir wirklich näher gehen sollten, denn damals war es nicht unüblich, als Kind eine Tracht Prügel zu kassieren, wenn man sich am falschen Ort zur falschen Zeit befand. Die Erwachsenen hatten keine Scheu einem eine Ohrfeige zu verpassen, wenn man sich nicht adäquat verhielt und dass wir auf dem Grundstück waren, war mit Sicherheit nicht adäquat. Schließlich überwanden wir unsere Scheu und traten näher. Der Mann schaute uns an und sagte: „Ihr seid die beiden, die Wilma immer füttern, richtig?“ Wir nickten unsicher und ich schloss daraus, dass Wilma der tatsächliche Name des Hundes war und es sich um eine Hündin handelte. Er sprach weiter: „Tja, jetzt ist es vorbei mit dem Füttern. Wilma wird morgen abgeholt und kommt ins Tierheim. Mich stecken sie in ein Altersheim und meine Bude wird abgerissen. Sie werden ein schickes Haus auf dem Grundstück bauen.“

Beste Freunde

Helge und ich sahen uns erschrocken an. Rintintin sollte ins Tierheim. Das war für uns mindestens so schlimm wie die Aussicht, einer von uns müsste ins Kinderheim. Unser Rintintin, der immer so freundlich zu uns war. Für uns war der Hund zu einem Freund geworden und der Gedanke, ihn nicht mehr zu sehen, war eine fürchterliche Aussicht. Der alte Mann erkannte, was in uns vorging und sagte: „Ach Jungs, Wilma ist schon alt und wird sowieso bald sterben, genauso wie ich. Es ist schön, dass Ihr beide uns noch einmal besucht habt. Ihr wart immer so lieb zu Wilma und habt ihr zu essen gebracht. Ich hatte nie genug, damit wir beide satt werden konnten, und ich wollte Euch dafür danke sagen, bevor Wilma und ich hier wegmüssen. Also Danke!“

Wir sahen ihn schweigend an und konnten sehen, wie seine Augen sich mit Tränen füllten. Dann drehte er uns abrupt den Rücken zu und sagte, dieses Mal unfreundlicher: „Haut jetzt endlich ab!“ Und als wir nicht sofort reagierten, brüllte er: „Ihr sollt abhauen, habe ich gesagt!“ Wir rannten, so schnell wir konnten davon; die Aussicht, vielleicht doch noch eine Ohrfeige zu kassieren, ließ uns ziemlich schnell rennen.

Als wir wieder bei unserem Haus waren, setzten wir uns auf eine der Bänke an dem Gehweg und beratschlagten, was denn nun zu tun sei. „Auf keinen Fall darf Rintintin in ein Tierheim gebracht werden“, meinte Helge. „Aber was sollen wir denn tun?“, fragte ich ihn. Daraufhin erwiderte er: „Wir werden morgen früh ganz früh aufstehen, schleichen uns zum Haus und befreien Rintintin. Dann laufen wir mit ihm weg. Bring Du uns was zum Essen mit, ich sorge für zwei Flaschen Limo aus dem Keller.“

Der Plan

Ehrlich gesagt erschreckte mich die Vorstellung, von daheim wegzulaufen. Andererseits war ja Helge dabei und meine Mutter sagte immer, dass er ein guter Freund sei und sie ihm jederzeit vertrauen würde. Das war gewagt, denn Helge war dafür bekannt, dass er auch schon mal „englisch einkaufen ging“. Das bedeutete, dass er in unserem Einkaufsladen Dinge mitnahm und diese nicht bezahlte. Das hatte mir mein älterer Bruder erklärt, der mit Helge früher in eine Klasse gegangen war.

Meine Mutter schickte Helge oft in den Laden, um etwas für sie einzukaufen und sie verlangte von ihm immer den Kassenzettel. Das Wechselgeld stimmte auch immer auf den Pfennig genau. Meine Mutter sagte, dass ihr Helge leid tue und er einfach nicht genug Liebe daheim bekäme. Deshalb würde er böse Dinge tun und deshalb ließ sie ihn oft bei uns essen und spielen und vertraute ihm die Einkäufe an. Und Helge hat sie niemals enttäuscht.

Am nächsten Morgen, ganz früh, hörte ich kleine Steine gegen mein Fenster prallen. Ich war sofort wach, obwohl ich kaum geschlafen hatte — aus Angst vor dem heutigen Tag. Ich zog mich rasch an, schnappte mir ein Einkaufsnetz in der Küche und füllte es mit allerlei Wurst und einem halben Brot. Dann ging ich schnell nach draußen, wo Helge schon auf mich wartete. Mir war nun wirklich mulmig. Wir rannten sogleich los und nach einiger Zeit kamen wir beim alten Haus an. Wir schlichen uns um das Haus zum Hundekäfig.

Rintintin war erstaunt, uns so früh zu sehen. Sie kam schwanzwedelnd zum Käfiggitter und wir streichelten sie erst einmal ausgiebig. Dann sagte Helge: „Wir müssen uns nun beeilen!“ Gleichzeitig zog er eine eiserne Stange aus seiner Tasche, in der auch die zwei Flaschen Limo waren. Die flache Seite der Stange schob er nun in den Riegel der Käfigtür und begann damit Bewegungen in verschiedene Richtungen zu machen. Nach kurzer Zeit krachte der Riegel aus der Verankerung und die Tür des Käfigs sprang auf. Ich hatte Angst, dass der alte Mann uns gehört hatte, aber es rührte sich nichts im Haus. Schnell holten wir Rintintin aus dem Käfig und der Hund sprang uns abwechselnd an und leckte unsere Gesichter. Helge zog aus seiner Tasche einen groben Strick und band ihn Rintintin um den Hals. Dann raunte er: „Los, wir müssen von hier verschwinden!“

Die Flucht

Und so rannten wir, die beiden ungleichen Jungen und der Hund, über das bereifte Feld in Richtung des Badesees, der hinter den Feldern lag. Dort wollten wir uns in dem dichten Gestrüpp verstecken. Es war ein großes Abenteuer und nun hatte ich auch keine Angst mehr. Nur die Vorstellung, über Nacht in dem dichten Gestrüpp zu übernachten, ließ mich ein wenig schaudern. Erst jetzt fiel mir ein, dass wir an keine Decken gedacht hatten und die Nächte schon recht kühl werden konnten. Bald hatten wir unser Gestrüpp erreicht und wir richteten uns darin ein.

Es gab eine Stelle, die wie eine Höhle wirkte, und dort ließen wir drei uns nieder. Zuerst verspeisten wir etwas Wurst, wobei wir Rintintin den Löwenanteil gaben, und dann tranken wir ein paar Schlucke Limo. Wir hatten aber nicht an Wasser für den Hund gedacht und so ließ Helge den Hund und mich alleine und machte sich auf den Weg etwas Wasser für den Hund zu besorgen. Nach zwanzig Minuten kam er zurück und hatte einen großen Becher Wasser dabei. Den Becher hatte er am Kiosk am Badesee aus dem Mülleimer gefischt und in der Nähe gab es einen Wasserhahn, an dem er den Becher ausgespült und dann mit Wasser gefüllt hatte. Wir kamen uns vor wie Tom Sawyer und Huck Finn aus der Fernsehserie. Unsere Lieblingslektüre hatte ich auch in das Einkaufsnetz gepackt: einen Batman Comic und den las Helge mir vor, während wir die Bilder darin betrachteten. In unserer Phantasie war er immer Batman und ich sein Mündel Robin. Meine Mutter hatte mir erklärt, was ein Mündel war und ich fand, dass das gut auf Helge und mich passte.

Der Badesee hatte sich inzwischen mit einigen Menschen gefüllt und plötzlich hörten wir das Motorengeräusch von einem Motorrad, das langsam immer näher kam. Kurz vor unserem Gebüsch machte es halt und wir hörten, wie der Motor abgestellt wurde und eine tiefe Männerstimme die vorbeilaufenden Menschen fragte, ob sie zwei Jungen und einen Hund gesehen hätten. Helge robbte etwas näher an den Rand des Gebüschs und nach kurzer Zeit kam er zurück und sagte flüsternd, und dabei zeigte er mit dem Zeigefinger vor seinen Mund: „Sei ganz leise, da draußen ist ein Motorradpolizist und er fragt die Leute, ob sie uns gesehen haben. Ich glaube wir müssen von hier verschwinden.“ Schnell krabbelten wir auf die Rückseite des Gebüschs, das den Feldern zugewandt war. Helge schaute mich an und sagte: „Wir laufen jetzt ganz schnell über die Felder davon. Ich glaube nicht, dass das Motorrad uns über die Furchen folgen kann.“ Dann sprangen wir auf, Helge hielt Rintintin an der Leine und wir rannten, so schnell wir konnten über das erste Feld davon. Hinter uns konnten wir die Rufe des Polizisten hören, der uns entdeckt hatte: „Halt, stehenbleiben ihr zwei Burschen!“ Aber wir hörten einfach nicht darauf und rannten, als ginge es um unser Leben.

Die alte Rintintin konnte kaum mit uns mithalten und lahmte auch ein wenig. Leider hatten wir uns getäuscht, denn der Polizist hatte schon sein Motorrad gestartet und folgte uns, allerdings in Schritttempo über das Feld. Wir versuchten noch schneller zu laufen, aber der Hund begann nun richtig zu lahmen und wir mussten unsere Geschwindigkeit reduzieren. Wir blickten nach hinten und der Polizist auf dem Motorrad kam immer näher. Dabei rief er hinter uns her, aber wir konnten ihn nicht verstehen. Wir näherten uns nun einem Feldweg und gerade als wir ihn erreicht hatten, bog ein zweites Polizeimotorrad auf den Feldweg ein und schnitt uns den Weg ab. Wir waren nun schon wieder in Sichtweite unseres Hauses und in meiner Seite stach es wie mit eine langen Nadel und ich bekam auch fast keine Luft mehr. Ich rief: „Helge, ich kann nicht mehr. Lauf Du weiter und rette Rintintin, ich werde mich ergeben.“

Erwischt

Ich blieb stehen und im Nu standen die beiden Motorräder vor und hinter mir, mit den bedrohlich wirkenden Polizisten in Ledermontur im Sattel. Die beiden machten sich nun daran, abzusteigen und die Helme abzunehmen. Es waren zwei relativ junge Männer, die grinsend auf mich zukamen. Helge hatte inzwischen gestoppt und lief niedergeschlagen, mit dem Hund an dem Seil zurück zu uns. Er ließ mich nicht im Stich.

Wir, Helge der Hund und ich und die beiden Polizisten, standen nun auf dem Feldweg und der eine Ordnungshüter sagte im barschen Ton: „Seid Ihr verrückt? Ihr könnt doch nicht vor der Polizei weglaufen, Was denkt Ihr Euch denn nur? Und warum habt Ihr diesen Hund entführt?“ Der andere Polizist grinste immer noch, aber der, der gesprochen hatte, bemühte sich, bedrohlich zu blicken, und für mich hatte er sein Ziel erreicht. Ich schaute zu Boden und fragte mich, ob ich nun ins Gefängnis käme.

Helge war weniger beeindruckt und sagte: „Herr Schutzmann, der Hund sollte ins Tierheim und wir wollten ihn davor retten. Darum haben wir ihn entführt und sind geflohen. Ich bin schon elf und mein Freund kann nichts dafür. Bitte verhaften Sie uns nicht.“ Der Polizist konnte sich das Grinsen nun auch nicht mehr verkneifen und meinte: „Jungs, ich verstehe ja, dass Ihr den Hund vor dem Tierheim retten wolltet. Aber erstens dürft Ihr nicht einfach einen Hund entführen. Denkt Euch mal welche Sorgen sich der Besitzer macht. Und zweitens dürft Ihr nicht einfach von daheim weglaufen. Was meint Ihr, wie traurig Eure Eltern sind?“ Helge meinte daraufhin: „Meinen Eltern ist das egal, ich bin oft weg und übernachte auf dem Feld oder einem Keller.“ Der Polizist schaute ihn nachdenklich an. Dann sagte er: „Aber Dein kleiner Kumpel, der wird bestimmt vermisst und seine Eltern machen sich bestimmt große Sorgen. Ich weiß, dass Du auf ihn aufpasst, sonst hättest Du Dich nicht freiwillig ergeben. Aber das geht einfach nicht, dass ihr weglauft und Hunde entführt, auch wenn Ihr nur helfen wolltet. Wir rufen nun einen Streifenwagen und der bringt euch heim. Und das Tierheim schickt ein Auto, um den Hund zu holen.“

Ich sitze das erste Mal auf einem Motorrad - einer Polizei-BMW

Sein Kollege sprach über sein Funkgerät nun schon mit der Polizeizentrale und leitete alles in die Wege. Der Polizist, der mit uns gesprochen hatte, schaute uns an und fragte: „Hättet Ihr Lust mal auf unseren Motorrädern zu sitzen?“ Ich nickte eifrig und er hob mich hoch und setzte mich in den Sattel seiner schweren BMW. Überall gab es Knöpfe und es leuchteten kleine Lämpchen. Das coolste war jedoch das Funkgerät, aus dem ständig Meldungen aus der Einsatzzentrale kamen. Er drückte mir das Handstück des Funkgeräts in die Hand und sagte: „Möchtest Du mal etwas zur Leitstelle sagen?“ und ich nickte eifrig. Er drückte den Knopf und flüsterte: „Jetzt können sie Dich hören!“ Ich erinnerte mich an eine Fernsehserie aus dem Vorabendprogramm über den Motorradpolizisten Hartmann und sagte: „Hallo, hier ist Wachtmeister Hartmann“, und die Zentrale antwortete: „Hallo Herr Wachtmeister Hartmann, Sie haben jetzt Dienstschluss, ab nach Hause. Ende!“

Es musste großartig sein, Motorradpolizist zu sein, dachte ich und so kam ich zu einem meiner ersten Berufswünsche. Das hielt, bis ich ungefähr elf war und fortan Pilot werden wollte. Danach folgten Rechtsanwalt und Gehirnchirurg, bis ich mit 16 wusste, dass ich in die Werbung oder ins Marketing gehen würde. Mein Cousin Mischi wollte auch Motorradpolizist werden und tatsächlich wurde er Polizist und kam nach seinem Studium zur Spurensicherung. Heute steht er kurz vor seiner Pensionierung und leitet ein Kommissariat in einer mittelgroßen Stadt in der Pfalz.

Nach kurzer Zeit kam der Streifenwagen und Helge und ich wurden hinten eingeladen. Zuvor hatten wir uns noch tränenreich von Rintintin verabschiedet und der nette Polizist meinte, wir könnten den Hund ja im Tierheim besuchen. Dann ging es ab nach Hause und es erregte einiges Aufsehen, als das Polizeiauto vor unserem Haus hielt und Helge und ich ausstiegen. Meine Mutter kam aus dem Haus gerannt und nahm mich glücklich in ihre Arme, nicht ohne zu sagen: „Mach das bitte nie wieder! Du darfst doch nicht einfach weglaufen!“ Worauf ich antwortete: „Wir mussten doch versuchen, Rintintin zu retten!“

Helden für ein paar Tage

In den nächsten Tagen war unsere Rettungsaktion das Tagesgespräch im Viertel und es wurde sogar in der lokalen Zeitung davon berichtet. Kurz darauf zogen wir aus dem Viertel weg. Rintintin habe ich nie wieder gesehen. Ebenso wenig wie Helge, meinen ersten besten Freund. Man hatte ihn in ein Erziehungsheim gebracht und das bricht mir noch heute das Herz. Aber Hunde und Motorräder haben mich seitdem nicht wieder losgelassen.

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