8 Fakten über Spotify, die du noch nicht wusstest
Sorry für die reißerische Überschrift, ich hatte so Bock drauf. Hehe. He. Hallo! Das ist der vollkommen subjektive Newsletter über Medien, Digitalgedöns und extrem viel Privatleben. Diesmal reden wir über Musik.
Ich weiß nicht, ob Sie's schon wussten, aber ich spiele in einer kleinen Synth Wave-Band. Das ist schön, weil ich Musikmachen als eine Regelmäßigkeit sehr lange in meinem Leben vermisst habe. Bis ich mit 29 dann quasi von Freunden hinzu geladen wurde. It's never too late, diesdas.
Wir haben erst Grunge gemacht, wozu ich überhaupt keinen Bezug habe, aber es war ein echter "Crashkurs Begleitgruppe" für mich und die Musik war mir erstmal ziemlich egal. Über 2 Jahre stand ich planlos vor einem MIDI-Keyboard und versuchte, bei 3 Dudes, die schon ewig Mucke machen, irgendwie mitzukommen. Es war niederschmetternd. Ohne Scheiß, wenn ich die Typen nicht gekannt hätte und die nicht saukorrekt wären, wäre das nie was geworden.
Einsam in endlosen Gängen (kleinste Geige der Welt spielt)
Ich habe in den deprimierenden Proberaum-Hochhäusern, sowohl in Marzahn als auch in Lichtenberg, sehr sehr selten Frauen auf den Gängen gesehen. Die einzigen anderen Keyboarder, die ich traf, waren Typen, die nie lächelten und ausschließlich über nerdige Synthesizer-Tech-Details reden wollten. Man kann sich verdammt schnell einsam und losermäßig fühlen als Anfängerin.
Naja, das Leben ging weiter, die Pandemie ballerte rein, und irgendwie wollten wir dann was anderes machen. Zumindest zwei von uns. Plötzlich gefiel mir, was ich da hörte. Letzten Sonntag haben wir den allerersten Song vom neuen Schlag bei Spotify (Öffnet in neuem Fenster) (und auch überall sonst) veröffentlicht. Klar, dass ich mich dann erstmal in Spotify und Musik-Marketing reinnerden musste.
Nach diesem sehr langen Intro kommen jetzt endlich die 8 Fakten
1. 60.000 Songs werden täglich bei Spotify hochgeladen. 60. Fucking. Tausend.
2. 20% der Songs wurden niemals von auch nur einer Menschenseele gehört.
3. Der Name Spotify hat keine Bedeutung. Die Gründer warfen sich Namensideen um die Ohren, der eine verstand den anderen sogar falsch.
4. Statt zum Song zu gratulieren, feiern uns Leute, dass wir bei Spotify zu finden sind, als wäre es ein Universal-Deal. Vielen Dank für die Blumen. Aber für etwa 30€ pro Song (die du nie wieder siehst) bist du dabei: Wer nicht bei einem Label ist, kauft sich online bei Distributors ein, die den Song dann bei allen Streaming-Diensten und auch bei Insta, TikTok und YouTube ausspielen. Manche Distributors behandelt Spotify bevorzugt.
5. 55% der User sind über ihren Facebook-Account bei Spotify registriert. Ob das alles Altlasten von früher sind? Denn so schockiert ich erst über diese Zahl war: Ich bin es auch! 2012, es waren andere Zeiten.
6. 148 Minuten Musik pro Tag und 41 Künstler:innen pro Woche checkt der Otto-Normal-Spotifatzke.
7. Wenn man es hinkriegt, 4 Wochen vorher zu wissen, an welchem Tag der neue Song erscheint, kann man ihn mit eben jenem Vorlauf an die Spotify-Redaktion schicken und hoffen, dass man in der Playlist-Kuratierung beachtet wird. Haben wir natürlich verpasst, weil unser Billo-Anbieter uns nicht mal den Tag sagt. Man sucht sich dann einfach täglich selbst bei Spotify. lel.
8. Schon mal Werbung für eine Spotify-Playlist in deinen Insta Ads gesehen? Es gibt zahllose Playlists bei Spotify, die aggressiv Reichweite generieren und sich jede Platzierung von den Artists teuer bezahlen lassen. Wöchentlich werden die Tracks ausgetauscht, damit der Geldfluss nicht unterbrochen wird.
Das war die 14. Ausgabe des vollkommen subjektiven Newsletters über Medien, digitales Gedöns und extrem viel Privatleben. Wie wäre es, wenn ihr HEISE SCHEISE (Öffnet in neuem Fenster) mal weiterleitet oder irgendwo postet? ICH MACH DIE SCHEISE HIER NICHT ZUM SPASS! Naja, eigentlich schon. Hört wenigstens unseren Song (Öffnet in neuem Fenster), denn < 1.000 Plays sehen extrem peinlich aus. Und gebt Daumen fürs Video:
https://www.youtube.com/watch?v=HFjluWHEBIM (Öffnet in neuem Fenster)