Hältst du noch Maß oder bist du schon Steine-Ulla?
Damals habe ich die besten Stellen aus meinem Tagebuch aufgeschrieben. Wie so viele Projekte verlief auch dieses im Sande (wobei ich noch immer gelegentlich Tagebuch schreibe). Jetzt pflanze ich meine Gedanken direkt hier hinein – zu Life im Allgemeinen und zu meiner Digital-Bubble im Speziellen.
Vor einer Woche habe ich mich selbstständig gemacht (Öffnet in neuem Fenster). Ich denke, das war eine gute Idee. Seltsamerweise habe ich keine Angst, dass das floppt. Wenn es floppt, mache ich halt was anderes. So einfach sollte es immer sein. Wenn jemand eine Idee hat, bei wem ich gut aufgehoben wäre, shoot.
Bin ich die einzige, die creepy findet, wie viele Leute die EU-Abschaltdrohung von Meta und Instagram geteilt haben? Es war schon allen klar, dass das nicht wirklich passiert? Bitte beruhigen Sie sich, Unkraut vergeht nicht (Öffnet in neuem Fenster).
In den letzten Jahren ist es Usus geworden, sich ohne Anschreiben zu bewerben. Es war nicht selten, dass auf meine Ausschreibungen simple LinkedIn-Profil-URLs in meinem Posteingang landeten. Finde ich blöd. Ich möchte mir ein erstes Bild machen können von Antrieb, Persönlichkeit und Schreibe. Immerhin müssen wir irgendwann mehr Stunden miteinander verbringen, als ich für Freunde übrig habe. Im Gespräch mit anderen stelle ich aber fest: finden sie nicht so wild, Lebenslauf über alles. Wuot?
Dana Buchzik hat das Buch "Warum wir Familie und Freunde an radikale Ideologien verlieren – und wie wir sie zurückholen können" (Öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht und es ist sehr gut. Ich dachte erst, ich wäre des Themas müde, aber Dana schreibt so, dass man überraschenderweise nicht die Nerven verliert – und massenweise Neues lernt. Ihr Insta-Account (Öffnet in neuem Fenster) ist ebenfalls sehr gut und liefert noch mehr Infos.
Ich bin froh, dass Veganuary und Dry January vorbei sind. Muss alles jetzt eine Challenge sein? Darüber hinaus: Müssen alle jetzt mit allem rigoros aufhören? Ich freue mich auf eine Epoche, in der Maß halten wieder im Mittelpunkt steht. In der Rennradfahrer werden nicht automatisch heißt, nie wieder ein Glas Wein zu berühren oder sprituell Interessierte nicht innerhalb weniger Monate zu peinlo Steine-Ullas werden. Könnt ihr euch mal bitte ein bisschen weniger selbst vermöbeln? Das Leben ist zu kurz, um die ganze Zeit alles richtig zu machen.
Alle 2 Monate schwappt in meiner Bubble die gleiche alte Sehnsucht hoch: die Sehnsucht nach Befindlichkeits- oder Tagebuchblogs wie in den guten alten Tagen, als wir das alles noch Blogosphäre nannten. Das Ergebnis siehst du bei mir ja hier, Sue Reindke (Öffnet in neuem Fenster) macht das auch gelegentlich, Christoph Rauscher (Öffnet in neuem Fenster) hat auch angefangen. Gibt es noch mehr schöne Beispiele?