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Hinein ins Weekend-Feeling

Willkommen im vollkommen subjektiven Newsletter über Medien, Digitalgedöns und extrem viel Privatleben. Heute loggä-lässig im Interview mit einer Social Media-Bestandsaufnahme. Die News sind aber auch geil.

In Sachen Social Media bewegt mich gerade…

der leidige Diskurs über Cancel Culture und Wokeness. Ist Wokeness jetzt ein Schimpfwort? Ist das Internet verrückt geworden? Dafür, dass Toleranz und Liebe die großen Themen sind, ist gerade ziemlich wenig davon zu sehen.

Mir bereitet Sorge, dass…

Socials unabdingbar werden. Was als spaßiger Zeitvertreib anfing, entscheidet immer häufiger darüber, ob man Zugang zu einer Branche oder Firma bekommt oder nicht. Der Druck, sich zur Marke zu machen, die dann hoffentlich jemand einkauft, wächst. Dabei wollten wir unterm Strich doch alle eigentlich nur weniger arbeiten.

Richtig gut finde ich aber, dass…

der Druck auf Medienhäuser ebenfalls wächst – sowohl was Löhne und Arbeitsbedingungen angeht, als auch Teamkultur und Entwicklungsangebote. Es gibt da diesen diabolischen Teil in mir, der sich total freut, dass diese ganzen jovialen Mediendudes mal von ihrem Ross runtermüssen und direkt in ein bisschen Scheiße treten. Es ist schön, dass die Gen Z kein Volo mehr für 1.3k brutto machen muss. Und wenn, dann weiß sie sich zu wehren. Mit Twitter hat sie ein Sprachrohr bekommen, das ich damals™ nicht hatte.

In 3 Jahren wird Social Media…

hoffentlich nicht mehr nur Content-Schleuder sein, sondern auch mit echten Interaktionsmöglichkeiten zurückkehren. Denken wir nur an last.fm. Da konnte man Leute nach musikalischer Übereinstimmung finden oder schauen, zu wieviel Prozent sich der eigene Geschmack mit dem der Freund:innen deckt. Dann hat man sich easy Songs geschickt, gechattet, Dinge auf Pinnwände geschrieben. Das könnte man auf X Dinge – Bücher, Filme, Trainings – erweitern. Es gibt jetzt schon Möglichkeiten, einen Freund, der gerade joggt, mit Claps und Reactions anzufeuern oder gemeinsame Challenges zu machen. Das ist aber kaum sichtbar, weil es nicht auf den großen Plattformen stattfindet. Der Gründer von Substack hatte angekündigt, Leute zueinander zu bringen, die dieselben Newsletter lesen. War leider nur ein Aprilscherz. Ich hab's geglaubt und fand's total super.

Hand aufs Herz: Die meiste Zeit verbringe ich mit den Apps…

TikTok. Es ist schrecklich. Alles, was sie tun, um die Leute auf ihrer App zu halten, funktioniert bei mir. Bitte helfen Sie mir.

Der Fragebogen kommt vom Social Media Watchblog. Den Newsletter kann man 2x im Monat auch gratis lesen (Öffnet in neuem Fenster). Tu es.

News, um am Stammtisch nicht völlig zu versagen

  • Jenni (Öffnet in neuem Fenster) hat's zuerst gesehen: Der Screen Recorder Loom verkauft eine Kerze (Öffnet in neuem Fenster), die 30 Stunden brennt und nach "Cancelled Meetings" riecht, weil Loom so viele unnötige Meetings spart. Kaufen wird die Kerze für 45 Dollar vermutlich niemand, aber der Gag zündet (ba-dum-tss!) auch so.

  • In 5 bis 10 Jahren werden wir von Video-Content überrollt werden, in dem  junge Erwachsene darüber berichten werden, wie es war, als Kind von Mommyvloggers und Momfluencerinnen bei YouTube und Instagram exposed worden zu sein.

  • Ralph Caspers hört bei Wissen macht Ah! auf. Krass. Ich kenne wirklich niemanden, der Ralph nicht liebt. Ralph ist Next Gen Peter Lustig. Die oddly satisfying Wholesomeness der weißen Weste im Jahre 2022. Zum Glück bleibt er uns bei der Maus weiter erhalten.

  • Musikstreaming-Dienste wie Spotify haben scheinbar ein Fake Artists-Problem (Öffnet in neuem Fenster): Von ihnen kuratierte, stark frequentierte Playlists sollen voll sein mit Tracks von Artists, die es eigentlich gar nicht gibt. Der Vorteil? Das Geld fließt dann direkt in die Tasche des Streaming-Dienstes bzw. des Menschen, der einfach unter 100 Namen sein Zeug rausballert. Spotify bestreitet allerdings, selbst Fake Artists zu erstellen und ruft auf, sie zu melden.

  • Völlig überraschend: Trumps soziales Netzwerk Truth Social drosselt offenbar die Reichweite bestimmter Meinungen, schreibt's unter anderem beim Business Insider (Öffnet in neuem Fenster).

  • Sind Timon und Pumbaa die Begründer von Toxic Positivity? Simba hatte allen Grund, verdammt down zu sein – immerhin dachte der arme Boy, er hätte seinen Dad getötet?!

Das war die 16. Ausgabe des vollkommen subjektiven Newsletters über Medien, digitales Gedöns und extrem viel Privatleben. Abonniert und empfehlt HEISE SCHEISE (Öffnet in neuem Fenster) euren kleinen Freundinnen und Freunden!