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Werde noch 2023 endlich gut zu Frauen!

Special Offer zum Frauentag: Werde noch in diesem Jahr ein waschechter Verbündeter im Kampf für Geschlechtergerechtigkeit! Verwandle dich zum Ally – mit diesen 8 einfachen Tricks. Titelbild ist natürlich mein judgemental Face.

1. Non-promotable Tasks übernehmen

Termine finden, Termine anlegen, das Wichtigste mitschreiben: Sogenannte Non-promotable Tasks müssen erledigt werden, nützen aber leider nix im Jahresendgespräch. 48% häufiger melden sich Frauen, um sie zu übernehmen. Ich habe indes oft beobachtet, dass die ermunternden Blicke bei der Frage nach solchen Aufgaben intuitiv zu mir oder meinen Kolleginnen wandern. Wenn kein Ally im Raum ist, muss man selbst drauf hinweisen – klappt auch, nervt halt.

2. Hau wech, die Scheise

Eingeladen als Gast bei der Podiumsdiskussion, bei der sonst nur Dudes mit dir auf der Bühne sind? Aufmerksame LinkedIn-Doomscroller wissen bereits, was sie zu tun haben: Dort absagen, fähige unterrepräsentierte Pendants vorschlagen, Krönchen richten. Wer das nächste Level erreichen will, schafft es, dasselbe bei prestigeträchtigen Projekten zu tun. Nicht immer leicht, klar, aber wenn du zum Beispiel schon Senior Diesdas bist und eh keinen Bock auf mittleres Management hast – gibt es wirklich so viel zu verlieren?

3. Beweihräuchere dich nicht, lebe!

Klar darfst du stolz darauf sein, wenn du der Kollegin aus Punkt 2 einen Job besorgt hast. Statt deine heldenhafte Tat in einem dramatischen LinkedIn-Essay zu beschreiben, chill aber mal bitte in Stille auf dein gutes Karma. Du willst trotzdem was posten? Gratuliere deiner Kollegin noch einmal öffentlich zum Gig oder bringe zum Ausdruck, warum du sie gern für solche Auftritte empfiehlst. Lass Taten sprechen. Sie allein reichen, damit Leute checken, dass du ein toller Hecht bist. 

4. Stelle konkrete Fragen

Checke deinen Taten. Frage Kolleginnen: Unterstütze ich dich genug? Womit kann ich dir am meisten behilflich sein? Was könnte ich im Unternehmen / in unserer Branche anstoßen, damit du dich hier wohler fühlst? Findest du gelungen, wie ich über dieses Thema bei LinkedIn geschrieben / in der Diskussion bei Discord argumentiert habe? Was hältst du von der Argumentation von Person XY bei LinkedIn?

5. Prüfe dich auf Virtue Signalling

Seit Jahren predigen Feministinnen, dass du deine Hausaufgaben machen und  ihnen nicht die ganze Aufklärungsarbeit überlassen sollst. Du hast auf sie gehört: Du liest die Artikel, du guckst die Reportagen, du bist auf Zack. Bis hierhin: Fett! Keep it going! Aber Moment. Du postest immer den heißesten feministischen Take im Teamchannel bei Slack for your Geschäftsführer to see, unterbrichst aber trotzdem in jedem Meeting deine Kollegin? Du machst dich im Teammeeting stark für die feministische Spendenaktion, vergisst aber die einzige Frau in deinem Team bei der Termineinladung? Bruder. Wir können sehen, dass du nur aufsteigen willst. Wir sehen alles. We recognize. And we will call you out. Hör in dich rein. Sei kein Schuft. Hilfreiches Tool zum Self Check: Du solltest abends in den Spiegel schauen können, ohne dich mies zu fühlen.

6. Owne deine Fails

Du hast schon mal was bissl Dummes gemacht, was dich nicht gerade zum Vorzeige-Ally gemacht hat? Get over yourself und erzähl LinkedIn, Kollegen oder Freunden davon. Als ich Mitte 20 und Teamleiterin war, habe ich eine Bewerberin gefragt, ob sie denn Mutter werden wolle. War natürlich echt interessehalber, weil des Gespräch nett und (Achtung, uff) irgendwie freundschaftlich-salopp war, aber klar: krasses No-Go. Ich erzähle das. Ich lerne daraus. Ich wachse. Sei wie Katrin. Hack pausenlos auf dir selbst rum! Nein, äh, so meine ich das nicht. Wenn du die Chance hast: Entschuldige dich, auch viel später noch.

7. Eröffne den Money Talk

Tipps zur Gehaltsverhandlung und Pep Talks für deine Kolleginnen sind eine super Sache und können sehr hilfreich sein. Noch mehr hilfst du aber, indem du dir ein Herz nimmst und den Money Talk startest. Verrate, was du verdienst und was du über den Laden weißt. Baller es raus, mann. Du hast nichts zu verlieren.

8. Schreib die verdammte Intro-Mail

Gilt für alle Geschlechter, Charaktere, Formen und Farben: Du findest eine Person und ihre Arbeit übelst cool? Du glaubst, sie beherrscht den Beat, den deine Branche braucht? Sie hat den Vibe, du hast das Netzwerk? Alter. Schreib die verdammte Intro-Mail. It's time.

Das war die 31. Ausgabe des vollkommen subjektiven Newsletters über Medien, digitales Gedöns und extrem viel Privatleben. Mich kannst du unterstützen, indem du diesen Newsletter (Öffnet in neuem Fenster) oder diesen LinkedIn-Post (Öffnet in neuem Fenster) teilst. Bald geht es hier wieder weiter mit News über Social Media und digitales Leben. Ich muss leider die Takes feiern, wie sie fallen – sorry! Mein Ally Philipp (Öffnet in neuem Fenster) hat mir letztes Jahr aus dem Blauen eine schöne Frage gestellt: