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Eingewöhnung: Wenn's mal wieder länger dauert

An kaum etwas hängt so viel für den Familienalltag, wie daran, ob die Kinder von jemand anderem betreut werden können. Auf dem Weg dahin wartet eine der größten Hürden: die Eingewöhnung.

Einer der am längsten nachgefragten Artikel und da ist er heute: Die Eingewöhnung. Allgemein für alle, für High Need im Speziellen und auch ganz persönlich unsere Erfahrungen. 

Ein Artikel, bei dem ich schon sehr von meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Kinder mit Frühförderbedarf profitiert habe – und natürlich wie immer vom Austausch mit meiner Community auf Instagram. Am meisten aber doch von meinen persönlichen Erfahrungen. Und mit denen starten wir.
Wer die Tipps sucht: bitte einmal nach ganz unten scrollen.

Die Audiodatei findet ihr wie immer etwas weiter unten hinter der Paywall.

Ich erinnere mich noch so gut daran, als wäre die Szene in meinem Kopf abfotografiert. Ja, tatsächlich eher ein Foto, als ein Film, denn viel bewegt habe ich mich nicht mehr:
Unsere erste Eingewöhnung bei der Tagesmutter und ich lag auf der Turnmatratze in der hinteren Ecke des Spielzimmers und Mimi war zum ersten Mal mit ihrer Tagesmutter über den Flur in die Küche gegangen. Meine Aufgabe war es in diesem Moment, bloß keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Was mir nicht sonderlich schwer fiel, war ich doch so k.o., dass ich mich einfach, sobald Mimi außer Sicht war, auf besagte Matte hatte rutschen lassen, auf der ich vorher schon gesessen hatte, fotografierte mit den Augen die zur Seite gekippte Szenerie aus gelber Wand und irgendwas grünem in meinem Blickfeld und schloss dann die Lider. Flach atmen, klarmkommen.

Bitte lass sie eine Weile drüben bleiben!
Vielleicht könnte ich einen kleinen Sekundenschlaf abgreifen?

Mimi war etwas über ein Jahr alt und ich, wie die Szene denke ich gut trägt, am Ende meiner Kräfte.

Zu früh für mein Kind, zu spät für mich

Das ist das, was ich immer sage, wenn ich über unsere Eingewöhnung und den Weg in die Betreuung spreche. Wir haben mit 11 Monaten ganz langsam gestartet, denn Mimi hat Ende August Geburtstag und Anfang August war bei der Tagesmutter der Wechsel der Kinder. Sie war also wirklich noch klein und noch ein Krabbelkind gerade auf dem Weg zur Laufanfängerin.

Ein Jahr jeden Abend untröstliches Schreiweinen lag hinter uns. Und zu dem Zeitpunkt wusste ich natürlich auch nicht, wie viele noch folgen sollten – nämlich knapp fünf Monate. 

Warum sind wir überhaupt in die Eignewöhnung gestartet, wenn ja noch nicht mal ich mein Kind trösten konnte? 

Weil ich am Ende meiner Kräfte war. Weil es nötig war. Weil es schon längst nötig gewesen wäre. Und weil Betreuung ja in den Vormittagsbereich fällt und zu der Zeit konnte ich Mimi trösten. Nur abends und nachts nicht und vorm Mittagsschlaf auch nicht immer. 

Und ich hatte vor wieder arbeiten zu gehen. Das brauchten wir finanziell, das war von Anfang an so berechnet gewesen. Und ich hatte mittlerweile so oft gehört und gelesen, dass das im Büro sein für viele Eltern dann wie Urlaub sei, so im Vergleich zu dem, was sie zu Hause erwartete. Da war ich schon ein bisschen skeptisch, weil ich habe ja auch ohne Büro zu der Zeit kaum das Nötigste geschafft (Körperpflege, Schlaf, basic Haushalt), wie sollte das denn gehen, wenn noch etwas on top käme? Aber nun gut. Wenn das bei anderen klappte, dann doch bestimmt auch... nein? Echt nicht?
Tatsächlich nicht.

Wir hatten 12 Wochen für die Eingewöhnung angesetzt. Nach vieren wurde bereits deutlich, dass das nicht reichen würde. 

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