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Introvertierte Kinder in der Kita – Sehen, Raum geben und fördern.

Ich habe eine Weiterbildung über Kinder mit Frühförderbedarf begonnen, darunter dieses Seminar. Hm. Haben Introvertierte denn Förderbedarf? Warum tauchen sie hier überhaupt auf? Sind sie nicht gesund und ohne Störung?
Willkommen im Land der Definitionen und Diagnosen, der Graustufen, Schnittmengen und fließenden Übergänge. Und in der Realität unsichtbarer bzw. versteckter Barrieren. 

Die Audiodatei findest du jetzt immer etwas weiter unten hinter der Paywall.

Donnerstag war es soweit: mein erster Fortbildungstag! Was noch vor einem halben Jahr undenkbar war (denn ich musste ja sicher der Motte einen Langtag im Kindergarten zumuten können und zwar dann, wenn ich es brauchte, nicht dann, wenn ich mir mein Kind angeschaut hatte und beschlossen hatte, dass wir es noch mal versuchen, denn heute ist ein guter Tag), was also weit über vier Jahre undenkbar war, dass ich so einen vollen Arbeitstag komplett verplane, ist endlich wahr geworden.

Ich habe lange gehadert, ob es wirklich dieser Kurs sein soll. Er kostet mich insgesamt 790€ plus etwas mehr für die Ratenzahlung und ist somit stabil das Investment mehrerer Steady-Monatsabrechnungen, aber nachdem ich mit der PÄDIKO (Öffnet in neuem Fenster) dann noch telefoniert hatte, war ich sicher genug, um zu buchen.

Ich bekam Newsletter und ein Printmagazin „Weiter Wachsen“ zugeschickt und ich konnte noch ein Stück lockerer lassen, war ich doch immer noch auf der Hut vor vielleicht verborgener schwarzer Pädagogik und veralteten Herangehensweisen.

Und nun also der erste Kurs. 

Und es hätte nicht besser starten können. 

Mit Susanne Buchholz (Öffnet in neuem Fenster) hatte ich (hatten wir) eine Referentin, bei der ich mir eigentlich die ganze Zeit gedacht habe: Ich will deinen Job!
Sie ist mit Expertise und Beratungsangebot in vielerlei Hinsicht dort, wo ich gerne hin möchte: Sie berät zum Thema hochsensible und hochbegabte Kinder, Schwerpunkt Kindergarten/Kita und unterstützt dabei sowohl Einrichtungen als auch Familien. Mit den Begriffen ADHS und Autismus ist sie ebenso vertraut wie mit der Ebene darunter (wenn wir über Anforderungen reden): mit introvertierten Kindern.

Eine Frau, die es geschafft hat mich emotional so zu erreichen, dass ich kaum mitschreiben musste, weil dadurch, dass ich ihr vermitteltes Wissen so sehr gefühlt habe, ich gar nicht mehr viel kognitiv leisten musste.

Was auch daran lag, dass ich gemerkt habe, wie weit ich bereits im Thema bin und dass ich mich – bisher unzertifizierte Quereinsteigerin und Autodidaktin hin oder her – absolut nicht verstecken muss. Auf jeden Fall nicht, wenn es um introvertierte Kinder geht. Und auch nicht, wenn es um hochsensible geht.

Spannend wird es für mich bei Hochbegabung, ADHS und Autismus werden, denn dort wird es einfach sehr viel komplexer und immer fallspezifischer.

Aber dazu dann, wenn es soweit ist.

Heute also introvertierte Kinder in der Kita. 

Und klar die berechtigte Frage, weshalb diese Kinder einen Schwerpunkt in dieser Fortbildung bekommen. Sie haben ja keine Diagnose, durchlaufen keine Testung, gelten als gesund, sind nur eben… ja, stiller? Ist das das Hauptkriterium? Jein.

Wie meistens mag ich direkt auflösen und danach vertiefen:

Wenn wir über passende Umgebungen in der Kita sprechen (um nicht den Montessori-Begriff der „vorbereiteten Umgebung“ zu wählen), dann zeigt sich, dass es gewisse Dinge gibt (räumlich, baulich, organisatorisch, sensorisch, personell), von denen so ziemlich alle Kinder profitieren. Es gibt aber eine Art Abstufung darin, wann Kinder anfangen unter nicht optimalen Bedingungen zu leiden. Das ist nicht ganz linear, eher ein Durchdringen von Schnittmengen, wie Kreise an einer Perlenschnur, die aber eben durchaus überlappen.

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