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Club-Post 11: Das Ende der Film-Website

Was bewegt die Generation Streaming? Im Happy Streaming Club (Öffnet in neuem Fenster) teilt David Streit von Shelfd.com einmal im Monat relevante Insights über die Streaming-Nutzung, inspirierende Best Practices und neueste Statistiken.

💡 Verstehen

~ Spotify erwacht zum Leben (Gif: Andrea Limjoco)

Wer sich den „Stranger Things“-Soundtrack auf Spotify anhörte, wurde mit einem visuellen Feature überrascht. Die Designerin Andrea Limjoco berichtet in einem Blogpost, wie es in nur einer Woche umgesetzt wurde

📎  Turning Spotify Upside Down – How collaborative design and engineering brought the Stranger Things experience to Spotify (Öffnet in neuem Fenster) (Andrea Limjoco )

Streamer halten sich für gewöhnlich eher bedeckt, was die Reichweiten ihrer Originals anbelangt. Doch sollten wir auch die wenigen „Erfolgsmeldungen“ mit Bedacht genießen

Apple TV+ feierte zuletzt etwa die Doku „Billie Eilish: The World’s a Little Blurry“ als den "biggest hit title for young adult audiences that Apple has had so far" ab. Und ergänze, dass sie "record-breaking 33 percent new viewers to the service" gebracht hat. Aber was bedeuten diese Aussagen ohne Kontextangaben?

📎  The days of knowing how big a movie is are seemingly over in a streaming-first era (Öffnet in neuem Fenster) (The Verge)

Es ist kein Zufall, dass Netflix-Serien oft nach zwei Staffeln enden. Wie Cindy Holland (VP of Original Programming) 2018 sagte: „The biggest thing that we look at is, are we getting enough viewership to justify the cost of the series?“

📎  Why Netflix Keeps Canceling Shows After Just 2 Seasons (Öffnet in neuem Fenster) (Wired)

Verschlafen es die Privaten in Deutschland, relevanten und tiefgehenden Content für die Gen Z bereitzustellen?

📎  Warum ARD und ZDF das beste Programm für die Gen Z haben (Öffnet in neuem Fenster) (Meedia)

Und noch einmal zurück ins „Stranger Things“-Universum: „Hawkins“ heißt das neue Design System, das Netflix entwickelt hat, um Nutzer*innen über alle Plattformen hinweg gleich gut durch seine Inhalte zu leiten

Besonders relevant ist die einheitliche, aber plattformunabhängige Produktentwicklung für Netflix, weil sie als Anbieter ohne eigene Hardware überall stattfinden wollen, wo ihre Nutzer*innen Videos streamen. Und wenn alle Entwickler*innen dafür auf gemeinsame Komponenten zurückgreifen können, erleichtert das die Arbeit am Produkt unheimlich.

📎  Hawkins: Diving into the Reasoning Behind our Design System (Öffnet in neuem Fenster) (Netflix Technology Blog )

Hast Du Dir schon mal überlegt, was Freizeitparks mit Streaming zu tun haben? In beiden Fällen gilt es Menschen durch ein großes Angebot zu navigieren und Überforderung zu vermeiden

Vielleicht inspirieren Dich die 10 Regeln für gutes Experience Design der Verhaltensforscherin Jennifer Clinehens ja genauso sehr, wie mich. Ihre Analyse des Disneylands lässt sich nämlich perfekt auf die Entwickung von VoD-Oberflächen beziehen.

📎  The Psychology Behind Disney’s “10 Commandments” for Experience Design (Öffnet in neuem Fenster) (Jennifer Clinehens)

ARD-, ZDF- und Arte-Inhalte mit Audiodeskription lassen sich endlich auch via Sprachsteuerung auf Alexa-Smartspeakern abrufen

📎  Einfach diesen Skill aktivieren: DBSV Hörfilm – Finde Filme mit Audiodeskription (Öffnet in neuem Fenster) (Amazon)

💛 Ich biete Remote-Vorträge und -Workshops zu den Themen User Insights, Streaming- und Usability-Trends, sowie Content Marketing an. Schreib mit gerne ein Mail an david@shelfd.com, wenn das spannend für dich und dein Team ist.

📊 Belegen

Nur 47% der Menschen würden sagen, dass TV und Video-Streaming eine produktive Nutzung ihrer Zeit sind

📎  Spoken Word Audio Report 2020 (Öffnet in neuem Fenster) in der Video-Zusammenfassung (Edison Survey)

📝 Reflektieren

~ SpaceJam.com fühlt sich wie eine Zeitkapsel an (Foto: Website-Screenshot)

Erinnerst Du Dich noch daran, wann Du das letzte Mal eine Film- oder Serien-Website angesurft hast? Ich auch nicht. Dabei ist das Medium früher mal mit viel Liebe bespielt worden. Was ist seit dem passiert?

📎  The Demise of Movie Websites (Öffnet in neuem Fenster) (Better Marketing)

Websites waren mal was wert. Als es noch keine sozialen Medien gab, dienten sie als Auffangbecken für alle Menschen, die sich tiefergehend mit Inhalten und Figuren beschäftigen wollten. Entsprechend haben Filmstudios eigene Welten kreiert, um einem ihre Held*innen und Geschichten näherzubringen.

Die Kosten für die Website-Erstellung und -Pflege, sowie für das Marketing ebendieser Seiten, waren aber vergleichsweise teuer. So dass immer mehr Produktionen irgendwann nur noch für einen Zeitraum X auf eigenen Social-Kanälen bespielt wurden.

Die langfristige Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens habe ich schon einmal in Ausgabe 2 der Club-Post (Öffnet in neuem Fenster) in Frage gestellt. Vor allem verflüchtigt sich mit dem Ende der Film-Website aber auch das Potential als Zeitdokument von einer neuen Generation wiederentdeckt zu werden.

Denn wie toll ist das bitte, dass wir heute noch auf SpaceJam.com (Öffnet in neuem Fenster) umhersurfen können? Seit 1996 blieb die Seite schon bestehen. Hoffen wir, dass HBO Max mit der Veröffentlichung von Teil 2 im Sommer (dann mit LeBron James statt Michael Jordan auf dem Court) nicht den Stecker zieht.

Sonst hilft nur noch das Internet Archive (Öffnet in neuem Fenster).

Wiederholen

📎  The Queen’s Gambit, Emily in Paris and Bridgerton are all the same: colourful, people-pleasing TV (Öffnet in neuem Fenster) (Independet)

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