Zum Hauptinhalt springen

In diesem Newsletter geht es um verschiedene Arten von Geheimnissen. Etwa jene, die im Prozess Epic gegen Apple offenbart werden. Oder eines der größten Geheimnisse der menschlichen Existenz: Wie viel verdienst du eigentlich? Darüber hinaus wollen wir euch ein Spiel zeigen, das es ermöglicht, Extremismus zu erkennen – oft versteckte Botschaften in vermeintlich harmloser Sprache. Gerade jetzt, da der Antisemitismus sich wieder in lang tradierten Sprechakten verschleiert, ein umso wichtigeres Spiel. Und Apropos versteckte Botschaften: Ignorieren könnt ihr diesmal die „Kritik“ an Menschen, die auf Twitch in Hot Tubs sitzend streamen.
Mit drei empfehlenswerten Spielen wollen wir euch dann noch Möglichkeiten an die Hand geben, eure eigenen Geheimnisse zu lösen und geheimnisvolle Welten zu erkunden.

Worüber alle reden

 Bildcredits: Shutterstock

Eigentlich geht es darum, dass Epic mehr Geld verdienen möchte: 30 Prozent Provision muss das Unternehmen an Apple zahlen, wenn es in Fortnite Ingame-Gegenstände verkauft. Doch im Prozess Epic Games gegen Apple geht es doch um so viel mehr. Denn im Laufe der Verhandlungen kommen immer wieder pikante Details aus der Videospiel-Branche ans Tageslicht (Öffnet in neuem Fenster). Etwa, wie viel Geld Epic Games für jedes „kostenlose“ Spiel zahlt, das man im Epic Games Store bekommen kann, wenn man einen Account besitzt. Oder wie wenig Sony Interactive Entertainment das Crossplay mit anderen Plattformen wollte – und dann schlussendlich gut Geld daran verdiente. Skurrile Begebenheiten, wie dass der CEO von Epic eine PlayStation 5 und Xbox Series X vor Gericht identifizieren musste, sind dabei noch amüsantes Beiwerk. 

https://kotaku.com/tim-sweeney-video-game-billionaire-was-asked-in-court-1846815531 (Öffnet in neuem Fenster)

Kurzum, wir haben es hier mit einem Prozess zu tun, der nicht nur wegweisend sein dürfte für Fragen um Monopolstellungen und Monetarisierung, sondern der im Laufe seiner Dauer noch einige Blicke hinter die Kulisse einer Branche gewähren dürfte, die sonst alles dafür tut, dass ihre Geheimnisse geheim bleiben.

Was wir außerdem wichtig finden

Bildcredits: Bildungsstätte Anne Frank/Playing History

Antisemitismus zeigt sich nicht immer offen. Oftmals verbirgt er sich in Narrativen, Symbolen und Ausdrücken, mit deren Hilfe er möglichst unbemerkt mitten in der Gesellschaft platziert werden soll. Das sah und sieht man anschaulich auf den sogenannten Querdenken-Demos, und das wird jetzt gerade in Social Media deutlich, da der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern (Öffnet in neuem Fenster) erneut eskaliert. Ein passender Anlass, um das Serious Game Hidden Codes (Öffnet in neuem Fenster) zu empfehlen, das beim Deutschen Computerspielpres im vergangegen April unter den Nominierten in der Kategorie Bestes Serious Game war. In Hidden Codes können vor allem Jugendliche und junge Erwachsene Muster von politischer Radikalisierung in sozialen Medien (Öffnet in neuem Fenster) erkennen lernen. Entwickelt wurde das Spiel von Playing History im Auftrag der Bildungsstätte Anne Frank.

https://t3n.de/news/spieleentwickler-gehalt-twitter-gehaltstransparenz-1378116/ (Öffnet in neuem Fenster)

Es gibt ein Missverhältnis in der Videospiel-Branche: Die großen Studios verdienen Milliarden und geben mit den großen Verkaufszahlen zu jeder passenden Gelegenheit an. Geht es dann aber um die Zahlen, die die Mitarbeiter*innen jeden Monat auf dem Konto haben, herrscht größtenteils Stille. Diese zu durchbrechen, haben sich nun einige Entwickler*innen auf Twitter getraut. Unter dem Hashtag #GameDevPaidMe, der schon länger existiert, teilten Angestellte in der Branche nun erneut mit, was sie gerade verdienen und in der Vergangenheit verdient haben. Denn auch wenn das lange Zeit der große Gaming-Mythos war: Mit Leidenschaft allein lässt sich die Miete schlussendlich eben doch nicht zahlen.

https://www.gameswirtschaft.de/events/e3-2021-digital-termin-aussteller-square-enix/ (Öffnet in neuem Fenster)

Nicht nur, weil die E3, die Electronic Entertainment Expo, im letzten Jahr gar nicht stattfand, wurden bereits einige Abgesänge angestimmt. Einst war die Messe, die jedes Jahr im Juni in Los Angeles stattfindet, die wichtigste Woche in der Gaming-Welt. Neue Spiele, neue Hardware, bombastische Shows – alles zentrierte sich um diese Show. Doch in den letzten Jahren begannen Hersteller wie Nintendo oder Sony damit, ihre eigenen digitalen Veranstaltungen zu organisieren. Der Ankündigungswahn in der Mitte des Jahres wurde etwas entzerrt. Die E3 wiederum wollte mehr zu einer Influencer-Messe werden – mit wenig Erfolg. Daher überrascht es schon, dass die E3 2021 nicht nur stattfindet, sondern auch schon viele Hersteller bekanntgegeben haben, teilzunehmen. Nintendo, Capcom, Ubisoft – die Liste der Blockbuster-Studios wird immer länger. Vielleicht hat Corona ja doch gezeigt, dass das Spektakel der großen Show noch immer verlockend ist. Oder jetzt erst recht wieder.

Spannende Releases

Mass Effect: Legendary Edition / PC, PlayStation 4, Xbox One / 14.05.2021

https://www.youtube.com/watch?v=UAScSKBDuno (Öffnet in neuem Fenster)

BioWare hat gut wohl daran getan, die Entwicklung eines ganz neuen Serienteils nicht zu übereilen und den Mass Effect-Fans erst einmal mehr vom Vertrauten anzubieten. Mehr heißt im Falle der Legendary Edition: Die originale Mass Effect-Trilogie, technisch aufgebessert, spielerisch modernisiert und inklusive aller erschienenen DLCs (bis auf Pinnacle Station, dessen Code offensichtlich für immer zerstört ist). Vielleicht wächst damit Gras über das unausgegorene Mass Effect Andromeda und Spieler*innen werden auf einen nächsten Teil eingestimmt, der wieder (fast) alle happy macht?

Shin Megami Tensei 3: Nocturne HD / Nintendo Switch, PlayStation 4, PC / 25.05.2021

https://www.youtube.com/watch?v=1j09fPpIZy8 (Öffnet in neuem Fenster)

Die Shin Megami-Spiele sind etwas für JRPG-Liebhaber*innen. Nachdem Persona 5 sich an ein etwas bereiteres Publikum richtete, kommt nun mit Nocturne HD eine Shin Megami-Neuauflage der alten Schule. Das Spiel erschien zuerst 2005 für die PlayStation 2 (hierzulande unter dem Namen Lucifer's Call) und fand wegen eines gnadenlosen Schwierigkeitsgrads, motivierender Dämonensammelei sowie einer beklemmenden Atmosphäre, die vor allem durch den Sound und den speziellen Kunststil getragen wird, viele Fans. Nocturne ist ein Slow Burner, auf den ihr euch einlassen müsst. Nehmt ihr euch die Zeit, fesselt es umso mehr. (Öffnet in neuem Fenster)

Days Gone / PC / 18.05.2021

https://www.youtube.com/watch?v=5TZxTwRQY_M (Öffnet in neuem Fenster)

Days Gone war sicher kein wegweisendes PlayStation 4-Exklusivspiel. Die meisten Spieler*innen sind sich aber einig, dass es viele bewährte Elemente richtig unterhaltsam verbindet. Es wäre also schade, würde das Story-getriebene Open World-Spiel unbeachtet bleiben, wenn es demnächst auch für Windows-Systeme erhältlich sein wird. Wenn ihr Action-Adventures und Zombies mögt, schaut euch den Trailer oben einmal an - vielleicht ist es genau das Richtige für ein paar verregnete Tage im Mai.

Was ihr vergessen könnt ...

… die anhaltenden Debatten um Hot Tubs auf Twitch. Natürlich gestehen wir jedem und jeder zu, die blöd zu finden. Die zahlreichen empörten Kommentare der meist männlichen Gegner dieser Streams gehen aber entweder nie über Geschmacksfragen hinaus, oder aber – und das ist viel schlimmer – sie sind von Sexismen durchzogen, die eigentlich des Pudels Kern sind. Einige der häufig genannten „Argumente“, warum es Hot Tub-Streams auf Twitch nicht geben dürfen sollte, hat der Autor Nathan Navrotzki auf spieletipps einmal entkräftet. (Öffnet in neuem Fenster)

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von GRENZGAMER und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden