Zum Hauptinhalt springen

Für Fremde bin ich ein Vorbild, für Verwandte eine Schande

Ihr Weltbild spricht mir meine Existenz ab.

Meine zweijährige Nichte V. lernt mich als queere Person kennen. Sie weiß, dass ich mir mein Zuhause nicht mit einem Mann teile. Sie weiß auch, dass ich anders lebe als der Rest unserer Familie. Was sie nicht weiß, ist, dass mich manche in unserer Familie als Schande empfinden. Großtanten, die ihre Kinder vor mir warnen; jüngere Cousinen, für deren Bisexualität ich verantwortlich gemacht werde - fast so, als wäre mein Queerness ansteckend. V. ahnt nicht, dass ich bei Besuchen bei meinen Eltern vorsichtig bin, weil ein Familienmitglied, in dessen Welt ich nicht passe, unangekündigt auftauchen könnte. Die Open-Door-Policy meiner Eltern, die ich einst so liebte, ist nun eine potentielle Gefahr. Meine Mutter und mein Vater lieben und akzeptieren mich.. Ihre Liebe ist aber kein Schutz in der Ablehnung, die Verwandte mir gegenüber empfinden. Irgendwo will ich selbst diese Teile meiner Familie schützen. Vielleicht schäme ich mich auch dafür, dass Hass ihre Antwort auf Liebe ist. 

Um diesen Beitrag lesen zu können, brauchst du ein Abo. Mit einem Abo unterstützt du meine Arbeit und ich kann sicher über meine Queerness schreiben.

Zu den Abos (Öffnet in neuem Fenster)

1 Kommentar

Möchtest du die Kommentare sehen?
Werde Mitglied von gayschrieben und diskutiere mit.
Mitglied werden