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📸 Die „Upside Down“-Technik

Mit meinem Newsletter helfe ich dir, bessere Fotos zu machen. Heute zeige ich dir eine Technik, mit der du Pfützen als Spiegel verwenden kannst – und die nicht in deinem Repertoir fehlen sollte

Regentropfen fielen auf den Asphalt und tropften plitschplatsch in die Pfützen, als ich mit der Kamera um die Häuser Berlins zog. An einem der wenigen Regentage des Jahres 2022 stand ich vor einer großen Wasserlache, neigte meinen Kopf zur Seite und beobachtete das Spiegelbild der Menschen, die vorbeizogen. 

Ich entschied mich, stehen zu bleiben und den Trick fast aller Straßenfotografen (Öffnet in neuem Fenster) anzuwenden: nicht auzulösen. Ungefähr eine Viertelstunde verbrachte ich an dieser Stelle und wartete auf den entscheidenden Moment. Hin und wieder rannte jemand mit Schirm in der Hand durchs Bild, andere Fußgänger huschten schnell vorbei, um dem Regen zu entrinnen. 

Und dann war es so weit. Ein älterer Herr, der offenbar gerade seinen Einkauf erledigt hatte, blieb in gebückter Haltung exakt an dieser Stelle stehen. Die Silhouette, die Wasserlache und die Tropfen verschmolzen ineinander. Ich konnte mein Glück kaum fassen und drückte, mich vorwärts und seitwärts bewegend, mehrmals ab. Dabei entstand diese düster-melancholische Fotografie. 

Das fotografische Prinzip 

Wenn man es einmal umgesetzt hat, ist es ganz einfach. Pfützen im städtischen Rummel eignen sich hervorragend, um ein abstraktes Bild von vorbeiziehenden Menschen aufzunehmen. Dabei verwischt das Wasser die Konturen des Gesichtes so sehr, dass die gezeigte Person nicht mehr zu erkennen ist, ohne der Aufnahme zu viel Detail zu nehmen. 

Der Ablauf vor Ort:

  • Suche dir eine PfĂĽtze, an der Menschen in regelmäßigen Abständen vorbeilaufen, und suche mit Blick durch die Kamera den perfekten Winkel. 

  • Du wirst deine Position immer wieder wechseln und Passanten beobachten mĂĽssen, bis ihre Silhouette gespiegelt wird. 

  • Gehe in die Hocke. Somit fotografierst du flach in die PfĂĽtze hinein. 

Der Ablauf zuhause 

  • Drehe alle Fotos auf den Kopf und vergleiche die Ergebnisse. 

  • Kill your Darlings. Am Ende wird ein, maximal zwei Fotos ĂĽbrig bleiben. 

  • Bearbeite das Foto mit deinen Möglichkeiten. Verstärke Kontraste, justiere die Helligkeit und beschneide das Bild, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. 

Mitglieder bekommen hier noch 6 weitere Fotos zu sehen, die ich mit der „Upside Down“-Technik aufgenommen habe.

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