#wirerinnern
Hallo Welt, liebe Unterstützer:innen und liebe Freund:innen von EIN STÜCK DEUTSCHLAND, liebe Community!
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag. Hoffentlich habt ihr neben der Arbeit genügend Zeit für Muße und Podcasts (!).
Passenderweise haben Carsten und ich am vergangenen Wochende unsere 40. Folge veröffentlicht. Wir können also mit euch ein kleines Jubiläum feiern.
In dieser Folge erzählen wir zusammen mit unserer aktuellen Protagonistin, der Deutsch-Brasilianerin und Hamburgerin Edith Sichel, den 1. Teil ihrer spannenden und bewegenden Flucht-Geschichte.
"Wir konnten nicht mehr auf die Straße gehen, spielen. Wir haben immer gespielt mit unseren Nachbarkindern und da hat ein Junge gesagt: No, mit dem spielt nicht, der ist Jude."
Daran hat sich Edith gut erinnert, als ich sie 2004 in San Miguel/ Argentinien interviewt habe. Der, den der Nachbarjunge meint, ist ihr älterer Bruder Max, der stellvertretend für alle anderen jüdischen Kinder in Nazideutschland steht. Denn, nach der Machtübernahme durch die Nazis 1933 wurden Jüdinnen und Juden nach und nach aus dem kompletten gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Wir erfahren von Edith: Auch Kinder machten mit.
Wir wissen heute, wohin diese Ausgrenzung geführt hat: In Vertreibung und systematischer Vernichtung.
In #40ESD mit dabei: Dr. Anna von Villiez, Historikerin und Leiterin der Gedenk- und bildungsstätte Israelitische Töchterschule Hamburger Volkshochschule (Öffnet in neuem Fenster).
Sie hatte eine Überraschung für mich parat, als ich sie für ein Interview in der Gedenkstätte besuchte.
Außerdem ist wieder Christina Igla von der Stolperstein Initiative Hamburg-Eppendorf dabei. Sie hat mich wieder bei der Recherche unterstützt. Dieses Mal waren wir zusammen im Hamburger Staatsarchiv (Öffnet in neuem Fenster) und haben die sogenannten Wiedergutmachungsakten von Edith und ihrem Vater Kurt Brauer durchgearbeitet.
Durch ihre Biografien-Arbeit für die Stolperstein-Initiative hat sie viel Übung darin, Akten zu Hamburger Jüdinnen und Juden zu finden und auszuwerten. So, wie schon bei Ruth Goldschmidt (Öffnet in neuem Fenster) (Folgen 30 und 31) war der Blick in die Wiedergutmachungsakten wieder einmal sehr ergiebig. Da stecken oft eine ganze Menge Informationen drin: Namen von Eltern und Geschistern, Zeugnisse, Adressen ...
Mein Podcast-Partner Carsten Janz und ich können in den ausführlichen Folgen nun viel mehr zu Edith Sichel erzählen, als ich mir vor der Recherche erträumt hatte. Darauf könnt ihr, liebe Hörer:innen euch jetzt freuen!
Nachbericht:
Die Veranstaltung im Jüdischen Kulturhaus am 2. Mai war toll!
Um die 90 Menschen waren da. Ich habe aus meinem Buch gelesen, vom Projekt erzählt und "EIN STÜCK DEUTSCHLAND - Der Film" gezeigt. Es kamen viele Fragen zwischendrin und im Anschluss. Es war einfach nur schön.
Danke für das große Interesse!
Und nun habe ich noch ein Anliegen:
Ein Podcast ist nichts ohne seine Hörerinnen und Hören. Carsten und ich sind nicht unzufrieden über unsere Statistik, das nicht, aber es sollten noch mehr Menschen von unserer Arbeit erfahren, finden wir. Uns ist wichtig, dass sich das Wissen über die Nazizeit und seine Auswirklungen verbreitet.
"Ohne Erinnerung gibt es keine Zukunft!" (Elie Wiesel)
Deshalb würde ich mich / würden wir uns freuen, wenn ihr Menschen aus eurem Umfel auf EIN STÜCK DEUTSCHLAND aufmerksam macht. Bitteteilebitteteilen .... DANKE!
Bleibt gesund und dem Projekt gewogen!
Herzliche Grüße, Corinna