Enthüllt - Der Politik-Newsletter #98

Guten Morgen! Hier kommt dein Überblick über die Bundespolitik-Recherchen der Woche. Ich bin Journalist und schaue in meiner Freizeit die Medien durch, damit du das nicht musst. Starte gut in die Woche!

Frohe Weihnachten und guten Rutsch! Mit Recherchen aus der Vorwoche 

In eigener Sache I: Unterstützung

Bald erscheint die 100. Ausgabe meines Newsletters. Seit fast zwei Jahren investiere ich jede Woche mehrere Stunden, um die wichtigsten Infos für dich zusammenzustellen. Wenn dir Enthüllt gefällt, kannst du mich finanziell bei Steady (Öffnet in neuem Fenster) (ab vier Euro/Monat) oder Paypal (Öffnet in neuem Fenster) (einmalig) unterstützen. Vielen Dank!

Die Recherchen

Statt Übergabe an Archiv: Ministerien löschen Mails

"Wenn Kanzler und Bundesminister aus dem Amt scheiden, löschen die  Ministerien in aller Stille ihre dienstlichen Mailfächer, zuletzt auch das der bisherigen Kanzlerin Merkel": Das meldet die WELT (Öffnet in neuem Fenster) (€). Demnach warnt das Bundesarchiv, das solche Dateien laut Gesetz bekommen müsste, wichtige Informationen könnten verloren gehen.

Geflüchtete aus der Ukraine werden ausgebeutet

"Wie die junge Ukrainerin Anastasiia von einem deutschen Unternehmer ausgebeutet wurde" und "Wie Alexander Butenko aus der Ukraine illegale Jobs in Deutschland vermittelt": In einer Multimedia-Reportage wirft BUSINESS INSIDER (Öffnet in neuem Fenster) einen Blick "hinter die Fassade vermeintlicher Hilfsangebote" und auf "das lukrative Geschäft mit Schwarzarbeit – und das Netzwerk dahinter".

Studentisches Wohnen: Investor:innen nutzen Not aus

"Von Madrid über Berlin bis Warschau: Der Bau von Wohnheimen boomt": Das berichtet der TAGESSPIEGEL (Öffnet in neuem Fenster) im Rahmen einer internationalen Recherche. Weil der Staat beim Thema Wohnraum vielerorts versage, würden Investor:innen private Wohnheime als Anlageobjekt nutzen. Demnach bringen diese im Schnitt höhere Renditen als andere Investitionen wie eine Wohnung.

Weitere Recherchen

WDR/NDR: Ermittlungen zu ungenau? (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Mehr als eine halbe Million Menschen haben ihre Corona-Infektion als Arbeitsunfall oder Berufskrankheit angezeigt. Beratungsstellen kritisieren (...), dass die Überprüfungen abgelehnter Fälle oft zu ungenau seien."

PIONEER: Der Millionenmann (Öffnet in neuem Fenster) (€)
-> "Ein Abgeordneter, der sich der Luftfahrtindustrie andienst. Firmen, die tausende Euro für Mittagstische mit Volksvertretern zahlen. Und ein Bundestagsklub, der Grenzen von Politik und Wirtschaft verwischt."

SPIEGEL: Joe und der Banker (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Eine bisher unbekannte Mail belegt das merkwürdige Rollenverständnis des  ZEIT-Herausgebers Josef Joffe. Hat er seine Nähe zur Warburg Bank über das journalistische Ethos gestellt?"

BR: Mehr Verdachtsfälle auf Gewalt in Kitas (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Gewalt in Kindertagesstätten ist ein Tabuthema (...) Fachverbände sehen ein bundesweites Problem aufgrund von Personalmangel und fehlender Professionalität." 

TAGESSCHAU: Wie Staaten mit Bestechung Politik machen (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Der Skandal im Europaparlament zeigt einmal mehr, wie gefährlich Korruption sein kann, wenn Staaten damit Interessen durchsetzen wollen. Bestechung als Mittel von Außenpolitik ist ein wachsendes Risiko."

Die Medientipps

In der aktuellen Folge des ARD-Magazins REPORT MAINZ (Öffnet in neuem Fenster) geht es unter anderem um schlechte Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Post und um trotz Kritik anhaltende Missstände in der Zucht von Heimtieren.

In dem Interviewformat "Jung & Naiv" von Tilo Jung waren die Autor:innen Julia Friedrichs (Öffnet in neuem Fenster) und Ronen Steinke (Öffnet in neuem Fenster) zu Gast. Beide beschäftigen sich viel mit Ungleichheit, Steinke vor allem hinsichtlich des deutschen Justizsystems. 

Die neue Ausgabe des SWR-Podcasts "Sprechen wir über Mord!?" (Öffnet in neuem Fenster) beschäftigt sich mit "strafrechtlichen Motiven" in Richard Wagners Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“. Zu Gast ist Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

In eigener Sache II: Fachgruppe Sozialjournalismus

Anfang 2022 habe ich das Netzwerk Sozialjournalismus gegründet, das dem Austausch von Medien, Fachwelt und Betroffenen in Sachen Sozialpolitik dienen soll. Als Fachgruppe sind wir inzwischen ein Teil von Netzwerk Recherche e.V. (Öffnet in neuem Fenster) Auf Twitter (Öffnet in neuem Fenster) und in einem monatlichen Newsletter (Öffnet in neuem Fenster) gibt es regelmäßig Hinweise auf interessante Recherchen, Studien und mehr.

Das war’s für heute. Wenn dir der Newsletter gefällt, erzähle gerne deinen Freund:innen davon. Alte Ausgaben kannst du hier nachlesen (Öffnet in neuem Fenster). Wenn du täglich interessante Links bekommen möchtest, folge mir auf Twitter (Öffnet in neuem Fenster). Bis nächste Woche!