Zum Hauptinhalt springen

✨Nature is healing✨ Über Bücher und Armutsrecovery

Letztes Wochenende hatte ich Geburtstag! Und ich bin richtig froh, dass ich den Newsletter urlaubsbedingt nicht vorher geschrieben habe, sonst hätte ich gar keinen Grund dafür, euch schamlos von all den Büchern zu erzählen, die ich bekommen habe. 😄 Aber keine Sorge, ich habe dazu auch ein paar mehrwertige Gedanken im Gepäck. Und ein Plot-Bunny, aber was das ist, erklär ich unten. Damit: Herzlich Willkommen zur Oktober-Ausgabe meines Newsletters. ❤

Dieser Newsletter kommt einmal im Monat kostenlos für alle in dein Postfach. Als selbstständige Kreativschaffende mache ich das vor allem aus Überzeugung - und ohne Brotjob, der das hier irgendwie querfinanziert. Ich bin vollkommen auf die Unterstützung einer starken Community angewiesen. Deshalb freue ich mich, wenn ihr meine Arbeit mit einer Mitgliedschaft unterstützt. Für nur 5 Euro im Monat bekommt ihr den Newsletter, eine Podcast-Folge und einen exklusiven Paywall-Essay. Und ich kann an weiteren Buchideen arbeiten, das System zerdenken und auf Corporate-Kohle verzichten. Klingt nach einem Deal, oder!? ❤

Reichtum in Form tausender gedruckter Seiten

Am Wochenende bin ich 34 geworden und habe mich von meinen liebsten mit lauter schönen Sachen verwöhnen lassen, die schon länger auf meiner Wunschliste standen. Neben Baldur’s Gate 3 für die XBOX und LEGO waren das vor allem Bücher. Von einer meiner engsten Freundinnen gabs “Bride” von Ali Hazelwood und meine Schwiegerfamilie hat mir die “A Touch of Chaos” Reihe von Scarlett St. Clair geschenkt. Die Reihe liegt nun gerade gestapelt direkt neben der “A Court of Thorns and Roses” Serie in meinem Bücherregal und der Anblick könnte mich kaum glücklicher machen. Er ist geradezu heilsam.

Bücher und Geschichten waren schon immer mein Leben. Ich war das Kind, das pro Woche genauso viele Bücher gelesen hat wie die Woche Tage hat. Im Unterricht hatte ich stets ein Buch unterm Tisch liegen, das ich gelesen habe, wenn mich der Unterricht langweilte. In den Pausen, im Bus, auf dem Spielplatz? Ich hatte immer ein Buch dabei und die Nase ganz tief darin vergraben. Und mehr noch: Einmal habe ich für einen Deutschaufsatz eine 6 kassiert, weil ich mich so sehr im Schreiben der Geschichte verloren hatte, dass ich nicht fertig geworden bin.

Die Stadtbibliothek war mein Safe Haven, als meine familiäre Situation untragbar wurde, und in meiner Pflegefamilie wurde ich regelmäßig dafür belächelt bis gescholten, dass ich einfach IMMER ein Buch vor der Nase hatte. Als Studentin habe ich das Pendeln mit der Bahn geliebt, weil ich dann schamlos Zeit dafür hatte, zu lesen oder selbst Worddokumente mit Geschichten zu füllen.

Mein Herz kistenweise aus meiner Brust gerissen

Umso bitterer war es, als wir in meinen 20ern meine größten Schätze kistenweise verkaufen mussten, um über die Runden zu kommen. Karton für Karton starb mein Traum von der hauseigenen Bibliothek. Rebuy und Momox ermöglichten uns, die schlimmsten finanziellen Lücken zu überbrücken, aber rissen mir aus kistenweise das Herz aus meiner Brust.

So kam es, dass unser Zuhause jetzt für knapp 10 Jahre lang relativ Bücher-los war. Alles, was auch nur noch 30 Cent bei rebuy brachte, musste im Laufe der Zeit ausziehen, um Wocheneinkäufe und Windelkäufe möglich zu machen. Und als sich die finanzielle Lage dann verbesserte? Habe ich ewig nicht gelesen, weil ich mich nicht traute, mein Herz wieder zusammenzuflicken. Bei jedem Buch, das ich gern haben wollte, rechnete ich automatisch gegen, ob das Geld woanders nicht besser angelegt sei.

Fanfiction ließ die Flamme neu auflodern

Richtig zurückgekehrt zum Lesen bin ich erst kurz vor Weihnachten 2022 - mit der Dramione-Fanfiction “Manacled”, die mir von einer Mentee und Kollegin im Co-Working empfohlen wurde. [Dramione steht für Draco & Hermione und ist ein beliebtes Pairing aus Harry-Potter-Fanfiction. Was Fanfiction ist, kannst du HIER (Öffnet in neuem Fenster) nachlesen. J.K. Rowling ist eine fucking transfeindliche Bitch und darf in der Hölle schmoren. Und weil sie nicht nur Dramione-Storys hasst, sondern auch an Fanfiction keinen Cent verdient, liebe ich Fanfictions umso mehr. All the love for trans and enby people in meiner Community. ❤]

Manacled hat definitiv meine Hirnchemie verändert und mein Leben wird niemals wieder sein wie zuvor. 😄 Ihr findet die Fanfiction HIER (Öffnet in neuem Fenster). Falls ihr sie lesen wollt, ladet sie schnell runter, die Geschichte wird mit Ablauf dieses Jahres nämlich offline genommen, weil die Autorin einen Publishing-Deal bekommen hat und die Geschichte als eigene Story überarbeitet veröffentlicht. Aber das nur als Einschub. 😅

Wichtiger für euch daran: Seitdem lese ich wieder - und wie. Es war eine sichere Art und Weise, mir meine Leidenschaft zurück zu erobern, denn Fanfiction ist immer vollkommen kostenlos und wird niedrigschwellig online zur Verfügung gestellt. Statt meiner Bücherregale konnte ich plötzlich meinen Kindle füllen - ohne mir Gedanken machen zu müssen, was das für unser Konto bedeutet. Es war im Grunde die Trauma-sichere Variante, mein Herz von dem Verlust meines Safe Havens heilen zu lassen.

Mit dem Lesen von Fanfiction kam auch meine Liebe zum kreativen Schreiben wieder. Denn auch dieser Part von mir war lange verschüttet unter den Trümmern meines Armutstraumas und der Krebserkrankung. Ich war so lange im Überlebensmodus, dass ich gar nicht über die Grenzen meines Alltags hinaus denken konnte. Doch mit Fanfiction kam meine Liebe zu Geschichten zurück in mein Leben.

Bookstagram sei Dank

Mit Fanfiction entdeckte ich aber plötzlich auch Communitys, in denen Bookish sein plötzlich cool und valide war. Denn ganz ehrlich? Als Bücherwurm und Leseratte verschrien gewesen zu sein war jetzt auch nicht wirklich gut für mein Selbstwertgefühl.

Doch auf Bookstagram, in den Kommentaren bei Archive of our Own und in der Dramione-Fanfiction-Gruppe auf Facebook fand ich plötzlich SO viele Frauen, die meine obsessiven Tendenzen für gute Geschichten, Smut und den bookish Lifestyle teilen. Und etwas in mir fing an zu heilen.

So sehr, dass ich mir mit dem Kauf von “A Court of Thorns and Roses” im Sommer erlaubt habe, meine Liebe zu (romantischer) Fantasy wieder aufleben zu lassen und wieder Bücher zu sammeln. Einfach, weil ich sie gern im Regal stehen habe. Und weil ich es wert bin.

Ich erlaube mir, den Reichtum von tausenden gedruckten Seiten mit Geschichten, Welten und Figuren voller Magie zu genießen. Ohne Angst, dass diese Bücher irgendwann wieder meine Armutsversicherung sein müssen. Sondern als Zeichen dafür, dass es egal ist, wie sehr das Leben mir mitspielt - Geschichten sind mein Leben. Das Lesen und das Schreiben von Geschichten, in denen alles möglich ist, wird mich nie loslassen und wird immer mein Silberstreif am Horizont sein, auch wenn es gerade einmal schwierig ist.

Was für ein Privileg. ❤

Kleines Dramione-Plotbunny

Und nun ja, neulich hat mich dann tatsächlich ein Plotbunny überfallen. Ein Plotbunny ist quasi die Idee für eine Geschichte, die dich spontan überfällt und dich dann nicht in Ruhe lässt.

Ich habe noch NIE im Leben eine Fanfiction selbst geschrieben und ich glaube, ich muss das auch gar nicht. Aber neulich dachte ich so darüber nach, dass ich wesentlich mehr Storys mit einem bisexual-Draco kenne als dass ich schon Fics mit einer bisexual-Hermione gelesen hätte. Und dann war da plötzlich eine Idee dazu, wie ein Gespräch zwischen Draco und Hermione dazu aussehen könnte und ehe ich mich versah, gings um Urlaube mit Pansy und technisch-gesehen-nicht-Fremdgehen-aber-irgendwie-schon. Ich habe dieses kleine Plot Bunny nun in die Dramione-Fanfiction-Gruppe auf Facebook entlassen, auf dass es dort von jemandem adoptiert wird, die im Englischen mehr zuhause ist als ich. 😄 Aber ich dachte, ich will euch das hier nicht vorenthalten. Enjoy!

Hermione brushed a strand of hair behind her ear.

“Here’s the thing…”

“Oh, there is a thing”, smirked Draco. He leaned against the door frame, crossing his forearms, totally at ease but with a playful gleam in his eyes. He wasn’t afraid of what she had to say. Nothing could change how he felt about her.

“Pray tell, what’s this thing?”

Hermione bit her bottom lip, suddenly shy and insecure. She couldn’t meet his eyes and fidgeted with the end of her sleeves.

“You know how once a year Pansy and I go on a vacation together?”, she began, looking at him expectantly.

Draco cocked an eyebrow and nodded. “Yeah, your yearly girly-cation, as Pansy calls it. What about it?”

Hermione draw a breath, as if steeling herself. “Well, every year Ron was pissed off about it, said he couldn’t understand why I would need that time for myself. He kind of belittled me for it, said there is no point in traveling only for buying shoes and drinking expensive wine. Each year he would give me the silent treatment for almost a week once I was back home. And then there would be days of nagging and demanding all of my time. He always said, his woman should spend her time with him and only him.”

Draco’s eyes went wide. “Merlin’s ballsack, Granger, that’s awful. I mean, I knew Weaslebee was a dick, but that’s downright vile.”

Granger shook her head. “Yeah, maybe, but…”

“But what, Granger?”, Draco demanded.

“If he knew what we were really doing he would have been livid. And rightfully so”, Hermione breathed. She turned slightly so she could look out of the window, as if she couldn’t bear to look at Draco while sharing her confession. 

Draco took a step towards her, taking her right hand in his left. “What do you mean, Granger?” His tone was cautious, as if he was talking to a scared animal, and intrigued at the same time. Their conversation had taken an unexpected turn and suddenly he felt like he was about to make some kind of earth-shaking discovery about the woman he’s loved since the day of his trial after the war.

Hermione drew another breath. “You see, I kind of cheated on Ron”, she whispered.

“Sorry, what?”, Draco asked, but before he could follow up his questions, Hermione continued.

“Well, technically it wasn’t cheating as Ron always said things like that couldn’t be cheating. He’s always been kind of homophobic like that. But actually that’s what I did. Each year I went on vacation with Pansy, I’ve cheated on Ron for a whole week.”

Draco held up his hand. “Wait a minute. What do you mean, he’s always been homophobic like that? And how does it relate to you cheating? I get the feeling I’m missing a vital piece of information here!”, he laughed.

Draco’s confusion had Hermione laughing as well. “Are you a bit slow today or are men dumb about those things in general?” she teased. But then she straightened her shoulders and looked right into his eyes.

“Draco, the thing I have to tell you before moving forward with whatever this is” - Hermione waved her hand between the two of them -  “is that on each vacation with Pansy I’ve slept with her. I’m bisexual and this week we spend together every spring is the only time Pansy and I allow ourselves to indulge.”

Draco’s mouth went slack. Hermione could watch while about a thousand thoughts ran through his head at the same time. It was almost comical if she hadn’t been so afraid of his reaction. Before he could respond and potentially end whatever they had, Hermione went on:

“I know, I fucked up. I’m feeling really sorry about the cheating. Not for the “on Ron” bit as he proved that he’s a homophobic, stupid wanker. But I went against my own principles instead of being honest with Ron. I just knew he wouldn’t understand and he definitely wouldn’t have kept his mouth shut. You know how the wizarding world feels about their precious pureblood daughters. If the Daily Prophet got wind of Pansy and I sleeping with each other…it would have been a disaster. So we kept it under wraps.”

Draco nodded. He wasn’t shocked per se. It was just a lot to process as it changed a lot of things he had assumed about Granger in just a manner of seconds. Earth-shaking discovery indeed.

“Are you mad?”, she asked carefully.

Draco laughed. “Gods, Granger, no. How could I be mad? I’m definitely not a paragon of morality. And you have to admit: The thought of you and Pansy fucking is fucking hot.”

“Draco!” Hermione exclaimed and slapped his chest. “Don’t be so crass!”

Wie gesagt, ich lese und schaue und höre zwar fast ausschließlich nur noch auf Englisch, aber schreiben tu ich selten in der Sprache. Von daher bitte nicht mit Steinen schmeißen. 😅

Hinter den Kulissen

Lesungstermine

Ihr könnt mich in den nächsten Wochen an verschiedenen Orten für Lesungen aus meinem Buch “Das Gefühl von Armut” treffen:

  • am 29. Oktober, 19 Uhr, im Sozialen Laden in der Bremer Str. 228 in Osnabrück

  • am 14. November, 20 Uhr, in der Lindener Buchhandlung (Limmerstraße 43) in Hannover

  • am 19. November, 19 Uhr, im Bürgerschaftssaal (Am Markt 1) in Wismar

Überall Eintritt frei bzw. auf Spendenbasis. Kommt zahlreich! :)

Werbeblock: Kennst du schon mein Buch?

Genau heute ist mein Buch schon 8 Wochen auf dem Markt. What a ride!

Für alle Online-Shoppenden: Ihr könnt das Buch zum Beispiel bei Autorenwelt (Öffnet in neuem Fenster) oder bei Amazon (Öffnet in neuem Fenster) oder Thalia (Öffnet in neuem Fenster) bestellen.

Empfehlungen für euch

Eine total gute Reportage über das Leben in Armut in Deutschland findet ihr in der ARD Audiothek. Die Reihe “Über Leben - Armut in Deutschland” (Öffnet in neuem Fenster) hat 6 Folgen über jeweils knapp 30 Minuten. Absolute Hörempfehlung!

Im Interview zur “Erfindung der Kalorie” (Öffnet in neuem Fenster) erklärt Autorin und Historikerin Nina Mackert sehr einleuchtend, wie die Maßeinheit der Kalorien von Beginn an zur politischen Waffe gemacht wurde, warum Diäten zuerst vor allem für Männer gemacht wurden, was Rassismus damit zu tun hat und wie Körperbilder und Armutsfeindlichkeit zusammenhängen.

Für das Format Zündfunk (Öffnet in neuem Fenster) haben die Soziologin Saskia Gränitz und ich mit Bayern 2 darüber gesprochen, dass aus dem Wissen, dass die meisten von uns dem Bürgergeldantrag näher sind als der ersten Million, vor allem der Reflex der Solidarität folgen sollte.

Aktuell höre ich rauf und runter

Meine Favoriten derzeit sind:

Bleed out von Within Temptation

https://open.spotify.com/intl-de/track/3ReLAPAiX6UyNijXoH5w7Q?si=55a88968dadb4358 (Öffnet in neuem Fenster)

Why So Sad von Halocene

https://open.spotify.com/intl-de/track/44TGn78xNLNCJC8dmmKvkf?si=fef838b2e50d4bc1 (Öffnet in neuem Fenster)

Heavy is the Crown von Linkin Park (klingt wie die alten Meteora oder Hybrid Theory-Sachen, SO geil!)

https://open.spotify.com/intl-de/track/3fgehc497TFqKH1zBL2YNK?si=84c8d3c3db474865 (Öffnet in neuem Fenster)

Dieser Newsletter kommt einmal im Monat kostenlos für alle in dein Postfach. Als selbstständige Kreativschaffende mache ich das vor allem aus Überzeugung - und ohne Brotjob, der das hier irgendwie querfinanziert. Ich bin vollkommen auf die Unterstützung einer starken Community angewiesen. Deshalb freue ich mich, wenn ihr meine Arbeit mit einer Mitgliedschaft unterstützt. Für nur 5 Euro im Monat bekommt ihr den Newsletter, eine Podcast-Folge und einen exklusiven Paywall-Essay. Und ich kann an weiteren Buchideen arbeiten, das System zerdenken und auf Corporate-Kohle verzichten. Klingt nach einem Deal, oder!? ❤

Wünsche für den Newsletter?

Dann einfach auf diese E-Mail antworten! :) Und natürlich freu ich mich über neue Mitglieder - empfehlt mich also fleißig weiter!

xoxo, eure Celsy

Kategorie Newsletter

2 Kommentare

Möchtest du die Kommentare sehen?
Werde Mitglied von Eine fixe Idee und diskutiere mit.
Mitglied werden