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Neuigkeiten rund um meine (Forschungs-)Arbeit zu Transformativer Autorität

Liebe Interessierte an meiner (Forschungs-)Arbeit,

es sind wieder einige Themen rund um Autorität, Transformation und Führung zusammengekommen. So lohnt es sich, wieder eine Ausgabe meines Newsletters zu versenden.

Rubriken in dieser Ausgabe:

  • Neues aus der Forschung

  • Neue Veröffentlichungen von mir

  • Lesetipps

  • Hör- und Sehtipps

  • Dazwischen

  • Termine

Neues aus der Forschung

Das (für mich derzeit) Wichtigste: Die Online-Befragung im Rahmen meiner explorativen Forschung zur Transformation von Führungsautorität läuft noch bis 24. März 2024.

Machen Sie mit bei meiner Studie https://www.soscisurvey.de/autoritaetsstudie (Öffnet in neuem Fenster)
Ich würde mich nicht nur über Ihre Mitwirkung freuen, sondern auch, wenn Sie den Link in Ihren Netzwerken weiterleiten!

Die Ergebnisse fließen ein in eine zweite und letzte Forschungsaufstellung im zweiten Quartal. Ich strebe an, gegen Ende des Jahres meine Dissertation im ersten Entwurf fertigzustellen. Dadurch kann im ersten Quartal 2025 das Manuskript an den Verlag gehen. Meine Arbeit wird als OpenAccess-Buch (geplant) bei SpringerNature erscheinen. Das bedeutet, dass das eBook für jede:n kostenfrei erhältlich ist. 

Im Newsletter des letzten Jahres fragte ich im Zuge der Definition von Transformation nach weiteren Beispielen, neben der Verwandlung einer Raupe zu einem Schmetterling. Kaulquappe zu Frosch kam als weiteres Beispiel aus der Leser:innenschaft zurück. Danke! Und wenn unsere Wahrnehmung sich schärft bzw. unser Bewusstsein sich weiterentwickelt, können wir mehr entdecken, was eigentlich schon die ganze Zeit vor unserer Nase existiert. Auch bei Pflanzen gibt es das Phänomen der Transformation: Beispielsweise die Verwandlung einer Rose in eine Hagebutte. In diesem Zusammenhang wünsche ich Ihnen viel Entdeckungs-Freude für kleine und größere Transformationen.

Neue Veröffentlichung von mir

Ende letzten Jahres erschien ein Fachbuchkapitel von mir mit dem Titel „Die Macht der Autorität“, im Sammelband „Organisationale Machtbeziehungen im Wandel“ bei SpringerGabler https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42092-5_21 (Öffnet in neuem Fenster)

Zusammenfassung

Autorität ist nicht gleichzusetzen mit Macht, obgleich Autorität eine Form von ihr ist. Sowohl Macht als auch Autorität sind das Gegenteil von Gewalt und Zwang. Durch einen aktiv gestalteten Evolutionsprozess des Bewusstseins zu Autorität lassen sich auch scheinbar feststehende Machtasymmetrien in Bewegung bringen. Dieser zunächst in einem Individuum beginnende Transformationsprozess entfaltet sich durch Interaktion in sozialen Systemen. Jede Transformation ist mit Konflikten verbunden. Deren Energie können Menschen in Organisationen mit einer transformativen Haltung zu Autorität nutzen; sie können Gleichwertigkeit und Co-Führung in Führungsbeziehungen entstehen lassen, ohne Führung aufzugeben. Diese sich in Organisationen mit der Zeit daher ausbildenden Kompetenzen können Menschen nutzen, um auch als BürgerInnen den gegenwärtigen politischen und ökonomischen (Dis-)Kurs zu verändern.

Crowdfunder:innen meiner Forschung erhalten das Fachbuchkapitel kostenfrei als pdf https://steadyhq.com/de/baumann-habersack/posts/18f6c706-709b-4b2f-a874-3a74ba6e3710 (Öffnet in neuem Fenster)

Lesetipps

Ein lesenswertes Essay von Literaturwissenschaftler Johannes Franzen zur Autorität von „Genies“.

„Das Rollenmuster [des Genies] hat vor allem die Funktion, Autorität zu erzeugen und zu legitimieren. 
Es handelt sich letzten Endes um ein Herrschaftsmodell, das unbedingte Gefolgschaft einfordert, allerdings selbst wenig zu bieten hat, außer ein vages Charisma. Geschichten über Rücksichtslosigkeit und Brutalität, Willkür, Selbstüberschätzung und sexuelle Ausbeutung begleiten das Genie überall, wo es auftaucht, allerdings eben auch die Versuche, dieses Verhalten zu legitimieren und zu glorifizieren. Der Leiter einer Currywurstbude, der seine Mitarbeiter tyrannisiert, ist ein Arschloch, der Chef eines Dreisternerestaurants, der sich wie ein Berserker aufführt, wird als ein komplexes Genie gehandelt.
[..]
Der Fall [des Elon Musk] hat aber auch noch einmal deutlich gemacht, wie stark der Geniemythos ein toxisches Herrschaftsmodell legitimiert."

https://www.zeit.de/kultur/2023-04/genie-elon-musk-walter-isaacson-glass-onion-steve-jobs/komplettansicht (Öffnet in neuem Fenster)

Kooperation, auch und gerade im Konflikt: danach strebt die Haltung der Transformativen Autorität in der Führung. Gleichwohl ist Achtsamkeit geboten. Denn nicht alle, die Kooperation zeigen, wollen auch wirklich kooperieren. Statt dessen “tarnen” sie ihre Ausbeutungsabsichten mit kooperativen Verhalten. Gitta Peyn reflektiert auf Basis einer systemisch, mehrwertigen Logik Kooperationsstrategien der Spieltheorie. Hieraus lässt sich ableiten, eher in Kooperationsökologien oder Kooperationsfeldern statt nur in Kooperationsverhalten in einzelnen Beziehungen zu denken.

https://www.carl-auer.de/magazin/systemzeit/kooperation-und-ausstieg-in-komplexen-systemen-grundlagen-und-turniere (Öffnet in neuem Fenster)

Kennen Sie eigentlich schon meinen Ort, an dem ich meine Gedanken als Blog reflektiere? 

Eine im letzten Jahr erschienene, kurze Reflexion: Im Zuge meiner Beratungs- und Begleitungstätigkeit zur Transformation von Führung in Unternehmen und Organisationen, zeigen sich (natürlicherweise) immer wieder einmal Kristallisationspunkte, an denen die Kontur der Haltung der Transformativen Autorität (TAF) erkennbar ist. So zum Bespiel bei der Frage des Unterschieds zwischen Führungshaltung und (irgend)einem Führungsstil. https://steadyhq.com/baumann-habersack/posts/508cfb16-c44e-4ebe-86b1-5c30f7e3f479?utm_campaign=steady_sharing_button (Öffnet in neuem Fenster)

Hör- und Sehtipps

Im letzten Jahr erschien eine weitere Podcastfolge mit mir zum Thema Macht, Autorität und Führung.

https://kurswechsel.jetzt/2023/06/21/229-hoer-mich-an-ueber-autoritaet-macht-und-fuehrung-mit-frank-baumann-habersack/ (Öffnet in neuem Fenster)

Da unser Bildungssystem Menschen leider immer noch zu wenig auf die Komplexität unserer belebten Welt vorbereitet bzw. eher viel dazu unternimmt, unsere Welt zu linearisieren sowie mess- und zählbar zu machen, haben etliche Menschen wenig Wissen über die Merkmale von Komplexität. Und sind nicht selten überrascht, vor allem auch in Führungskontexten, wenn Vorhaben nicht wie geplant „funktionieren“. Erhellende 22 Minuten, in denen Gerd Scobel 10 Merkmale komplexer Systeme vorstellt https://www.3sat.de/wissen/scobel/230718-youtube-zehn-merkmale-von-komplexitaet-scobel-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Im Zuge meiner wissenschaftlichen Arbeit bin ich auf diese Wissenschaftsdoku gestoßen: Über die „dunklen Persönlichkeitszüge“ wie Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Während ich diese Doku sah, dachte ich: das wäre sicher eine spannende Studie, mögliche Zusammenhänge zwischen Narzissmus und einer patriarchalen/ autoritären Haltung zu Autorität zu untersuchen. https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/210930-sendung-unsere-dunklen-seiten-wido-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Dazwischen

Ich wurde auf eine sehr spannende Studie (englisch) aufmerksam gemacht: Der Zusammenhang zwischen autoritärer Führung und dem Glauben an Fake News.

Zusammenfassung

Individuelle Faktoren wie kognitive Fähigkeiten spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Fake News zu erkennen. Wir vermuten jedoch, dass sozialer Einfluss - insbesondere durch eine autoritäre Führungspersönlichkeit - eine größere Rolle spielt, wenn erwartet wird, dass man den Fake News zustimmt. Wir entwickelten einen Prototyp mit einem einzigen Item zur Messung von Führungsstilen und rekrutierten Teilnehmer aus vier westlichen demokratischen Ländern (Australien, Kanada, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, N = 501), die ihren direkten Vorgesetzten als autonome, paternalistische oder autoritäre Führungskraft einstuften. Dann wurden sie gebeten, die Richtigkeit verschiedener Fake-News-Artikel zu bewerten und ihre Erwartung zu äußern, dass sie ihrem Chef zustimmen würden, wenn sie zu diesen Artikeln befragt würden. Personen mit autoritären Vorgesetzten waren beim Erkennen von Fake News weniger genau (Cohen's d = 0,32) als Mitarbeiter mit autonomen Vorgesetzten. Der größere Effekt war jedoch, dass sie ihrem Chef in Bezug auf den Fake-News-Artikel zustimmten, wenn dieser von ihrem autoritären Chef geteilt wurde, im Vergleich zu Mitarbeitern mit autonomen (Cohen's d = 1,30) oder paternalistischen Chefs (Cohen's d = 0,70). Wir argumentieren, dass zusätzlich zu den Auswirkungen auf die wahrgenommene Genauigkeit der Informationen, sozialer Einfluss, Konformität und Gehorsam entscheidende und unerkannte Faktoren dafür sind, wie Fehlinformationen von autoritären Führungskräften aufrechterhalten und verbreitet werden können.

https://www.nature.com/articles/s41598-023-39807-x (Öffnet in neuem Fenster)

Termine

 „Save the date“ für die nächste, internationale Konferenz zur Psychologie des Gewaltfreien Widerstands (NonViolenceResistance) in Amsterdam: 2. bzw. 3. bis 5. April 2025.

Das war es für diese Ausgabe. Der nächste Newsletter scheint dann, wenn ich wieder ausreichend erlesene Stücke eingesammelt habe.

Sollten Sie meine wissenschaftliche Forschung als Crowdfunder:in unterstützen, fließt Ihr Beitrag in die Bezahlung von Software-Lizenzen für die Transkription von Interviews oder auch für die Auswertung qualitativer und quantitativer Daten (MaxQDA), in die Beschaffung von historischer Originalliteratur oder anderen wissenschaftlichen Dokumenten sowie in das Lektorat von Texten.

Sie können nicht nur selbst Crowdfunder:in werden https://steadyhq.com/de/plans/dbd5804b-093f-4196-94d1-9e264ab0a104 (Öffnet in neuem Fenster) sondern auch eine Forschungsförderung verschenken: https://steadyhq.com/de/baumann-habersack/gift_plans/dbd5804b-093f-4196-94d1-9e264ab0a104 (Öffnet in neuem Fenster)

Bis zum nächsten Mal. Danke für’s Lesen, gutes Gelingen und fröhliches transformieren!

Frank Baumann-Habersack

P.S. 

Für kleinere, schnelle Updates zu meiner (Forschungs-)Arbeit folgen Sie mir gerne bei…

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