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Anlässlich der bevorstehenden Stichwahl in Frankreich, die ja auch eine Stichwahl über die Zukunft Europas ist, bringen wir ein kleines Film-Special mit vier Kritiken zu  französischen Filmen, die passenderweise diese Woche starten. Doch weg vom Eurozentrismus, denn es gibt natürlich nicht nur Europa, sondern auch die Wikinger und ihre Humorlosigkeit, eine Art Relaunch von Händels Wassermusik und Sandra Bullock auf einer einsamen Insel und zu guter Letzt ein Wiederauferstehen des alten England in Person des Godfathers aller Katzenbücher. Wer mehr will, soll sich bitte bei uns melden!

Frankreich vor der Stichwahl:

Gleich zwei französische Filme thematisieren diese Woche passend zur französischen Stichwahl am kommenden Sonntag auf sehr unterschiedliche Art die Brüche der französischen Gesellschaft. Catherine Corsinis In den besten Händen (Öffnet in neuem Fenster) sucht sich dafür ein Krankenhaus aus, Sylvie Ohayons Haute Couture (Öffnet in neuem Fenster) pendelt zwischen einer Banlieue und den Schneider-Ateliers im Modehaus Dior:

  • Haute Couture (Öffnet in neuem Fenster) (F 2021)
    Aschenputtel zu Besuch im Haus Dior: In Sylvie Ohayons modernem Aschenputtel-Märchen aus der französischen Modebranche wird nicht nur die tiefe soziale Zerrissenheit Frankreichs deutlich, sondern auch die verzweifelte Sehnsucht nach einer Lösung – Kritik von Axel Timo Purr

  • In den besten Händen (La fracture) (Öffnet in neuem Fenster) (F 2021)
    Der Klassenkampf im Krankenstand: Catherine Corsinis Krankenhauskomödie ist ein höchst vergnügliches und hellsichtiges Kammerspiel über die französischen Zerwürfnisse – von Dunja Bialas
    Ein Krankenhaus als Bühne Frankreichs: Gesellschaft in der Druckkammer – politisches Kino, wie man es in Deutschland gar nicht kennt – von Rüdiger Suchsland

Neue Kritiken:

  • The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (Öffnet in neuem Fenster) (USA 2022)
    Dschungelcamp mit A-Promis: In dieser angeblich romantischen Action-Komödie gibt es nur eine Überraschung: die quälende Frage, warum hier so viel Geld und Lebenszeit vergeudet wurde – Kritik von Christoph Becker

  • The Northman (Öffnet in neuem Fenster) (USA 2022)
    Nordischer Zorn: Mit seiner kompromisslosen Wikinger-Walze kommt Robert Eggers ins Kino zurück. Was man von diesem Film halten soll, ist schwierig zu sagen. Eine brutale Lektion in Sachen archaischen Kinos ist er aber sicher für jeden Zuschauer – von Matthias Pfeiffer
    Vater, Mutter, Mörder: Von Amleth zu Hamlet und wieder zurück: Robert Eggers' Northman (Öffnet in neuem Fenster) hackt sich handlungsarm und primitiv über die Leinwand, liegt aber immerhin auch mit unserer homogenisierten Kinolandschaft in Fehde – von Rüdiger Suchsland

  • River (Öffnet in neuem Fenster) (AUS 2021)
    Wassermassen-Mindmap: Große Bilder, große Musik und leider wenig dahinter. Der Film von Jennifer Peedom und Joseph Nizeti wäre gern eine künstlerische Zusammenfassung von allem, was die Flüsse dieses Planeten in sich tragen, wirkt dann jedoch eher wie eine Mindmap – Kritik von Matthias Pfeiffer

  • Die wundersame Welt des Louis Wain (The Electrical Life of Louis Wain) (Öffnet in neuem Fenster) (GB 2021)
    Godfather of Katzenbücher: In Will Sharpes Biopic wird das Leben des exzentrischen britischen Katzenzeichners Louis Wain märchenhaft englisch bebildert und melodramatisch vertont – Kritik von Christoph Becker

Neue Videokritik:

Cinema Moralia:

  • »Komm' Kino, Du willst es doch auch! (Öffnet in neuem Fenster)«
    Nie gab es eine Epoche der Kinogeschichte, die humorloser war als die jetzige. Kinofilme nehmen sich heute allesamt viel zu ernst. Außerdem ein immer wieder aktuelles 'Lob der Verschwendung' – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers – von Rüdiger Suchsland

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