Die Filmperlen der Woche sind dieses Mal nicht ganz so üppig gestreut. Neben einem tollen Top der Woche haben wir auch einen Flop zu bedauern - beides erläutern wir fundiert über Doppelkritiken. Für den psychedelischen Multimetavers-Trip der Woche gibt es allerdings nur einen Text. Wer noch weiter als unsere inneren Parallelwelten bereisen will, der kann sich über die Festivalreisen unserer Autoren freuen, denn in den letzten Wochen ging es nach Nyon, Hamburg und München und in einer Vorschau im Gespräch mit der Autorin und Filmemacherin Susanne Heinrich sogar nach Oberhausen.
Festivals:
Diffus dokumentarisch (Öffnet in neuem Fenster)
Visions du Réel im Schweizerischen Nyon ist das wichtigste europäische Filmfestival für dokumentarische Formen, in denen gerade die Unbestimmtheitsstellen größte Kraft entfalten – von Dunja BialasUniversalität aus der genauen Beobachtung (Öffnet in neuem Fenster)
Auch die 19. Dokumentarfilmwoche Hamburg zeichnet sich dadurch aus, nicht nur inhaltlich, sondern auch formal und ästhetisch etwas zu wagen – von Eckhard HaschenBrutstätten des Bösen (Öffnet in neuem Fenster)
Natürlicher Horror kommt von Innen bei den Fantasy Filmfest Nights 2022 – von Thomas Willmann
Neue Kritiken:
Everything Everywhere All at Once (Öffnet in neuem Fenster) (USA 2022)
Alltag im Multimetaverse: Alltag kann schon im normalen Leben tödlich (langweilig) sein. Dan Kwan und Daniel Scheiner zeigen, dass das im Multiverse nicht viel anders ist – Kritik von Axel Timo PurrRabiye Kurnaz gegen George W. Bush (Öffnet in neuem Fenster) (D/F 2022)
Beißen ohne zu bluten: Nach seinem DDR-Provinzmeisterwerk Gundermann entscheidet sich Andreas Dresen in seinem neuen Film für eine bizarre Mischung aus Provinzposse und Justizdrama – von Axel Timo Purr
Mutter Beimer in Guantanamo: Andreas Dresens Film über den »Fall Kurnaz« vereint politische Absicht und unpolitisches Filmemachen – von Rüdiger SuchslandVortex (Öffnet in neuem Fenster) (F/B 2021)
Bald sind wir Gespenster: Körper, Geist, Familie, Liebe, Besitz – in Gaspar Noés neuem Geniestreich strebt alles der Auflösung entgegen – von Janick Nolting
Der Tod ist Vereinzelung: Sterben lernen, Gaspar Noes großartiger Film Vortex (Öffnet in neuem Fenster) – von Rüdiger Suchsland
Neue Videokritiken:
Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (Öffnet in neuem Fenster)
Keine klare Linie: Nach seinem Meisterwerk über den DDR-Liedermacher Gundermann (Öffnet in neuem Fenster) arbeitet Dresen auch in seinem neuen Film mit der Drehbuchautorin Laila Stieler zusammen, hat sich dieses Mal aber für ein deutsches Guantanamo-Thema entschieden. Christoph Becker und Sedat Aslan sprechen darüber, ob ihnen die Gratwanderung zwischen Komödie und Justizdrama gefallen hatEverything Everywhere All at Once (Öffnet in neuem Fenster)
Im siebten Himmel: Die bereits in frühen Rick und Morty-Staffeln und im letzten Spiderman ausgeführte Idee des Metaverse lässt sich auch über ein ganz normales Leben deckeln. Ob Dan Kwans und Daniel Scheinerts Umsetzung tatsächlich »alltagstauglich« ist, darüber sprechen Stefan Rutz und Felicitas Hübner
Interview:
Jenseits der vermeintlichen Gewissheiten und moralischen Argumente (Öffnet in neuem Fenster)
Was hat das identitätspolitische Paradigma mit der Krise des deutschen Kinos zu tun? Regisseurin Susanne Heinrich über Identitätspolitiken im Film und ihren Workshop in Oberhausen – von Rüdiger Suchsland