Monotropismus - Das Aquariumsmodell

Das Aquariumsmodell: Warum dein Gehirn wie ein Fischbecken funktioniert – und wie du es optimal nutzt 🐠🧠
Warum fühlen sich manche Menschen in Meetings verloren, während andere in tiefster Konzentration versinken?
Hast du dich jemals gefragt, warum du mühelos stundenlang an einem Projekt arbeiten kannst – aber das Chaos des Alltags dich völlig überfordert? Oder warum dir Multitasking unmöglich erscheint, während andere scheinbar problemlos zwischen Aufgaben wechseln?
Dafür gibt es eine überraschend einfache Erklärung: Dein Gehirn funktioniert wie ein Aquarium.
📌 Ein Aquarium? Ernsthaft? Ja! Und dieses Modell könnte die Art, wie du über dein Denken und deine Produktivität nachdenkst, für immer verändern.
Monotropie vs. Polytropie: Wie dein Aquarium dein Denken steuert
Die britische Autismus-Forscherin Dinah Murray prägte das Konzept des Monotropismus – die Idee, dass manche Menschen sich stark auf einen einzigen Reiz konzentrieren, während andere viele Inputs gleichzeitig verarbeiten können.
🔹 Das Aquarium-Modell erklärt es so:
Polytropische Gehirne sind wie riesige Aquarien mit vielen Fischen. Jeder Fisch (Gedanke, Reiz, Aufgabe) schwimmt parallel mit anderen. Diese Menschen sind oft multitaskingfähig und gut darin, viele Dinge gleichzeitig zu erfassen.
Monotropische Gehirne haben weniger Fische, aber jeder einzelne ist größer. Ein Fisch dominiert das Becken – wenn dieser Fisch „Arbeit“ heißt, kann alles andere in den Hintergrund treten. Wird der Fokus gestört, kann es aber schwierig sein, wieder in den „Flow“ zu kommen.
💡 Warum das für Neurodivergenz wichtig ist:
Viele neurodivergente Menschen (ADHS, Autismus, Hochsensibilität) haben ein monotropisches Aquarium. Sie sind exzellent darin, sich tief in eine Sache zu vertiefen, haben aber Schwierigkeiten mit schnellen Wechseln oder unerwarteten Unterbrechungen.
Warum Felix am Arbeitsplatz verzweifelt – und Lisa alles unter Kontrolle hat
Stell dir Felix vor: Er ist Softwareentwickler, liebt es, tief in Code einzutauchen, aber hasst es, wenn Kollegen ihn ständig unterbrechen. Sein Aquarium hat einen einzigen, riesigen Fisch – Programmieren. Wenn sein Chef ihm während einer komplizierten Aufgabe eine neue E-Mail schickt, wird das Wasser unruhig, und sein Fisch gerät in Panik. Es dauert 30 Minuten, bis sich alles wieder beruhigt hat.
Seine Kollegin Lisa hingegen jongliert problemlos mehrere Projekte gleichzeitig. Ihr Aquarium ist voller kleiner Fische – sie kann sich von einem Thema zum nächsten bewegen, ohne ins Chaos zu geraten.
🤯 Der Unterschied? Felix ist monotrop, Lisa ist polytrop.
Warum das Aquarium-Modell dein Leben verändern kann
🔹 1. Erkenne dein Aquarium
👉 Bist du eher monotrop (tief eintauchen) oder polytrop (breit streuen)?
🔹 2. Gestalte dein Umfeld passend
👉 Monotrop? Arbeite in Blöcken ohne Unterbrechungen. Verwende Kopfhörer, plane Fokus-Zeiten.
👉 Polytrop? Nutze flexible Planung, um viele kleine Aufgaben zu managen.
🔹 3. Nutze dein Gehirn strategisch
👉 Monotrop? Finde Wege, sanfter aus tiefen Fokusphasen herauszukommen (z. B. durch Timer oder Rituale).
👉 Polytrop? Schaffe kleine Routinen, um Ablenkungen zu reduzieren und Prioritäten zu setzen.
Dein Aquarium ist dein Vorteil – wenn du es richtig nutzt
Neurodivergente Menschen werden oft für ihre Schwierigkeiten mit Multitasking oder schnellen Wechseln kritisiert. Doch die Wahrheit ist: Wenn du dein Aquarium verstehst, kannst du dein Denken optimal steuern.
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