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1.000 Newsletter-Subscriber in 1 Monat? So geht’s

Montagmorgen. Du liest die Blaupause, den Newsletter, mit dem du Communitys besser verstehst und erfolgreich Mitgliedschaften anbietest. Diese Woche: Twitter ist doch noch für etwas zu gebrauchen!

Hallo!

Als Blaupause-Leser:in kennst du bereits meinen Kollegen Bent Freiwald, der vor einiger Zeit in einer Doppelfolge erklärt hat, wie wir bei KR mit Umfragen arbeiten.
Folge 1:

https://steadyhq.com/de/sebastian/posts/daff005f-8fae-48ed-911a-4214dbc8c570 (Opens in a new window)

Folge 2:

https://steadyhq.com/de/sebastian/posts/0e99c1d3-4aff-48b2-b24a-be64e414923c (Opens in a new window)

Die Woche ist Bent zurück. Er erzählt, mit welcher Methode er auf Twitter – ja Twitter! – in einem Monat tausend neue Newsletter-Subscriber gewonnen hat.

Nun hat nicht jeder so viele Follower wie Bent. Du solltest deine Erwartungen also den Voraussetzungen anpassen. Aber auch im Kleinen sollte das sehr gut klappen. Was super ist, denn dadurch ist Twitter immerhin noch zu irgendetwas zu gebrauchen.

Bent Freiwald

Bent Freiwald. Bild: Philipp Sipos (Opens in a new window)

So gewinnst du tausend neue Abos – über Twitter

von Bent Freiwald

Alex Garcia kennt sich aus mit Marketing. So sehr, dass er nicht nur einen, sondern gleich mehrere Newsletter über genau das schreibt: gutes Marketing. Mittlerweile lesen über 200.000 Menschen seine Newsletter. Ich gehöre nicht dazu. Und trotzdem habe mir von Alex Garcia etwas abgeguckt, das auf den ersten Blick erstmal verrückt klingt.

https://www.marketingexamined.com/ (Opens in a new window)

Um seinen Newsletter wachsen zu lassen, hat Garcia ein Experiment gemacht u (Opens in a new window)nd innerhalb von 50 Tagen 50 Threads auf Twitter gepostet. Unter jedem Thread postete er einen Link zur Sign-Up-Page seines Newsletters. Am Ende machte er einen Meta-Thread, in dem er alle Threads verlinkte: „50 Marketing-Threads that will teach you more than any Marketing Class.“ Selbstbewusst ist er auch. In weniger als zwei Monaten wuchs seine Followerschaft auf Twitter von 500 auf über 40.000 und sein Newsletter um 9.000 Subscriber.

Garcia hat sein Experiment im November 2021 gestartet, also zu einer Zeit, in der Twitter noch kein völlig unberechenbares Spielzeug eines viel zu reichen Mannes war. Das Experiment heute zu kopieren, wäre natürlich verrückt …

Nun, ich habe es trotzdem getan und versucht so meinen Newsletter „Das Leben des Brain“ wachsen zu lassen. Und was soll ich sagen? Es hat geklappt.

Wachstum über Twitter? Heute? (Opens in a new window)

Was habe ich genau gemacht? Zunächst die Ausgangslage: Im Mai feiert mein Newsletter „Das Leben des Brain“ seinen zweiten Geburtstag. Vor dem Experiment haben ihn 3.360 Menschen gelesen, 382 davon bezahlen circa 4 Euro im Monat, um alle Ausgaben vollständig lesen zu können.

50 Threads in 50 Tagen war mir zu viel. Ich arbeite vier Tage die Woche fest angestellt bei Krautreporter, den Newsletter schreibe ich freitags an meinem freien Tag. Also habe ich den Umfang auf etwas Realistisches geschrumpft: Einen Monat lang jeden zweiten Tag einen Thread.

Mein erster Startvorteil war, dass ich mir die Threads nicht neu ausdenken musste. Ich schreibe in meinem Newsletter seit zwei Jahren über Erkenntnisse aus der Hirnforschung zu alltagsnahen Themen: Schlaf, Arbeit, Essverhalten, Konzentration, Aufmerksamkeit etc. Es hatte sich also ein großes Archiv angesammelt, aus dem ich auswählen konnte. Ich habe mir einfach die Ausgaben genommen, die besonders gut funktioniert haben, und sie umgeschrieben zu Threads. Ich musste sie kaum anpassen.

Hier liegt auch der Grund, warum ich mich für ein Experiment auf Twitter entschieden habe: Der Content auf Social Media (Threads) ist dem Produkt, das er bewerben sollte (mein Newsletter), so nah wie nirgendwo anders. Was ich damit meine: Die Threads sind sowohl vom Inhalt als auch von der Form (Text) sehr nah an meinen Newsletter-Ausgaben dran. Deshalb wissen Menschen, die meine Threads auf Twitter sehen, genau, worauf sie sich einlassen, wenn sie den Newsletter abonnieren. Sie wollen mehr davon und bekommen es auch.

https://twitter.com/BentFreiwald/status/1775790157431738540 (Opens in a new window)

Twitter-Threads sind meine Info-Grafiken

Das Problem vieler anderer Plattformen ist, dass die Lücke zwischen dem Social Content und dem Produkt zu groß ist. Wenn man auf Instagram Zitate aus Artikeln postet, die man geschrieben hat – was so ziemlich jede Medienmarke Deutschlands macht –, sehen die Follower nur einen ganz kleinen Ausschnitt des Endprodukts. Der Weg dahin ist dann auch noch kompliziert („Link in Bio!“). Die meiner Meinung nach einzige Medienmarke, die es geschafft hat, diese Lücke authentisch zu schließen, war Katapult. Sie posten auf Instagram Info-Grafiken und ihr Produkt sind noch mehr Info-Grafiken (nur eben in gedruckter Form). Ein echtes Match. Mein Gedanke war: Twitter Threads sind meine Info-Grafiken.

Mein zweiter Startvorteil war, dass ich bereits eine relativ große Twitter-Followerschaft aufgebaut hatte. Zu Beginn des Experiments hatte ich circa 22.500 Follower. In den Wochen zuvor ist mir bereits aufgefallen, dass Twitter langsam wieder Fahrt aufnimmt. Nachdem meine Tweets und Threads monatelang kaum Reichweite hatten und meine Followerschaft langsam vor sich hinschrumpfte, konnte ich nun wieder etwas posten, dass anderen Menschen tatsächlich angezeigt wurde.

Das Ergebnis

Mit dem Tool Typefully habe ich die Threads vorgeschrieben und für jeden zweiten Tag einen eingeplant. Unter jedem Thread postete ich den Pitch meines Newsletters und einen Link zur Landing-Page: „Jeden Freitag verschicke ich solche und andere Erkenntnisse aus der Hirnforschung in meinem Newsletter Das Leben des Brain! Hier könnt ihr den Newsletter abonnieren.“

https://twitter.com/BentFreiwald/status/1775790225605931308 (Opens in a new window)

Das Ergebnis:

  • Meine Followerschaft auf Twitter ist von 22.500 auf 24.616 gewachsen. Das ist ein Plus von mehr als 2.000.

  • Die Zahl meiner Newsletter-Abonnent:innen ist von 3.360 auf 4.427 gestiegen. Das ist ein Plus von 1.085, also ein Anstieg um 32,5 Prozent.

Was ich dabei gelernt habe

  1. Twitter ist nicht tot. Man kann auch heute noch neue Follower dazu gewinnen, seine Reichweite vergrößern und neue Newsletter-Abonennt:innen gewinnen. Das Problem: Es kann gut sein, dass Elon sich morgen irgendwas ausdenkt, das alles wieder verändert.

  2. Such dir Verbündete! Gerade zu Beginn des Experiments habe ich die Threads immer wieder per DM an Freunde, Bekannte oder Unbekannte mit vielen Followern geschickt, mit dem Hinweis, dass der Thread vielleicht für diese Follower interessant sein könnte. Meistens habe diese den Thread dann retweetet, nie hat sich jemand über meine Nachricht beschwert.

  3. Der erste Tweet ist wichtig. Hier muss ein starkes Versprechen liegen. Und hier kann man auch mal auf die Kacke hauen. Wenn dich etwas beeindruckt hat, schreib: „Das hat mich beeindruckt!“ Das ist kein Clickbait, sondern ehrlich. Es muss dann aber auch was Beeindruckendes folgen, logisch.

  4. Konstanz ist der Schlüssel. Die ersten paar Threads waren zwar gut, aber richtig erfolgreich wurden die Threads erst nach einigen Tagen. Als Follower gemerkt haben, dass ich auf meinem Profil super regelmäßig Content poste, den sie interessant finden, fingen sie an, mir zu folgen. Bei jedem Thread kamen neue Follower und Abonnent:innen hinzu, auch bei denen, die nicht sonderlich viral gegangen sind. Je länger das Experiment ging, desto öfter haben sich unter den Threads Leute dafür bedankt, dass ich so oft interessanten Content poste.

  5. Pitche, wo du pitchen kannst. Wer noch nicht so lange als Creator im Internet unterwegs ist, für den kann das Pitchen des eigenen Produkts noch einen komischen Beigeschmack haben. Wollen die Leute mein Produkt überhaupt? Nervt es meine Follower nicht, wenn ich ständig auf meinen Newsletter hinweise? Nein, es nervt sie nicht. In den 30 Tagen mit 15 Threads hatte ich nicht einen einzigen Kommentar, in dem sich jemand darüber beschwert hat, dass ich unter jedem Thread prominent auf meinen Newsletter hinweise. Man kann es andersrum sehen: Es ist doch ein super Service, dass ich die Menschen darauf hinweise, wo sie noch mehr von diesem Content haben können, der ihnen offenbar gefällt.

Fazit

Das Experiment war für mich ein echter Erfolg, mit dem ich so wirklich nicht gerechnet habe. Jetzt folgt aber der schwerste Schritt: Die vielen neuen Abonnent:innen zu zahlenden Mitgliedern zu machen. Auch hier werde ich sicherlich ein paar Experimente machen müssen.◾️

Falls du mehr Bent in deinem Leben gebrauchen kannst, folgen hier einige Tipps:

The Kids are alright (Opens in a new window) ist Bents Newsletter über Bildung, Kinder und Jugendliche. Und warum wir anders mit ihnen umgehen sollten.

Das Leben des Brain (Opens in a new window) fasst Erkenntnisse aus Neurowissenschaft und Psychologie zusammen. Im vergangene Jahr bekam Bents Newsletter die Auszeichnung „Newsletter des Jahres“ bei den ‚Goldenen Bloggern‘. Inzwischen gibt es einen ebenfalls sehr empfehlenswerten Podcast gleichen Namens.

https://open.spotify.com/show/2jgTciXUxfgzRkHAJRLqK2 (Opens in a new window)

Bis nächsten Montag!     
👋 Sebastian

PS:
Ich möchte dir einen weiteren Newsletter zum Thema ans Herz legen, und zwar Social Media Best Practice von Andreas Rickmann. Kürzlich beschrieb Andreas in dieser Ausgabe, wie er – mithilfe eines Ausmalbildes! – 1000 neue Newsletter-Abos via Social Media gewonnen hat:

https://steadyhq.com/de/andreasrickmann/posts/4b0b3c7b-5e92-46c2-8ea8-b90a5e6484ce (Opens in a new window)

👍 Diese Ausgabe fand ich hilfreich. (Opens in a new window)
😐 Di (Opens in a new window)ese Ausgabe war ganz okay. (Opens in a new window)
👎Die (Opens in a new window)se Ausgabe war für mi (Opens in a new window)ch uninteressant. (Opens in a new window)

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