Noch zwei Wochen bis Alltag!
Puh, dieses Wochenende hat es mich dann doch nochmal ganz schön hingelegt, zwar nicht echten Sinne, aber nach einer Woche ambulanter Reha, Krankengymnastik und Laufen ohne Stützen indoor war ich gestern und heute ziemlich “verkrampft”. Schon beeindruckend, dass so ein Körper sich so regenerieren kann, aber auch, wieviel Zeit das bedeutet. Werde die ersten Lesungen und Vorträge auf jeden Fall mit kleinem Gepäck und ohne Fahrrad (schnüff!) bestreiten müssen. Das packe ich wohl noch nicht. Dabei liebe ich die Unabhängigkeit sehr, die mir mein Faltrad verschafft. Nunja, meinen Geduldsmuskel habe ich ja schon seit November trainiert, er ist schon etwas besser ausgeprägt. Also ungefährt streichholzdick :)
(Abre numa nova janela)Natürlich haben mich die Ereignisse rund um alle weißen Tech Bros aus dem Silicon Valley in den letzten Tagen beschäftigt, wenn auch nicht überrascht.
Ich finde, dass Zuckerberg fast erleichtert wirkt, endlich nicht mehr so tun zu müssen, als wäre ihm Diversität wirklich wichtig. Der Vorläufer seines Facebooks war ja auch die sexistische Bewertung von Menschen nach ihrem Äußeren. Ich wäre privat nur noch im Fediverse, dort nutze ich Mastodon und peertube, Ersteres ist ein Kurznachrichtendienst wie es Twitter mal war, Zweiteres eine datenkonforme Alternative zu Youtube. Aber wo erreichte ich Menschen mit meiner Mission, meinen Büchern, meinem Podcast, meinen Gedanken, wenn ich wirklich Haltung zeigen würde und alle kapitalisierten Plattformen verließe? Wir haben in Europa versäumt, uns etwas Eigenes zu bauen, das rächt sich jetzt immens.
Ich werde versuchen, noch mehr Abonnent*innen für diesen Newsletter zu gewinnen, habe bei Ko-Fi jetzt regelmäßig Postings und nutze für englischen Content mindestens einmal die Woche Medium. Und werde beobachten, wie sich all das entwickelt. Guten Gewissens bin ich schon lange nicht mehr auf Instagram, auch TikTok schätze ich, weil ich tatsächlich mal in andere Bubbles gerate - aber dahinter stecken auch hochproblematische chinesische Strukturen.
Hier ein paar Schlagzeilen zum Thema:
Zuckerberg beendet Diversitätsprogramme bei Meta
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/zuckerberg-beendet-diversitaetsprogramme-bei-meta-110224984.html (Abre numa nova janela)Meta-Chef Mark Zuckerberg hat angekündigt, künftig auf Faktenchecks auf seinen Social Media-Plattformen zu verzichten.
https://www.ndr.de/kultur/Correctiv-Leiterin-Zuckerberg-hielt-Faktenchecks-einst-fuer-wichtig,correctivzumeta100.html (Abre numa nova janela)Amazon-Chef Bezos sucht Nähe zu Trump
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/bezos-trump-zweite-amtszeit-100.html (Abre numa nova janela)Bundestag prüft Wahlkampfeinmischung Musks wegen Gesprächs mit Weidel
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/bundestag-wahlkampf-einmischung-wahlkampf-musk-elon-weidel-alice-pruefung (Abre numa nova janela) (Abre numa nova janela)Für die Sachutopie, die ich im Herbst gemeinsam mit einem Freund herausgebe, habe ich heute zu Wohnformen der Zukunft recherchiert und nochmal deutlich vor Augen gehabt, wie problematisch Einfamilienhaussiedlungen vor allem im verstädterten ländlichen Raum wie hier bei meinen Eltern sind. Es gibt weder Nahversorgung noch gute Gehwege mit Bänken zum Ausruhen oder Orten zur Begegnung. Vieles wird mit dem Auto erledigt.
Das Spannende: Immer und immer wieder wird fast mantraartig wiederholt, dass es im ländlichen Raum nunmal sehr viel schwieriger sei, ein Leben ohne eigenes Auto zu führen.
Diese Defensive hat zwei massive Mängel:
1. akzeptiert sie, dass Menschen ohne Führerschein oder Menschen, die z. B. erkranken, nunmal nicht gut hier leben können und
2. missachtet sie die Fakten, die die Statistiken vom ländlichen Raum aufweisen.
Die Wege auf dem Land betragen 14,4 Kilometer, das sind aber nur 2,8 mehr als in der Stadt! Wo das Auto keine dominante Rolle spielt. Auch der Anteil der kurzen Wege ist auf dem Land vergleichbar mit der Stadt: 21 % aller Wege sind unter einem Kilometer (eine Strecke, die jeder gesunde Mensch sogar rückwärts gehen kann!!), weitere 11 % liegen unter zwei Kilometern. Während diese kurzen Wege in Metropolen vor allem zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, liegt der Anteil des Autos im ländlichen Raum bei Wegen unter einem Kilometer bei 35 % (!), bis unter zwei Kilometer werden mehr als die Hälfte der Wege mit dem Auto zurückgelegt.
Ergo: Wenn belohnt wird, dass gesunde Menschen diese Wege ohne Auto (in dem sie zumeist auch allein sitzen) zurücklegen, ist hier ein großer Hebel für Veränderung.
Zumal mit Muskelmobilität auch wieder gefördert wird, dass Menschen sich begegnen. Denn gerade im Alter droht hier Einsamkeit. Na klar haben wir im Buch da andere Vorschläge :)
Leben im Grünen als Selbstbetrug
https://www.diepresse.com/4851311/leben-im-gruenen-als-selbstbetrug (Abre numa nova janela)Ist das Einfamilienhaus ein Ort der Einsamkeit?
https://www.leben-vor-der-stadt.de/alle-artikel/ist-das-einfamilienhaus-ein-ort-der-einsamkeit (Abre numa nova janela)Und als spannende Ergänzung ein Text darüber, dass es in anderen Lebensphasen wiederum klarer Entschluss sein kann, sich nicht in die heteronormative Lebensführung zu begeben. Auch dem sollten Wohnkonzepte Rechnung tragen.
"Previously, patriarchal societies enjoyed a demographic advantage: marriage and motherhood were celebrated, spinsters shamed. But as societies liberalise and stigma fades, people can afford to be choosy - making relationship-formation increasingly dependent on charm, affection and enjoyment!"
https://www.ggd.world/p/the-rise-of-singles (Abre numa nova janela)Zu den Protesten gestern in Riesa wurden von den Medien wieder sehr schnell die Meldungen der Polizei als Realität widergegeben. Mich ärgert das, weil die Polizei keine neutrale Quelle ist und Zahlen journalistisch überprüft werden müssen. Kleine Sensibilisierung an dieser Stelle. Jürgen Döschner hat sich dazu auch in meinem zweiten Buch deutlich geäußert.
Mehr als 200 Juristen fordern Einleitung von AfD-Verbotsverfahren – sämtliche Voraussetzungen dafür seien gegeben
Und hier könntet ihr gern nochmal tätig werden und euren Abgeordneten schreiben. Die Abgeordneten könnt ihr hier recherchieren:
https://www.abgeordnetenwatch.de/ (Abre numa nova janela)Und ihnen die Fakten dieses Offenen Briefes nennen:
https://www.deutschlandfunk.de/mehr-als-200-juristen-fordern-einleitung-von-afd-verbotsverfahren-saemtliche-voraussetzungen-dafuer--100.html (Abre numa nova janela)Und wenn ihr schon dabei seid, einen Brief aufzusetzen, dann macht das doch auch gleich für die Entkriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein.
Dazu habe ich heute eine neue Episode She Drives Mobility aufgenommen. Der Freiheitsfonds (Abre numa nova janela) kümmert sich hier mit seinem Spendentopf um die Menschen, die wegen dieses Strafbestandes einsitzen.
Parken ohne Parkschein ist nur eine Ordnungswidrigkeit!
(Abre numa nova janela)Ich habe das Video dazu auch auf Instagram, TikTok, Youtube und Peertube gestellt, so dass ihr es weit verbreiten könnt.
So oft waren wir schon näher dran an der Erkenntnis, kein Problem, wieder an diese Punkte zu gelangen :)
It was a novel idea at the time, but one that made sense: In 1979, President Jimmy Carter had 32 solar panels installed on the roof of the White House.
They were removed just seven years later, under President Ronald Reagan. But that wasn’t the end of their story. They were picked up at a bargain price by a small college in Maine, where they continued to generate power for years, and eventually ended up scattered around the United States and China.
When the panels were first set up on the roof of the West Wing, energy independence was a big issue in America. An oil embargo imposed by Arab countries in 1973, in part to pressure the United States over its support for Israel in a brief war that year, had sent shock waves though the American economy.
“This dependence on foreign sources of oil is of great concern to all of us,” Mr. Carter said at an event to introduce the solar array. “No one can ever embargo the sun or interrupt its delivery to us.”
Und abschließend ein paar good news aus der Mobilität!
Seit dem 1. Januar ist der öffentliche Nahverkehr in Belgrad kostenlos.
Angekündigt hatte das Bürgermeister Aleksandar Šapić Mitte Dezember letzten Jahres. Das macht die serbische Hauptstadt mit ihren 1,7 Millionen Einwohner:innen nun zur größten Stadt Europas, in der man unentgeltlich öffentliche Verkehrsmittel nutzen darf.
https://perspective-daily.de/article/3519-bus-und-bahn-zu-100-kostenlos-eine-europaeische-millionenstadt-probiert-es-aus (Abre numa nova janela)Der Solarradweg in Freiburg ist euch vielleicht schon begegnet:
https://youtu.be/FjofgKGkHkw?si=ovn5f8XUEFxWKRN0 (Abre numa nova janela)Jetzt gibt es eine Veranstaltung, bei der weitere Kommunen angeregt werden sollen, mit solchen Bauten Menschen aufs Rad zu locken. Vor allem auf dem Land könnte ich mir hier vorstellen, dass landwirtschaftliche Wege zu Radwegen aufgewertet und entsprechend geschützt werden.
Preisgekrönte Klimaschutzprojekte in der eigenen Kommune umsetzen – das NKI-Projekt Simulationslabor „Solardach-Radweg“ am 20. März 2025 in Freiburg. Die kostenfreie Difu-Veranstaltung mit Exkursion richtet sich an interessierte Kommunalvertreterinnen und -vertreter.
https://www.klimaschutz.de/de/simulationslabor-freiburg (Abre numa nova janela)Entgegen aller Vermutungen ist der Handel und die Wirtschaft in New York nach Einführung der innerstädtischen Maut noch nicht zusammengebrochen.
Im Gegenteil. Manhattan-Pendler*innen freuen sich bereits über die scheinbare Verkehrsentlastung.
https://www.nytimes.com/2025/01/11/nyregion/new-york-congestion-pricing-reaction.html (Abre numa nova janela)Obwohl sie kaum noch gefördert werden, sind On-Demand-Busse im Ländlichen kaum noch aufzuhalten.
Im Bliesgau gibt es ein neues Angebot im Personennahverkehr. Ab sofort sind behindertengerechte Kleinbusse in Randlagen des Saarpfalz-Kreises im Einsatz. Der sogenannte Flitsaar-Bus kann über die Flitsaar-App oder telefonisch gebucht werden.
https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/flitsaar_rufbusse_neues_angebot_im_bliesgau_gestartet_100.html (Abre numa nova janela)Ich persönlich glaube SEHR an die Lösung!
So, dann wünsche ich euch noch einen entspannten Sonntag.
Bleibt gesund und zuversichtlich!
Eure
Katja