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NEUNERs #003

Man kommt einfach nicht hinterher. Eigentlich schon lange nicht mehr. Auch nicht die Profis, die das im Hauptberuf machen und ein bisschen vor der Welle sein sollten. In dieser Woche erzählte Bernd Ulrich (ZEIT) bei einer Abendveranstaltung wie er - gerade einen Artikeln schreibend - irgendwann aufgab, all die pausenlos eindroppenden News von Grönland bis Österreich auch noch in den Text aufzunehmen und in seine Analyse einzuarbeiten.

Ich werde das erst gar nicht versuchen. Es wird eh viel kommentiert. Um eins will ich aber nicht herum: Dieser Zombie, dieser Abfuck der Menschheit muss jetzt von den Hassrednern auch noch auf die Bühne gezerrt werden. Hitler. Wirklich wahr. Es ist so bitter und ekelerregend. Und die ganzen Muster laufen durch. In den sozialen Medien, in den Medien, in den Köpfen. Dass man damit 2025 noch irgendwas gewinnen kann oder überhaupt auch nur davon ausgeht, damit was zu gewinnen oder sogar davon ausgehen muss, dass das auch noch belohnt wird durch Nachrichtenwert und Algorithmen…

Abstand. Da lohnt sich die sehr intensive, auch liebevolle und umso schmerzendere Drauf- und Einsicht von Carlo Levi: „Die doppelte Nacht. Eine Deutschlandreise im Jahr 1958“. (Abre numa nova janela) Erst vor kurzem neu aufgelegt. Schon wieder vergriffen. Aber als eBook für zehn Euro Tag und Nacht verfügbar.

Cover Levi Die doppelte Nacht (Abre numa nova janela)

Aber nicht zu viel Abstand, bitte:

„Die ganze Erde ist voll von Plagen und Leiden – das sind nutzlose Dinge. Wenn du dein Leben in Ruhe verbringen willst, dann schließe dich niemandem an.“

Lehren des Silvanus

Mir ist dahingegen ein Zitat näher denn je:

Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.

Heinrich Böll

Gute Quellen

Es gibt ein paar Ressourcen, die mir immer wichtiger werden. Darunter sind keine Social Media Kanäle. Da Zeit nicht unendlich verfügbar ist, muss man sich entscheiden. Halbe Stunde Dumscrolling und permanente Fakenewsfilterabeit in der eigenen Birne bei X und Meta (soll jetzt ja noch schlimmer werden) oder etwas solider den Blick weiten.

Guter Espresso

Auch wirklich überhaupt keine Geheimtipps, aber wertvoll: Espresso in der Röststätte (Abre numa nova janela) in Berlin Mitte oder in der Schumanns Tagesbar (Abre numa nova janela) in München.

Outro

Sehr herzlichen Dank für den kurzen Ausflug!

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