Vorwärts, immer vorwärts
Ein neues Üpdáte mit neuer Agentur, neuer Therapie, neuen Muskeln, neuen Aussichten: Keep moving, never backwards
Liebe Freundinnen und Freunde von Amor & Psyche,
ich lebe noch und ich lebe weiterhin.
Nach sechs sehr schwierigen Wochen lichtet sich die Dunkelheit ein wenig. Ich habe wieder eine neue Literaturagentur, nach den zwölf Sitzungen Akuttherapie, die ich wegen allem hatte, habe ich mit meiner Therapeutin beschlossen, die Therapie zu verlängern. Im besten Fall, um mich einfach noch ein wenig weiter zu stabilisieren, im schlechtesten, um mich beim nächsten Einbruch aufzufangen. Denn nichts, absolut nichts ersetzt meiner Erfahrung nach bei Depressionen (mit oder ohne Angstsymptomatik) Gespräche mit einer kompetenten Fachkraft. Aktuell gibt es wegen der Antragsbürokratie eine kleine Unterbrechung, aber ab Mitte Dezember werde ich wieder wöchentlich versorgt.
Dann gibt es Muskeln. Das heißt, noch nicht, aber bald. Obwohl die letzte Woche so schlimm war wie lange nicht, habe ich es geschafft, dreimal Sport zu machen: Montag, Freitag und Sonntag. Ich habe jedesmal mein ganzes Programm geschafft und konnte am Sonntag sogar schon die erste kleine Steigerung einbauen. Das ganze Programm, das ich mir mit Hilfe der Seite uebungen.ws (Abre numa nova janela) zusammengestellt habe, dauert immerhin 45 bis 60 Minuten, je nachdem, wie viele Wiederholungen ich für jede Übung schaffe. Den Sport mache ich abends, weil ich mich danach wohlig erschöpft fühle und es nichts Besseres gibt, als frisch geduscht ins Bett zu kriechen.
Apropos ins Bett kriechen: daraus wird jetzt erst einmal nichts, denn mit der neuen Agentur kommen auch neue Aufgaben, namentlich die Überarbeitung, Umstrukturierung und letztlich Fertigschreibung meines historischen Romans. Es fiel und fällt mir noch nicht ganz leicht, mich mit dem bisherigen Textmaterial (etwa 150 Normseiten) zu befassen, weil seit der letzten Arbeit daran so viel Zeit vergangen ist. Da ist eine gewisse Scheu, die ich natürlich überwinden werde, aber ich bin noch etwas schüchtern.
Die Weiterbewilligung meines Wohngeldes ist beantragt und ich warte immer noch auf einen finalen Bescheid der Künstlersozialkasse (eine Aufnahme würde meine Krankenversicherungsbeiträge recht dramatisch reduzieren). Formal hat sich an meiner finanziellen Situation also noch nichts geändert, aber ich habe einige Dinge in die Wege geleitet, die das hoffentlich bald ändern.
Die Depression ist noch nicht weg, Erschöpfung, Tränenausbrüche und innere Leere sind immer noch Teil meines Alltags, aber sie werden etwas seltener. Das ist nicht viel, aber es ist auch nicht nichts.
Ich merke, wie sich mein innerer Horizont wieder etwas weitet, nachdem ich monatelang nur auf meinen eigenen Kampf ums das tägliche Leben schauen und deshalb auch keine Texte über andere Themen schreiben konnte. Es hätte Vieles gegeben, über das ich mich äußern hätte wollen und müssen. Der unsägliche Antisemitismus von Links, Gewalt gegen Frauen, Abwertung von Care-Arbeit. Aber ich konnte nicht, die Anzahl der hier angefangen im Backend liegenden Steady-Posts beweist es.
Dass Ihr hier geblieben seid, dass nur zwei Mitglieder wegen der Stille hier ihr Abo gekündigt haben, bedeutet mir unendlich viel. Die monatlichen Steadyauszahlungen decken mittlerweile meine Mietnebenkosten und angesichts von allem hat mir das unglaublich viel Halt gegeben. Ich bin noch nicht ganz heraus aus der Dunkelheit, aber ich sehe langsam das Licht, und das hat auch mit Eurer Unterstützung zu tun - egal ob sie in Form eines Abos oder warmen Worten kam.
Danke.
Ach ja, ich bin mittlerweile nur noch sporadisch bei Twitter unterwegs, Ihr findet mich aber bei Bluesky (Abre numa nova janela), Instagram (Abre numa nova janela) oder LinkedIn (Abre numa nova janela).
Wenn Euch meine Texte gefallen, freue ich mich, wenn Ihr sie teilt. Ihr könnt meine Arbeit auch mit einer bezahlten Mitgliedschaft oder via Paypal einmalig (Abre numa nova janela) unterstützen, und mich damit sehr glücklich machen.