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Natürlichkeit 2.0 – So echt wie ein Einhorn im Streichelzoo

Ah, der „Natural Look“. Wie ein Spaziergang am Strand – nur eben digital aufpoliert, glattgebügelt und absolut sorgsam kuratiert. Wer hätte gedacht, dass „Natürlichkeit“ im Jahr 2024 eine so exklusive und schwer erreichbare Ware wird, dass selbst der ehrliche Filter nur noch als Tor zur scheinbar makellosen Authentizität dient? Ja, richtig gehört, liebe Follower: Natürlichkeit ist jetzt ein Luxusgut, verpackt in #NoMakeupSelfies und freundlicherweise unterstützt von Dr. Plastikus aus der Schönheitsklinik deines Vertrauens.

Der „Natürliche“ Look: So Echt wie der Weihnachtsmann im Einkaufszentrum

Es scheint, als hätten unsere lieben Influencer eine Formel gefunden, um die knallharte Authentizität des Lebens zu simulieren, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Ein bisschen Sonne ins Gesicht gestrahlt – digital natürlich –, dazu ein softer, pastelliger Filter, der alles so natürlich aussehen lässt wie eine Plastikpflanze im Büro. Und oh, das kleine Detail mit den chirurgisch modellierten Wangenknochen und der Nase, die wie von Leonardo da Vinci selbst in Perfektion geschliffen wurde? Unwichtig! Hauptsache, die neue Instagram-Realität stimmt.

Die sogenannte „Natural Beauty“ wird natürlich mit einem unerlässlichen Arsenal an Filtern, Touch-ups und Korrekturen erstellt, die in jeder Story und jedem Selfie so echt wirken wie ein Reality-Star in einem Charity-Event. Und die Follower? Die werden dabei ganz beiläufig unterrichtet, wie wunderschön unperfekt Perfektion sein kann – na ja, solange man weiß, welcher Filter den Look von „gerade aufgewacht“ zu „ausgeruht wie eine Prinzessin im Märchen“ transformiert. Weil, echt sein ist nur was für Leute ohne WLAN, oder?

Authentizität, die kein Mensch fassen kann

Schauen wir doch mal auf die ironische Note der Schönheitsindustrie, die sich das Ganze zunutze macht. Hier werden munter Cremes, Puder und Seren verkauft, die angeblich die Filter im „Real Life“ überflüssig machen sollen. Sicher, natürlich helfen sie dabei, den „authentischen Look“ zu erreichen – der dann doch wieder durch Filter verstärkt wird. Klingt widersprüchlich? Willkommen in der digitalen Realität! Natürlich, echt und authentisch, alles im selben Atemzug und alles auf Knopfdruck.

Schönheits-OPs? Ach, die sind inzwischen so normal wie der morgendliche Kaffee. Dabei muss man sich schon fragen, ob das bisschen Lippenfüller nicht auch gleich zu „Natürlichkeit“ gehört, oder? Denn die meisten der „natürlichen“ Schönheiten geben ja tatsächlich zu, dass sie mal ein wenig nachgeholfen haben – nicht zu viel, gerade so, dass es „echt“ aussieht. Ironie des Schicksals? Vielleicht. Doch offenbar ist der Filterwahn inzwischen ein so normaler Teil unseres Lebens, dass sich wirklich keiner mehr fragt, wie natürlich „natürlich“ eigentlich ist.

Digital Detox? Nein, danke!

Wer jetzt denkt, er könne diesem schönen Wahnsinn entkommen, indem er auf „Digital Detox“ setzt, hat den Kniff dieser Industrie noch nicht verstanden. Einmal Detox bedeutet schließlich nur, dass du danach umso gieriger zurückkommst – und dir umso bewusster wird, dass du ohne die tägliche Dosis „Natürliche Schönheit“ nicht mehr funktionierst. Schließlich will ja niemand am Rande der digitalen Gesellschaft stehen, schon gar nicht ohne die perfekte Filter-Blase, in der alles so wunderbar und „echt“ aussieht.

Und genau da schnappt die Falle zu: Je mehr man

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