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Hass hat wieder Hochsaison, ganz ohne Kapuze

Antisemitismus und Rassismus sind wieder salonfähig, nicht heimlich hinter vorgehaltener Hand, sondern laut, stolz und öffentlich. Was zur Hölle ist passiert?

Hass hat wieder Hochsaison, ganz ohne Kapuze / Bild: Mimikama, KI

Erinnert ihr euch noch an die Zeit, in der Rassisten wenigstens noch wussten, dass sie sich schämen sollten? Damals, als der rechte Rand noch flüsterte, anstatt zu brüllen? Diese Zeiten sind offenbar vorbei.

Heute trägt man seine Verachtung wie eine Designerjacke: offen, provokant und mit stolzgeschwellter Brust. Wer Hass predigt, versteckt sich nicht mehr. Nein, er stellt sich mitten auf den Marktplatz, fuchtelt mit seiner braunen Weltanschauung herum und erwartet dafür auch noch Applaus.

Der neue Nazi braucht keine Tarnung mehr

Ob auf Social Media, im Alltag oder sogar im Berufsleben: Die Grenze des Sagbaren ist nicht etwa verrutscht, nein, sie wurde mit einem Bulldozer plattgewalzt. Rassismus und Antisemitismus sind längst keine schmuddeligen Kellermeinungen mehr, sondern werden in aller Öffentlichkeit als „Mut zur Wahrheit“ verkauft.

Der neue Menschenfeind braucht keine Glatze oder Springerstiefel, er kommt als Influencer, Handwerker, Nachbar, und tut so, als wäre sein Hass eine legitime Meinung.

Man nehme zum Beispiel einen Dachdecker aus Sachsen, der in seiner Ausbildungsanzeige ganz offen erklärt, dass er keine „Bimbos“, keine „Zeppelträger“ und erst recht keine „Hakennasen“ (Abre numa nova janela) bei sich arbeiten lassen will. Kein Scherz. Kein Fake. Kein dunkles Forum. Sondern ganz real und öffentlich. Das ist kein Betriebsunfall, das ist das neue Normal.

Wie Alltagsrassismus wieder schick wurde

Wir leben in einem Land, in dem sich Menschen täglich wegen ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe rechtfertigen müssen, und in dem sich die Täter dabei als Opfer stilisieren.

Der Antisemit von heute bezeichnet sich als „kritischen Geist“. Der Rassist nennt sich „besorgter Bürger“.

Der Rest? Schaut weg, zuckt mit den Schultern oder liked heimlich mit. Und die, die wirklich was dagegen tun wollen und aufschreien, werden als „Systemlinge“ bezeichnet und fühlen sich, als hätten sie gegen die Lautstärke der brüllenden Masse keine Chance.

Das Erschreckende: Viele dieser Aussagen wären noch vor ein paar Jahren gesellschaftlich geächtet worden. Heute bekommen sie Likes, Reichweite und leider oft auch Zustimmung. Wer früher noch im braunen Sumpf vor sich hingebrabbelt hat, darf heute in Talkshows rumsitzen oder wird auf TikTok gefeiert.

Was ist da bitte schiefgelaufen?

Die Wahrheit ist unbequem: Wir haben als Gesellschaft versagt. Wir haben Hass normalisiert. Wir haben rechte Narrative toleriert, relativiert, ihnen Raum gegeben. Und während wir diskutieren, ob man das „doch noch sagen dürfen muss“, wird Menschenhass zur Lifestyle-Meinung.

Dabei sind die Signale eindeutig: Der Antisemitismus nimmt zu. Der Rassismus wird brutaler. Und das alles nicht im Verborgenen, sondern mit voller Absicht auf offener Bühne. So, als hätte man die Geschichte ausradiert. Als gäbe es keinen Holocaust, keine NSU, keine rassistischen Morde.

Fazit

Früher trugen Faschisten Kapuze. Heute „tragen“ sie Kommentarspalten, TikTok-Profile und Stellenanzeigen. Wer meint, es sei „nur eine Meinung“, wenn jemand Menschen aufgrund von Religion oder Herkunft ausschließt, hat nichts verstanden.

Aber ja: Immerhin müssen wir heute nicht mehr raten, wer die Arschlöcher sind – sie sagen’s uns ja selbst.

PS: Upppps! Verdammte Autokorrektur, wir meinten “Vollhonks”.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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