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Auftritt Down-Syndrom

[Dieser Artikel erschien bereits am 14. September 2016 auf meiner privaten Facebookseite]

Ich nehme den Start des Filmes "24 Wochen" zum Anlass, das erste Mal öffentlich darüber zu schreiben.

David und ich erwarten im Dezember unser zweites Kind. Zwischen der 13. und 15. Schwangerschaftswoche haben mehrere pränatale Untersuchungen ergeben, dass es mit dem Down Syndrom zur Welt kommen wird.

Für uns war bereits vor der ersten Routineuntersuchung klar, dass wir dieses Kind behalten, dass es zu uns gehört, dass es ein Teil unserer Familie wird. Und auch nach der 99%igen Diagnose (bei der wir trotz aller Entschlossenheit ein bisschen geweint haben), haben wir an dieser Entscheidung festgehalten. Wir haben das Glück, dass schwerwiegende Organschäden (besonders das Herz ist oft betroffen) bisher nicht per Ultraschall zu erkennen waren. Wir sind uns dessen bewusst, dass es bis zur 25. Woche auch ganz anders aussehen kann und sich Paare oder eben auch die Frauen für eine Spätabtreibung bis zu diesem Zeitpunkt entscheiden. In Zahlen: 9 von 10 Frauen/ Paare entscheiden sich für eine Abtreibung.

Ich bin große Verfechterin der Selbstbestimmung über alle Entscheidungen, die eine Person mit Uterus bezüglich ihres Körpers trifft. Jedoch wäre eine Abtreibung nur im aller, aller, alleräußersten Fall für mich in Frage gekommen. Ich habe keine zwei Fehlgeburten durchgemacht, um ein Wunschkind nicht zu bekommen.

Wir wollen kein Mitleid und auch keinen Beifall. Wir wünschen uns Freunde und Bekannte, die sich für und mit uns freuen, die keinen Unterschied zwischen unseren Kindern machen und die uns ehrlich Fragen stellen, wenn sie etwas nicht wissen oder verstehen.

Natürlich freue ich mich auch über Links zu entsprechenden Blogs, Seiten oder Gruppen, denn im Moment bereiten wir uns auf alles vor, was da so kommt. Wir möchten unserem Kind den bestmöglichen Start ins Leben mitgeben und das heißt, dass Arztgespräche, Therapien und Übungen zu unserem Alltag gehören werden. Ja, es wird anstrengend, und ja, es wird nicht einfach.

Aber dieses Kind wird mit so viel Liebe überschüttet werden, dass es gar nicht weiß, wohin damit.