PBN-News mit Sternen, Spatzen und Parken mit Gewinn
Hallo Ihr Lieben.
Das Schöne an der Arbeit für eine Zeitung mit Historie (und das darf man nach 15 Jahren im Internet wohl für die PBN behaupten) ist die Tatsache, dass man sich ab und an im Archiv verlaufen kann.
So ist es mir gerade ergangen anlässlich der Nachricht, dass das Zeiss-Großplanetarium nun unter Denkmalschutz steht (Opens in a new window).
Mich verbindet, full disclosure, mit diesem eine enorme Sympathie, seitdem ich 2012 das erste Mal für eine PBN-Reportage (Opens in a new window)hinter den Kulissen unterwegs war, die damals noch in ihrem Originalzustand aus dem Haus VEB Projekt- und Anlagenbau erhalten waren.
Die Sanierung und technische Modernisierung standen bevor, doch noch wurde der Laden durch Schalterwände und Diaprojektoren am Laufen gehalten, inklusive Diakästen:
Und, mein persönlicher Favorit, riesigen Glühbirnen im Herzen des Sternenprojektors.
Hier präsentiert der damalige Planetariums-Chef Felix Lühning stolz eine der Ersatzbirnen, von denen jedoch nur noch zwölf vorrätig waren. Es wurde also Zeit mit dem Umzug ins digitale Zeitalter.
Mittlerweile gilt das Planetarium als eines der modernsten Europas und feiert (Opens in a new window)Besucher:innenrekord um Besucher:innenrekord.
Damit knüpft es an seine eigene Geschichte an, denn zur Eröffnung 1987 war das Haus schon einmal das Beste vom Besten, das die sozialistische Republik auf die Beine zu stellen vermochte. Zur 750-Jahr-Feier Berlins wollte die DDR es sich selbst beweisen und verwirklichte mit dem Ernst-Thälmann-Park – und dem Planetarium als Teil davon – ihren städtebaulichen Traum.
Mit dem Denkmalschutz wird das nun, auch aus heutiger Sicht, für bemerkens- und erhaltenswert erklärt.
Wissen
Die Brücke am S-Bahnhof Landsberger Allee muss abgerissen werden, da sie aus dem gleichen Stahl gefertigt wurde wie die eingestürzte Carolabrücke in Dresden. Geld dafür ist allerdings frühestens 2029 da. (Quelle: Tagesspiegel (Opens in a new window))
Nachdem das Land Berlin fünf neue Spatzenhäuschen aufgestellt hat, darf das Jahn-Stadion weiter abgerissen werden, hat das Berliner Verwaltungsgericht vergangene Woche entschieden. Die NaturFreunde Berlin, die den Abrissstopp erwirkt hatten, prüfen nun weitere rechtliche Schritte. (Quellen: Verwaltungsgericht (Opens in a new window), BI Jahnsportpark (Opens in a new window))
Lebensbedrohlich verletzt wurde in der vergangenen Woche eine Frau, als sie beim Überqueren der Greifswalder Straße von der M4 erfasst und mitgeschleift wurde. (Quelle: Polizei Berlin (Opens in a new window)) Das ist der dritte schwere Unfall mit der M4 in wenigen Monaten: Im September (Opens in a new window) und November (Opens in a new window) sind zwei Menschen nach Zusammenstößen mit der Tram ums Leben gekommen.
Berlins Sozialämter stehen vor dem Kollaps, weil Mitarbeitende bis zu 400 statt, wie machbar, gut 100 Menschen betreuen und mit veralteter Software arbeiten müssen (u.a.). Das haben sie per Brandbrief öffentlich gemacht. (Quelle: Morgenpost (Opens in a new window))
Berlins BVVs müssen ab dem kommenden Jahr wieder analog arbeiten, wenn ein längst überfälliges Update ihrer Software nicht endlich ausgeführt wird. Noch ist jedoch unklar, wer sich darum kümmern und das bezahlen soll. (Quelle: Tagesspiegel (Opens in a new window))
Seit dem 1.1. verantwortet die landeseigene Grün Berlin nicht nur im neuen, sondern auch im alten, östlichen Teil des Mauerparks Unterhalt und Parkpflege. (Quelle: Grün Berlin (Opens in a new window))
Habemus Haushalt: Nach langer Debatte (Opens in a new window) hat nun nicht nur der Bezirk Pankow seinen Haushalt für dieses Jahr verabschiedet, sondern auch die Landesebene diesen final durchgewunken. Damit ist der Bezirk wieder finanziell selbstbestimmt handlungsfähig (was bis zum OK des Landes nicht der Fall war). (Quelle: Bezirksamt Pankow (Opens in a new window))
Als überraschend gute Einnahmequelle im verschuldeten Pankow erwies sich im vergangenen Jahr die Parkraumbewirtschaftung: Statt wie erwartet 2,8 Mio. spülte sie 4,6 Mio. Euro in die Kassen. Etwa die Hälfte kam von Bußgeldern von Leuten, die ohne Parkschein oder Anwohner:innen-Ausweis ihren Wagen in den Parkzonen abstellten. (Quelle: Bezirksamt Pankow (Opens in a new window))
In den kommenden Jahren könnten die Einnahmen noch steigen: Bereits angeschoben hat der Bezirk eine Erhöhung der Parkgebühren für Besucher:innen. Ab 2026 könnten so zusätzlich etwa 200.000 Euro pro Jahr eingenommen werden. Darüber hinaus könnten auch die Parkausweise für Anwohner:innen teurer werden. Diese Entscheidung liegt allerdings beim Land. (Quellen: PBN (Opens in a new window), Tagesspiegel (Opens in a new window), RBB (Opens in a new window))
Auch in diesem Jahr können sich alle Pankower:innen zu ihren Miet-Problemen kostenfrei beraten lassen – egal, ob es um Mieterhöhung, Wohngeldantrag oder Wohnungsmangel geht. Orte und Termine finden sich hier (Opens in a new window). (Quelle: Bezirksamt Pankow (Opens in a new window))
Parallel starten die Bezirke Pankow, Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gemeinsam mit dem Mieterverein ein Projekt gegen Verdrängung durch Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum. Ziel ist es, das Thema als Problem auf die Agenda zu setzen und Betroffene zu beraten. Los geht’s mit einer Auftakt-Veranstaltung am 10. Februar um 18 Uhr auf dem Dragoner-Areal in Kreuzberg. (Quelle: Bezirksamt Pankow (Opens in a new window))
Nach meinem mittelgroßen Rant zum Fall Stefan Gelbhaar in der vergangenen Ausgabe (Opens in a new window), in dem ich die Pankower Grünen als aktuell für mich unwählbar bezeichnete, erreichte mich folgende Post von unserer Leserin (und Autorin) Susanne Grautmann:
“Ich meine, man sollte keine Partei aus dem demokratischen Spektrum als unwählbar bezeichnen. Alle Parteien, die sich dort bewegen, machen Fehler, die man kritisieren kann und zu denen sich die Wählenden eine Meinung bilden können, aber sie sind nicht unwählbar.
Unwählbar ist in meinen Augen einzig die AfD. Diese Partei gefährdet unsere Demokratie, steht aber in den aktuellen Umfragen bei über 20 % und würde demnach zweitstärkste Kraft. Die Lage ist absolut brisant. Es ist entscheidend, dass so viele Leute wie möglich zur Wahl gehen und demokratische Parteien wählen.”
Ihr habt auch eine Meinung, Hinweis, einen Themenvorschlag oder sonst etwas zu sagen? Ich freue mich über Post an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de (Opens in a new window) oder direkt in unseren
Machen: Lesen
Weil’s gerade als Taschenbuch neu aufgelegt (Opens in a new window)wurde, geriet mir “Die verbotene Reise” des Spiegel-Journalisten Peter Wensierski nochmal auf den Tisch. Vor zehn Jahren erschienen, begleitet es die beiden Studierenden Jens und Marie im Sommer 1987 auf ihrer abenteuerlichen Reise aus dem Prenzlauer Berg bis in die Mongolei.
Ebenso lesenswert wie das Buch? Unsere ebenfalls vor zehn Jahren erschienene Rezension (Opens in a new window) (es lebe das Archiv!).
Das war’s für diese Woche.
Liebe Grüße und bis in Bälde,
Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten