Skip to main content

Folge # 18 - Über das richtige Leben im falschen und das falsche im richtigen.

Eine Frage kommt in den Gesprächen mit mir zum Thema Jenseits häufiger auf: Es gibt Menschen, die Zeit ihres Lebens schwere Depressionen, Psychosen oder andere psychische Erkrankungen hatten.

Erleben die Menschen diesen Zustand auch unverändert so auf der anderen Seite? Setzt sich dieser Zustand fort? Und was ist mit den Menschen, die schwere Verbrechen begangen haben, etwa Mord. Sind sie auf ewig konfrontiert mit der Tat?

Meine Antwort:

Nein, Psychosen, Depressionen - alle psychischen Erkrankungen sind Einschränkungen in der Funktionalität des Gehirns, die das Bewusstsein und die Wahrnehmung trüben. Für die man sich garantiert nicht bewusst entscheidet und genauso wenig bewusst nach ihnen handelt.

Im Jenseits hat man quasi den ‚Durchblick‘. Und ‚ist‘ das, was man im Leben bewusst vorgenommen hat. Dort ‚mit absoluter Klarheit‘. Und mit sämtlichen Details, die man hier vielleicht einfach ‚übersehen‘/überhört/überfühlt hat.

Die Dinge, die man nicht absichtlich bzw. nicht bewusst bzw. gezielt gemacht hat, ‚laden‘ dort auch keine Schuld auf. Vielleicht noch, wenn man sich bewusst dagegen entschieden hat, bestimmte Dinge, zu veranlassen, die ein unbewusstes Entscheiden verhindert hätten. Zum Beispiel wegzugucken, wenn man die Not anderer lebender Wesen hätte wahrnehmen können. Oder darauf zu verzichten, immer wieder neu zu lernen.

Letztendlich ist es das gleiche, ob man eine Psychose hat und davon beeinflusst wird, ob man im Affekt handelt oder ob man beispielsweise gerade auf sein Handy guckt, um eine Nachricht einzugeben: Bestimmte Bereiche (auch des eigenen Handelns oder Nicht-Handelns) nimmt man nicht aktiv wahr. Aber sie werden dennoch von den Sinnesorganen und den jeweiligen Gedanken in diesen Momenten aufgezeichnet. Dessen ist man sich dort komplett bewusst. Allerdings ohne die Beschränkungen des Bewusstseins, die ja vor allem das eigene Überleben sichern.

Menschen, die schlimme Taten vollziehen, sind sich im Normalfall dessen auch bewusst. Selbst, wenn sie sich hier, im Leben, etwas vorlügen. Und sich einreden: „Das war schon okay.“ Oder durch gesundheitliche Einschränkungen nicht anders konnten.

Ich hatte alles Üble, was ich in meinem Leben ‚verbrochen‘ habe, dort in aller Klarheit vor Augen. Gespräche, in denen ich andere verletzt habe - aber währenddessen einfach launig war und nicht gemerkt habe, dass ich unfair bin. Dort weiß man, dass es nicht richtig war. Hier im Diesseits weiß man das eigentlich auch schon, aber verdrängt es auch ganz gerne mal. Oder redet es sich schön.

Dort steht alles mit allem gegenüber. Und das bestimmt den ‚Vibe‘, in dem man sich befindet, aus dem sich das ‚Sein‘ definiert.

Man kann nicht alles richtig machen…

Ich behaupte, in meinem Leben mehr positive, denn negative Dinge gemacht zu haben, deshalb hatte ich dort einen eher positiven Vibe. Zumindest keinen negativen. Auch wenn ich einige Dinge gemacht habe, die nicht super waren. Und wenn’s nur harmlose Dinge waren, wie ‚frech‘ zu seinem Lehrer oder einen anderen Schüler zu sein. Aber in Summe habe ich einen positiven Vibe mit meinem Leben aufgebaut. Ich denke, dass sich dieser noch weiter positiv steigern liesse. Mit ganz vielen kleinen und großen Dingen. Und dem Willen, das Positive fest und konstant in seinem Leben zu verankern. Dann achtet man auch mehr darauf im Alltag. Und das wiederum sorgt dafür, dass es im Jenseits Relevanz (vor und für) einem selbst bekommt.

Jemand wie Hitler oder eine vergleichbar ‚böse’ Gestalt, dürften es sehr schwer haben. Da überwiegt das Negative. Und diese Personen werden das wenige Positive, was sie geleistet haben, auch nicht im Sein relativierend zur Verfügung haben.

Ich glaube, wenn man zum Beispiel jemanden umbringt, muss man hier im Diesseits verdammt hart daran arbeiten, soviel positives wie möglich zu leisten, um das auch nur halbwegs gerade zu rücken  - insbesondere im Vergleich zu jemanden, der konstant mit Kleinigkeiten Mini-Positives bewirkt. Aber auch besagter Mörder kann es schaffen, es wieder in die Waage zu bringen, so dass das Positive so sehr dominiert, dass diese eine negative Tat auch dort vor ihm selbst nicht mehr die volle Relevanz hat. Dass das ein schwerer Weg ist, sollte klar sein. Aber definitiv schaffbar. Durch aktives positives Handeln. Wie gesagt: Versprechen kann ich das nicht. Aber ich denke, das selbst vollzogene ‚Gräueltaten‘ noch die Chance haben, ausgeglichen zu werden. Erfordert halt richtig viel Einsatz.

Was genau positiv und was negativ ist, erscheint vielleicht als die schwierigere Frage. Aber auf die gibt der kategorische Imperativ von Immanuel Kant eigentlich schon eine ganz gute Antwort. Einfach gesagt: Handle so, dass deine Handlungen als allgemeines Gesetz für alle funktionieren könnten. Oder anders rum: tu nichts, was du nicht willst, was man dir tu. Ganz simpel ausgedrückt.

Ich persönlich denke, dass diese Haltung bereits jeder in sich trägt. Man will nicht, dass man von jemanden ein Messer in den Bauch gestoßen bekommt, also macht man das auch nicht bei anderen. Und: man will, dass einem zur Seite gestanden wird, wenn es einem schlecht geht. Also kann man das auch selber tun. Letztgenanntes sogar aktiv.

Mensch sein, darauf kommt es an.

Manchmal läuft die Erziehung, die soziale oder religiöse Prägung und die kulturelle Herkunft da vielleicht gegen, aber auch das hat einen relativierenden Einfluss auf die Wahrnehmung in der Klarheit später. Wenn einem eingebläut wurde, dass man über Leichen gehen kann, sofern einem das Vorteile bringt… Statt selber zu helfen einfach zu ‚beten‘, also zu hoffen, dass jemand anderes schon einspringen wird… Oder Tiere zu quälen und umbringen zu lassen, weil es ja ‚normal‘ ist… all das extern ‚antrainierte‘ wird im Jenseits von der ‚Berechnung‘ abgezogen. Auch wenn das Leben nicht immer fair ist, dort hat man die Fairness

Und: normalerweise handelt man instinktiv als Mensch. Man verletzt niemanden, man ist freundlich, man hilft… man ist menschlich und human. Entscheidend ist, dass man dieses Urmenschliche auch dann beibehält, wenn man das Gefühl hat, dass man scheinbar der einzige ist, der sich Menschlichkeit bewahrt hat. Gerade dann ist es entscheidend als Vorbild vorauszugehen. Und dann ist man auf der sicheren Seite, das Richtige zu tun für das Jetzt und Hier - wie auch für das Jenseits.

Zum Ende der Geschichte

Diese erzählt sich leider nicht von alleine, aber ich möchte sie nach wie vor allen kostenlos anbieten. Deshalb bin ich auf jede Form der Unterstützung angewiesen - von denen, die sich ein kleines oder großes Paket leisten können. Und dadurch mir helfen, vielen zu helfen.

Und natürlich kostenlos für alle - hier oder:

Topic Erkenntnisse.

0 comments

Would you like to be the first to write a comment?
Become a member of Jenseits and start the conversation.
Become a member