Passa al contenuto principale

Dominosteine.

Gestern besuchte mich die junge Nachbarin mitsamt bester Freundin zum Adventskaffee. Die beiden sind zertifizierte Vielfraße, darum habe ich unter meine paar selbstgebackenen Kekse ein Fundament aus gekauften Leckereien gelegt.

Tatsächlich hauten die beiden rein, dass es eine Pracht war. Als sie sich durch die oberste Schicht aus Zimtsternen gefressen hatten, vernahm ich plötzlich ein angewidertes Kreischen.

„Iiih! Dominosteine! Geht gaaar nicht!“

Und dann regten sie sich auf. Dass der Dominostein das widerlichste Gebäck unter der Wintersonne sei. Zartbitterschokolade, allein schon. Die Marzipanschicht? Ganz okay, aber zu dünn. Der Lebkuchen? Überwürzt. Aber das aller-aller- allerschlimmste sei die fiese Glibberschicht in der Mitte. Baaah!

Ich seh das ja anders mit den Dominosteinen. Eher philosophisch. Der Dominostein ist ein Symbol für das Leben. Mal süß, mal bitter. Auf der einen Seite würzig, auf der anderen glibberig. Zart. Fies. Auf jeden Fall mit Ecken und Kanten.

Vielleicht sind die beiden noch zu jung für den Dominostein. Vielleicht kann man alles, was nicht Marzipan ist, erst mit Fünfzig so richtig wertschätzen.

Sollen die Mädels sich doch Zimtsterne reinziehen. Eines Tages kommen auch sie dahinter. Bis dahin hab ich die Dominosteine für mich allein.

Lecker!

 🎵 Van Morrison - Domino🎶

Möchtest du diesen Wimmerbrief hören und handgeschriebene Postkarten von mir bekommen? Dann schenk mir ein 🧡!

Zur 🧡- Mitgliedschaft (Si apre in una nuova finestra)