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Wann hast du zuletzt Sesamstraße geschaut?

Was die Sesamstraße uns über Selbstregulation beibringt – und warum wir das auch als Erwachsene mit ADHS wieder hören sollten

Es gibt Momente im Leben – und ganz besonders im neurodivergenten Alltag – in denen wir nicht noch ein weiteres Selbsthilfebuch, keine neue App und keinen weiteren Ratgeber brauchen. Was wir brauchen, ist ein freundliches Monster, das uns anschaut und sagt:
🧡 „Alles gut. Ich kenne das. Lass uns das zusammen üben.“

Und genau das hat die Sesamstraße seit Jahrzehnten getan.

Sie war für viele von uns der erste Ort, an dem Vielfalt nicht erklärt, sondern gelebt wurde. Ein Ort, an dem verwirrte Monster, schüchterne Vögel, unordentliche Typen und ordnungsliebende Eulen nebeneinander existieren konnten – und niemand „falsch“ war.

Heute, in der Arbeit mit ADHS, Autismus, Trauma und Selbstregulation, wünsche ich mir manchmal, dass wir uns diese Haltung zurückholen. Und sie in unsere Coachings, Therapien und Familien tragen. Oder – noch besser – in unsere Communities.

🌈 Die Sesamstraße war schon neurodivergent, bevor wir das Wort kannten.

Was ist die Sesamstraße eigentlich?


Ein Ort, an dem ganz verschiedene Wesen leben. Manche sind laut, manche leise. Manche impulsiv, manche strukturiert. Manche verspielt, manche vernünftig. Einige haben komische Interessen (Hallo, Bert!), andere essen einfach zu viele Kekse (wir sehen dich, Krümelmonster!).

Neurodivergent schon bevor dann eine Autistin als extra Charakter eingeführt wurde. Divers als Selbstverständlichkeit. Und das ist gut so, oder?

Aber alle gehören dazu. Sie machen Fehler. Sie wachsen daran. Und sie helfen sich gegenseitig, mit ihren Eigenheiten besser klarzukommen.

Klingt das bekannt?
Ja – genau so stelle ich mir auch unsere ADHS-Community vor. Und eine Gesellschaft, in der ich leben möchte

(und damit genau das Gegenteil von dem, wofür in den USA die derzeitige Regierung steht bzw. wo Trump einfach jegliche Grundlage des emotionalen ABC der Selbstregulation fehlt).

🐤 Bibo: Das Recht, langsamer zu sein

Bibo ist groß, ein bisschen tollpatschig, sehr neugierig – und manchmal nicht ganz auf dem aktuellen Stand. Aber das ist okay. Bibo stellt Fragen. Er beobachtet. Er denkt nach. Und er lässt sich Zeit.

🟡 In einer Welt, die Geschwindigkeit mit Intelligenz verwechselt, ist Bibo ein stiller Held.

Gerade Menschen mit ADHS, Autismus oder sozialen Ängsten erleben, dass sie „zu langsam“, „zu empfindlich“ oder „zu verträumt“ sind. Bibo zeigt uns: Verarbeitung braucht Zeit. Und das ist keine Schwäche, sondern ein Geschenk.

👉 „Ich lerne in meinem Tempo. Ich bin Bibo. Und das ist okay.“

🍪 Krümelmonster: Impulse verstehen, nicht bekämpfen

Krümelmonster ist der Inbegriff der Überwältigung.

Da ist ein Keks? Dann MUSS er sofort gegessen werden. Alles andere verschwindet.

Aber – und das ist wichtig – Krümelmonster ist nicht „schlecht“, weil es so reagiert. Es ist ehrlich. Direkt. Es zeigt, was viele von uns im Inneren kennen:

🔥 Der Reiz ist da – und zack – Selbstregulation ist weg.

Doch Krümelmonster lernt. Es übt. Es atmet. Es wartet. Und dabei bleibt es es selbst.

🟢 Wir müssen uns nicht ändern, um unsere Impulse besser zu steuern. Wir müssen sie verstehen – und einen sicheren Raum finden, um neue Wege zu üben.

👉 „Ich bin nicht zu viel. Ich bin ein Krümelmonster in Regulation.“

😅 Grobi: Der liebevolle Begleiter beim Scheitern

Grobi ist mein persönlicher Held. Er versucht ständig, Dinge richtig zu machen – und scheitert herrlich.
Er bringt „hier“ und „da“ durcheinander. Er fällt hin. Er verwirrt sich selbst. Aber er gibt nicht auf. Und – das ist das Beste – er kann über sich lachen.

🔴 Grobi verkörpert etwas ganz Zentrales für Menschen mit ADHS:
Fehler sind nicht das Ende, sondern Teil des Spiels.

Jeder Versuch zählt. Jeder Irrtum ist ein Puzzleteil auf dem Weg. Und mit ein bisschen Humor geht alles leichter.

👉 „Ich darf hinfallen. Und ich darf darüber lachen. Grobi tut es auch.“

❤️ Elmo: Gefühle haben Worte verdient

Elmo ist emotional. Elmo ist neugierig. Elmo ist ehrlich. Und Elmo fragt nach:
„Was ist das für ein Gefühl? Wie fühlt sich das an? Was kann ich jetzt tun?“

Gerade Menschen mit ADHS oder Trauma-Hintergrund haben oft keine Sprache für ihr Innenleben gelernt.
Elmo zeigt: Gefühle sind nichts Bedrohliches. Sie sind wie Wolken – sie kommen, sie gehen. Man kann sie benennen, zeichnen, singen, tanzen.

🟠 Die emotionale Alphabetisierung ist der erste Schritt zur Selbstregulation – bei Kindern wie bei Erwachsenen.

👉 „Ich fühle gerade etwas. Und ich darf herausfinden, was es ist.“

🧡 Ernie & Bert: Unterschiede leben – in Freundschaft

Ernie ist kreativ, verspielt, chaotisch. Bert ist rational, geordnet, strukturiert.
Und trotzdem – oder gerade deshalb – lieben sie sich. Nicht, obwohl sie verschieden sind, sondern weil sie verschieden sind.

🟣 In einer ADHS-Beziehung – sei es in der Familie, Partnerschaft oder im Team – gibt es oft genau diese Spannung. Der eine liebt das kreative Chaos, der andere braucht Struktur, um nicht unterzugehen.

Die Lösung ist nicht, sich anzupassen.
Die Lösung ist: einander zu sehen. Und die Unterschiede zu feiern.

👉 „Ich bin wie Ernie. Du bist wie Bert. Zusammen sind wir ein starkes Team.“

🧘 „Atmen. Denken. Handeln.“ – Die Dreischritt-Magie

Ein einfacher Satz, den die Sesamstraße in mehreren Formaten eingebaut hat – zum Beispiel in der App „Atmen, Denken, Tun“:

  1. Atmen.

  2. Denken.

  3. Tun.

Das ist Exekutivfunktionen-Coaching in Reinform.
Und gleichzeitig die Grundlage für viele Emoflex-Übungen.

🧩 Wenn wir unser Gehirn im „Bahnhof“ neu sortieren wollen, brauchen wir genau das:
eine Pause, eine Idee, eine Entscheidung.

👉 „Ich reagiere nicht sofort. Ich atme. Ich denke. Ich entscheide.“

💬 Und unsere Community? Ist auch eine Sesamstraße.

Wenn du dich manchmal fühlst wie Grobi, der dauernd stolpert.
Oder wie Krümelmonster, das alles gleichzeitig will.
Oder wie Bibo, der etwas langsamer braucht.
Oder wie Elmo, der mitten im Gefühlschaos steckt…

Dann bist du bei uns genau richtig.

Unsere ADHSSpektrum-Community ist keine perfekte Welt. Aber sie ist ein Ort, an dem neurodivergente Gehirne atmen dürfen. Lernen dürfen. Fehler machen dürfen. Und – ganz wichtig – gemeinsam lachen dürfen.

🫶 So wie in der Sesamstraße eben.

📢 Möchtest du mitmachen?

Dann komm vorbei in unsere Community – vielleicht bist du unser neuer Ernie, unsere Elmo oder unser heimliches Krümelmonster.
Wir freuen uns auf dich. Und auf das, was du mitbringst.

P.S.:
Wenn du magst, bring in deinen nächsten Call oder in dein Selbstcoaching einfach mal ein Bild aus der Sesamstraße mit.
Dein inneres Kind wird es dir danken.
Und dein präfrontaler Cortex übrigens auch.

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