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Der beste Trick der Welt

„Mein Name ist Alina und ich zeige euch jetzt den besten Trick der Welt.“

Ihre Handflächen waren schweißnass. Die Oberlippe zitterte leicht.

Sie konnte die erwartungsvollen Gesichter im Gegenlicht nicht erkennen. Trotzdem spürte Alina die Blicke.

Würde sie abliefern, was man von ihr erwartete? Nichts vergessen? War sie gut genug? Und warte mal – durfte sie das hier überhaupt? Sollte sie nicht stattdessen was ohne Publikum machen? Sicherheitsdatenblätter kontrollieren? Oder im Labor Stabilitätstests durchführen?

Nochmal.

„Mein Name ist Alina und ich zeige euch jetzt den besten Trick der Welt.“

Wie eben sagte sie den Satz nur zu sich selbst. Niemand außer ihr konnte ihn hören.

Und diesmal hoben die Worte ihren Blick. Strafften ihre Schultern. Kein Zittern mehr. Alina war bereit.

Und wie sie ablieferte.

Alina war keine Magierin. Sie war Chemikerin. Seit drei Wochen in der Produktentwicklung eines Naturkosmetikherstellers. Mit der Aufgabe, dem Management spontan den Entwurf einer neuen Haarpflegeserie vorzustellen.

Präsentationen waren so gar nicht ihr Ding. Schon gar nicht spontane.

Aber mit „Ich zeige euch jetzt den besten Trick der Welt“ genehmigte Alina sich einen großzügigen Selbstvertrauensvorschuss. Statt des üblichen „Hoffentlich versau ich das nicht“.

Sprache schafft Realität. Auch dann, wenn wir's nicht laut sagen.

Der beste Trick der Welt klappt bei Produktpräsentationen, Geburtstagsständchen und rückwärts Einparken. Unter anderem.

Probier's aus.

🎵 America: You Can Do Magic 🎶

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