Nachklapp.

Meine letzte Ausgabe mit dem Aufreger über sinnfreie bis bekloppte Teebeutelsprüche hat viele Reaktionen ausgelöst.

Angelika schrieb: „Du sprichst mir aus der Seele. Manchmal geht mir dieses Gute-Laune-Geweihräuchere so was von auf den Keks!“

Sina mailte: „Ich hatte letztens den Spruch: Mach die Harmonie aller Menschen zu deiner Lebensaufgabe. Genau. Bloß kein Druck.“

Sigrun hatte im Betreff meines Newsletters sogar „Teufelssprüche“ statt „Teebeutelsprüche“ gelesen.

Anita aber war anderer Meinung. Sie schrieb mir, dass an dem Spruch Sei gut, tu Gutes, fühl dich gut viel Wahres dran sei. Dass es oft viel leichter ist als gedacht, sich besser zu fühlen. Indem man in Kontakt geht, mit sich selbst und anderen. Indem man das Sichgutfühlen zu einer Priorität macht.

Das stimmt.

Ich habe nichts gegen Motivationssprüche. Nicht generell. Bei den im letzten Wimmerbrief zitierten Teebeutelweisheiten beschleicht mich allerdings das Gefühl, dass sie von einer KI generiert wurden.

Früher waren die Sprüche nämlich menschlicher. Inspirierender.

Meret schickte mir einen von ihnen:

Beeindrucke nicht andere. Beeindrucke dich selbst.

Solche Sprüche vermisse ich.

Aber ist nun wieder mal KI an allem schuld? Oder bin ich bloß nicht mehr so bereit wie früher, mich von einer hingeklatschten Weisheit inspirieren zu lassen? Reicht mir der Hundert-Prozent-Fokus aufs Positive nicht mehr?

Ja. Das ist es. Denn ich halte viel vom positiven Denken. In letzter Zeit habe ich aber das Gefühl, dass man es damit auch übertreiben kann.

Ich finde, dass Problem und Lösung auf derselben Bank sitzen. Gemeinsam. Vielleicht trinken sie einen Tee dabei.

Wie wäre es also neben menschlich generierten Positivsprüchen mit dem hier:

Alles Scheiße. Aber immerhin gibt’s heißes Wasser.

 🎵 Kobe: Positive Thinking🎶