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Lesezeichen

Hörst du ihn auch? Diesen erstickten Schrei?

Er kommt von einem Buch.

Jemand hat es aufs Gesicht gelegt. Oder ein Eselsohr hineingekniffen. Oder seinen Rücken gebrochen, damit die Seiten offenbleiben. Alles nur, weil kein Lesezeichen zur Hand war.

Gesicht. Ohr. Rücken. Merkste, oder?

Bücher sind Lebewesen. Mit Körpern. Und empfindsamen Seelen, die darin wohnen.

Eine Seite herausreißen? Aaaah! Als würde ich einer Freundin das Herz aus dem Brustkorb zerren!

Etwas mit Bleistift anstreichen? Uuuuh! Als würde ich einem Seelenverwandten im Schlaf einen Schnurrbart malen!

Eine dieser Klemmen aus dünnem Blech auf die Seiten stecken? Iiiieeeh! Als würde ich einer Lieblingskollegin ein Piercing verpassen, ohne sie zu fragen!

Lesezeichen retten Bücherleben.

Am schönsten sind natürlich die aus handgeschöpftem Papier. Mit einem filigran eingeflochtenen Seidenfaden, passend zur Farbe des Einbands. Das muss mir die Freundschaft schon wert sein.

Und wenn ich gerade keins da habe?

Dann tut es auch der Kassenbon vom Aldi-Einkauf.

Oder der 15er Maulschlüssel aus dem Fahrradkeller. Der ist schwer genug, damit die Seiten sich nicht von selbst umblättern.

Wie jetzt? Zu grob? Na komm! Ein Buch ist vielleicht ein Lebewesen. Aber kein Jammerlappen.

 🎵 The Magnetic Fields: The Book Of Love🎶

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