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Ich höre nur Cello!

Die neue Reihe mit 20x Musik für ein bestimmtes Instrument beginnt mit dem Cello

Gphoto, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

In den Schleichwegen zur Klassik stelle ich Musik aus Klassik und Umgebung vor, die du vielleicht noch nicht kennst. Und führe dich durch die Musik: Worauf soll ich hören? Wie kann ich diese Musik besser verstehen und damit mehr genießen? Damit ich auch weiterhin auf die Schleichwege gehen kann, unterstütze mich auf Steady mit einer Mitgliedschaft! (Si apre in una nuova finestra)

Neulich sagte mir Freund P., er habe nicht wirklich Ahnung von klassischer Musik. Ich dachte, ja, das gilt ja nun für viele Menschen. Und es ist schade, dass man das sagen muss (es könnte doch eigentlich egal sein). Dann schob P. einen sehr überraschenden Satz nach: “Ich höre nur Musik für Cello.”

Das kannte ich noch nicht, aber das will nichts heißen. Womöglich sind da draußen Tausende Menschen, die vornehmlich Musik für ein bestimmtes Instrument hören. Oder die eben eins besser kennenlernen möchten.

Für all die – und natürlich für alle, die gerne Musik entdecken – ist meine neue Reihe: 20x Musik für ein Instrument. Wir fangen mit dem Cello an. Das Cello (eigentlich: Violoncello) ist eine italienische Erfindung des 16. Jahrhunderts und gehört zur gleichen Familie wie die Viola (die genau eine Oktave höher gestimmt ist und besser bekannt ist als Bratsche) und die Violine (Geige). Wie diese Instrumente auch hat es (heute) vier Saiten, die mit einem Bogen gestrichen werden.

Das Cello erlaubt einen enormen Ausdrucksreichtum, der Ton kann satt, zittrig, grob, larmoyant, kränklich, geil, zart, gewitzt und alles dazwischen sein. Es kommt auf den Musizierenden an und auf das Instrument. Die Unterschiede zwischen Celli verschiedener Qualitäten sind größer als beim Klavier – und im Gegensatz zum Klavier verlieren alte Celli großer Meister nicht an Wert, im Gegenteil.

Praktisch niemand spielt ein Hammerklavier aus dem 18. Jahrhundert in einem heutigen Konzertsaal – wohl aber Celli aus der gleichen Zeit. Viele Mysterien ranken sich um die damalige Herstellungsweise, bis hin zum Einfluss des verwendeten Leims auf den Klang – die besten Cellobauer haben einen vergleichbaren Ruf wie Stradivari. So hieß der berühmteste Geigenbaumeister, auch wenn man vielleicht eher denkt, dass das der Name des Instruments ist. (Stradivari baute nebenbei auch Celli.)

Wie unterschiedlich das Cello klingen kann, will ich euch mit dieser kleinen Playlist aus 20 Stücken (bzw. einzelnen Sätzen aus längeren Werken) näherbringen, die (wie immer) nicht als Kanon zu verstehen ist – es fehlen natürlich unendlich viele wichtige, fantastische Werke. Es dürfte wirklich für alle etwas dabei sein: Musik vom Barock bis heute, von Frauen und Männern, Bekanntes und Unbekanntes, für Cello solo, Streichquartett, andere Kammermusikbesetzungen und großes Orchester, aus Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Italien, Russland, Estland, den USA und Australien, von eingängigem Groove über komplexe Konstruktionen bis hin zu herzzerreißender Schwelgerei. Ich wünsche viel Freude!

Diesmal verlinke ich nicht ein einziges Video, sondern ganze Playlists, für YouTube, Spotify und Apple Music:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLBOdcxZKcdRVdZ34BcdKRTrFEnjRnpNN6 (Si apre in una nuova finestra)https://open.spotify.com/playlist/1meW7vQnBXNFogredz3mY1?si=29627f032b0d4df8 (Si apre in una nuova finestra)https://music.apple.com/de/playlist/20x-cello-schleichwege-zur-klassik/pl.u-NpXm64gu6bZ6D (Si apre in una nuova finestra)

Hier nochmal die Liste mit den deutschen Transliterationen der Komponisten. Zu manchen der Werke gibt es schon einen Schleichweg, den ich verlinke:

  1. Nikolai Mjaskowski: Cellosonate Nr. 2 (3. Satz, Allegro)

  2. Max Reger: Cellosonate in F-Dur (2. Satz, Vivace)

  3. Edward Elgar: Cellokonzert in e-moll (1. Satz, Adagio)

  4. Matilde Capuis: Tre Momenti für Cello und Streichorchester (3. Satz, Allegrezze), Schleichweg (Si apre in una nuova finestra)

  5. Enric Casals: Cellokonzert in D-Fur (1. Satz, Allegro)

  6. Percy Grainger: 3. Satz (“Polska norvégien”) aus “La Scandinavie“

  7. Unsuk Chin: Cellokonzert (1. Satz, “Aniri”)

  8. Dmitri Schostakowitsch: Cellokonzert in Es-Dur (1. Satz, Allegretto)

  9. Antonio Vivaldi: Cellokonzert in d-moll, RV 407 (1. Satz, Allegro), Schleichweg (Si apre in una nuova finestra)

  10. Ludwig van Beethoven: Sonate für Cello und Klavier Nr. 1 Op. 5 Nr. 1 in F-Dur (1. Satz, Adagio sostenuto – Allegro)

  11. Sergei Rachmaninow: Sonate in g-moll für Cello und Klavier, Op. 19 (3. Satz, Andante), Schleichweg (Si apre in una nuova finestra)

  12. Henri Dutilleux: Cellokonzert “Tout un monde lontain …” (1. Satz, “Enigme”)

  13. Johann Sebastian Bach: Partita für Violine solo Nr. 2, bearbeitet für Violoncello von Victor Yoran (1. Satz, Allemanda)

  14. Nadia Boulanger: 3 Stücke für Cello und Klavier (1. Satz, “Modéré”), Schleichweg (Si apre in una nuova finestra)

  15. Aaron Jay Kernis: Musica Celestis für Cello und Orchester

  16. Claude Debussy: Sonate in d-moll für Cello und Klavier (3. Satz, “Finale (Animé)”)

  17. Arvo Pärt: Fratres (für Cello und Klavier)

  18. Caroline Shaw: Entr’acte, Schleichweg (Si apre in una nuova finestra)

  19. Edward Elgar: Klavierquintett in a-moll, Op. 84 (2. Satz, Adagio), Schleichweg (Si apre in una nuova finestra)

  20. Johannes Brahms: Cellosonate Nr. 1 in e-moll. Op. 38 (1. Satz, Allegro non troppo)

Gefällt dir hier etwas ganz Besonderes? Lass es mich in den Kommentaren unten oder per Mail wissen!

Herzliche Grüße aus Berlin
Gabriel

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