Die Herausforderungen einer queeren Beziehung
Ich liebe uns - aber unser Alltag ist oft schwierig und zermürbend.
Es sollte ein spontaner Trip aufs Land werden. T. suchte unterwegs nach einer Unterkunft, während ich LKW’s überholte und darüber nachdachte, wie viele Stunden meines Lebens ich auf der A2 Südautobahn auf dem Weg Bosnien-Herzegowina verbrachte. T. und ich wollten raus aus der Stadt, weil wir Wichtiges zu besprechen hatten. Wir mussten Fragen auf Antworten finden, die ich mir in straighten Beziehungen nie stellen musste. Wie verhalten wir uns in der Öffentlichkeit als queeres Paar? Küssen wir uns zur Begrüßung? Wie wägen wir ab, welche Situation zu gefährlich fürs Händchenhalten ist?
Dafür wollten wir uns in ein kleines Bed’n’Breakfast irgendwo im Süden Wiens einnisten. Wenn wir diese unangenehmen und mitunter harten Gespräche schon führen müssen, dann zumindest in einer süßen Pension. Wir wurden fündig - und ahnten nicht, dass gerade diese unscheinbare Unterkunft als Beispiel dafür dienen wird, wie schwierig es ist, eine queere Beziehung in einer cis-heteronormativen Welt zu navigieren.
Unangenehm wurde es direkt beim Einchecken: Die Besitzerin Gabi nahm an, wir wollten ein Zimmer mit zwei Einzelbetten. Noch bevor wir unsere Taschen auspacken konnten, mussten wir schon die Entscheidung treffen, ob wir uns in dieser Pension mit Wirtshaus im Erdgeschoß outen oder nicht.
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