Liebe Genossinnen,
seit Groschenphilosophin im November 2014 online ging, ist viel passiert. Ich habe drei Bücher geschrieben, bin von Antwerpen nach Hamburg und dann nach Berlin gezogen, ich habe vier Podcasts gelaunched und drei romantische Beziehungen beendet. Ich habe über 500 Blogposts über das Leben und Fühlen im Spätkapitalismus veröffentlicht, meinen Job als Journalistin an den Nagel gehängt und konnte den Titel Kulturblog des Jahres 2020 bei den Goldenen Bloggern gewinnen.
Kurz: Ich bin als Groschenphilosophin in diesem Internet erwachsen geworden. Inzwischen bin ich eine Anfang 30-jährige Frau mit Teilzeit-Hund, die zwischen Berlin und Wien pendelt und immer noch Freude daran hat, andere an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen.
Hier auf Steady kurz zusammenzufassen, was ich „eigentlich so mache“ ist also ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich bin Essayistin, Bloggerin und Philosophin und ich befasse mich mit den Themen, die mich akut beschäftigen. Nachdem ich knappe acht Jahre einen großen Fokus auf Anti-Work und Bullshit-Jobs hatte und im Herbst mein drittes Buch „Potenziell furchtbare Tage“ (Si apre in una nuova finestra)beim Haymon Verlag abgegeben habe, bin ich etwas durch mit dem Thema. Deshalb möchte ich mich ab 2024 meinem neuesten literarischen Projekt widmen: Fuckgirl (Si apre in una nuova finestra).
Einem feministischen Gegenentwurf zum popkulturellen Trope des Fuckboys; einer radikalen, sexuell emanzipatorischen Bewegung gegen die Ausbeutung der heterosexuellen Frau in Beziehungen mit heterosexuellen Männern.
Eventuell hatte ich keine Lust mehr einen weiteren Roman über die betrogene Ehefrau, die „Side Chick“ oder romantisch vernachlässigte Affäre zu lesen, in dem ein trauriges Narrativ zementiert wird. In der zumindest eine Frau stets das Opfer ist. Das hilft uns allen überhaupt nicht weiter!
Stattdessen habe ich einen substack eröffnet, um nach und nach eine andere Geschichte zu erzählen. Ich wollte einen Raum schaffen, in dem Alternativen gezeigt werden, die eigene Heterosexualität im Patriarchat auszuhalten und auch: selbstbewusst auszuleben. Ohne zu leiden oder daran zu Grunde zu gehen.
Ich schreibe also aktuell einen Substack über consensual Non-Monogamy, Macht, Sex und die Zukunft der Heterosexualität, der irgendwann ein deutschsprachiger Roman werden soll – ich schreibe aber auch weiterhin auf groschenphilosophin (Si apre in una nuova finestra) über das gute Leben, das künstlerische Leben, das Remote Leben und das Leben als Frau, die aktuell keine Kinder möchte und ihre Freiheit genießt. Und, keine Sorge: ich werde auch weiterhin Podcast-Episoden aufnehmen – wenn auch nicht so regelmäßig, wie das früher der Fall war.
Seit 2018 finanziere ich mein Schreiben durch meine Community und ich wäre heute nicht mehr da, wenn mich diese nicht Monat für Monat mit ihrem finanziellen Support unterstützt hätte.
Wenn du auch von meinen Ansätzen inspiriert bist und etwas in Punkto Anti-Ausbeutungs-Strategien dazulernen konntest, wenn du dir regelmäßig Texte abspeicherst oder an Freundinnen weiterleitest, dann freue ich mich, wenn du Steady-Mitglied wirst.
Bianca Jankovska
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