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Wochenplannewsletter #31

Meine Lieben,

zu den schönsten Sondereffekten des Podcasterlebens gehören die Menschen, die man trifft und die im Laufe der Jahre zu Freunden werden.

Klingt abgedroschen, schmalzig und nach dem typischen Corporate-Bullshit, den man von Arschlochunternehmen kennt, die so tun als stünde bei ihnen der Mensch im Fokus und nicht, och, Kinderarbeit oder Wasserdiebstahl (“Klar, wir haben auch Fehler gemacht”, sagt Nestlé auf seiner offiziellen Homepage dazu. Ich wüsste gerne, wer diese Konzerntexte schreibt und mit was sich der oder diejenige abends ins Auenland ballert, um schlafen zu können).

Aber in unserem Fall ist es ausnahmsweise keine Lüge. Wir müssen glücklicherweise nicht so tun, als wären wir besonders kundennah, obwohl wir uns lieber ein Spetum in den Unterleib rammen würden, als unsere kostbare Zeit mit Kunden zu verbringen. Ein Spetum ist übrigens eine mittelalterliche Stangenwaffe mit Spießklinge, die an dieser Stelle Verwendung findet, weil mein kindisches Hirn alarmierend viel Freude am alliterativen Gedanken “Spetum ins Skrotum” hat.

Ich kann sogar mit Fug und Recht behaupten, dass ich ohne diesen Podcast viele Freunde weniger hätte.

Jochen, mit dem ich regelmäßig ins Stadion gehe und der zahlendes Mitglied im Förderverein des Eintracht-Museums wurde, weil es dort die besten Toiletten gibt, was ich für einen triumphalen Boss-Move halte.

Jörg, mit dem ich regelmäßig die Spiele der Miami Dolphins schaue und der das haarsträubende Kunststück fertigbringt, dabei noch schwarzmalerischer zu sein als ich.

Nik, der regelmäßig aus Österreich nach Frankfurt fliegt, um mit uns einen schönen Abend zu verbringen, und der Scouts bevorzugter Drogendealer war, bis es den guten Leckerli-Stoff endlich auch in Deutschland gab.

Martin, der die mit Abstand besten schrecklichen Geschenke der Welt macht, einen Miami-Dolphins-Marterpfahl, einen Miami-Dolphins-Gartenzwerg und zum 10jährigen Jubiläum einen Hollywood Star of Fame, den man gleichzeitig über dem Schreibtisch aufhängen und im Keller verstecken will.

(es ist selbstverständlich der Schreibtisch geworden)

Ich könnte noch so viele weitere Namen nennen, von Hörertreffen, von lieben Care-Paketen mit herzerwärmenden Nachrichten, aus Mails und privaten Nachrichten, beim zufälligen Kennenlernen.

Seit 10 Jahren ist mein Publikum keine gesichtslose Masse mehr, deren Wege oder Konsumverhalten einigermaßen unergründlich sind, sondern voller Jochens und Niks und Martins und Jörgs.

Und das, liebe Leute, ist viel besser so.

1 Meldung, 5 Gedanken

GTA 6 wurde vom Herbst auf den 26. Mai 2026 verschoben

Quelle:

https://www.rockstargames.com/newswire/article/258aa538o412ok/grand-theft-auto-vi-is-now-coming-may-26-2026 (Si apre in una nuova finestra)

Erster Gedanke: Rockstar hätte damit echt bis heute warten können, damit wir (also vor allem Lynne) im aktuellen Auf ein Bier noch weiser und kenntnisreicher gewirkt hätten als eh schon.

Zweiter Gedanke: Natürlich wird der Streik der Sprecher und Mocap-Studios (nachzuhören eben im aktuellen Auf ein Bier) nicht DER eine alleinige Faktor für die Verschiebung gewesen sein, dafür ist Spiele-Entwicklung viel zu komplex, und wenn Jason Schreier berichtet (Si apre in una nuova finestra), dass interne Rockstar-Quellen den 2025-Release schon seit einiger Zeit für unrealistisch hielten, dann ist das plausibel. Es wäre auch ohne die Schauspielergewerkschaft eine sehr gute Idee gewesen, auf eine Verschiebung zu wetten.

Dritter Gedanke: Aber freiwillig hat Rockstar-Inhaber Take Two das Spiel garantiert nicht verschoben. Der Aktienkurs schmierte im Nachgang nämlich um 10 Prozent ab. Und die Verschiebung auf Mai (warum nicht März, war die erste Reaktion vieler Branchenkontakte; ich hätte da so eine Theorie …) spült GTA 6 komplett aus dem Fiskaljahr 2026. Das ist kein Super-GAU, aber auch keine Entscheidung, die man macht, wenn man sie nicht unbedingt machen muss. Und der neue Termin lässt noch viel Fiskaljahr 2027 offen, was man durchaus so lesen könnte, als halte man eine weitere Verzögerung für alles andere als unrealistisch.

Vierter Gedanke: Nehmen wir den Streik mal kurz so ernst, wie er meiner Ansicht nach ist oder noch sein bzw. werden könnte - auch wenn die bestreikten Publisher eisern so tun, als existiere er gar nicht. Dann ist GTA 6 nämlich nicht das einzige große Spiel, das momentan und womöglich auch in den nächsten Monaten keine amerikanischen Sprecher oder Motion-Capture-Artists hat. Es ist nicht mal das einzige Spiel von Take Two, das demnächst unter diesen widrigen Bedingungen erscheinen soll: Mafia 4 und Borderlands 4 werden ähnliche Probleme bekommen, wenngleich natürlich nicht auf dem gewaltigen Produktionsniveau eines GTA.

Fünfter Gedanke: Und wer bei der Meldung gedacht hat, na, dann releasen jetzt garantiert alle Konkurrenten noch 2025, damit sie GTA 6 im Frühjahr aus dem Weg gehen, der sollte sich zumindest fragen, ob diese Konkurrenten rechtzeitig Sprecher und Mo-Cap auf dem benötigten Niveau bekommen. Was, wenn die 25 gar nicht mehr erscheinen können, und es dann zu einem perfekten Sturm kommt, der als Video Game Spring Massacre of 26 in die Annalen eingeht?

Ich sage freilich nicht, dass es so kommen wird, muss oder soll. Aber ich glaube, ich übertreibe nicht maßlos, wenn ich behaupte, dass an sehr hohen Stellen in dieser Industrie gerade einige Ärsche intime Bekanntschaft mit Grundeis machen.

Bonus-Gedanke: Die Verhandlungsposition der Schauspielergewerkschaft hat sich gerade gewaltig verbessert.

Was wir spielen & was wir sonst noch machen

Ihr fragt euch vielleicht, wann endlich ein Podcast zu Clair Obscur erscheint, dem französischen Indie-JRPG, das Traumwertungen sammelt, sich großartig verkauft und überall als eines der besten Story-Erlebnisse der letzten Jahre gefeiert wird.

Nun. Wie schrieb mir André letzte Woche per Whatsapp:

“Ist für mich das coolste, was ich seit langem gespielt habe.”

Und:

“Es ist eine Perversion, dass du jeden JRPG-Ranz mitnimmst und dann das nicht spielst, das muss dir schon klar sein!”

Nun.

Ich kann unmöglich die Gelegenheit verstreichen lassen, André nach seiner Rückkehr über das coolste, was er seit langem gespielt hat UND meine Perversion reden zu hören. Also dauert es mit Clair Obscur noch ein paar Wochen. Aber dafür hört ihr es dann von dem Mann, der mit solchem Lob in etwa so spendabel ist wie Gunnery Sergeant Hartman in Full Metal Jacket.

Ich spiele Clair Obscur übrigens wirklich nicht. Derzeit ist zu viel zu erledigen und zu viel zu recherchieren, zum Beispiel das aktuelle Auf ein Bier, das sehr zeitaufwändig war. Dafür hat JR letzte Woche mit Clair Obscur begonnen, und ich freue mich unheimlich auf den Podcast von ihm und André. Und darauf, ihnen irgendwann all ihre unverzeihlichen Fehler in einem eigenen Podcast vorzuhalten, aber das erzählen wir ihnen lieber nicht.

Kleine Überraschungen tun einer Beziehung gut, sagt das Internet.

Das Rätsel zum Sonntag

Erst dachte ich: Es gibt eigentlich fast keine Chance, dass die das anhand dieses Tipps erraten.

Und dann dachte ich: Aber das ist ja nicht mein Problem!

Briefe an André

Weiterhin nehme ich gerne Willkommen-Zurück-Botschaften für André unter jochen@gamespodcast.de (Si apre in una nuova finestra) entgegen. Gebt euch einen Ruck, setzt euch auf den Hintern, kommt in die Pötte, sattelt die Hühner, überlegt euch eine neue Redewendung für “Los. Jetzt.”, aber schickt mir eure Botschaften, damit André sich freut.

Jetzt, wo er im Urlaub-Urlaub (also weggefahren) ist, kann ich euch auch erzählen, was ich vorhabe: Ich möchte jede eurer Botschaften auf eine Karte schreiben, diese Karten durcheinander in ein Paket tun und ihm dieses Paket pünktlich zu seinem ersten Arbeitstag vor die Tür stellen lassen. Dann kann er jeden Tag eine Karte aus dem Paket nehmen, eine eurer wunderbaren Botschaften lesen und sich freuen, dass ihr euch freut, dass er wieder da ist.

Ich wiederum würde mich freuen, wenn ihr euch zahlreich beteiligt.

Meine Finger wiederum - oder mein Drucker, falls es so viele Botschaften werden, dass ich die handschriftliche Idee in den Giftschrank sperre - freuen sich überhaupt nicht, aber das ist das Los von Fingern und Druckern im Hause Gebauer. Die einen habe ich mir schon fast alle gebrochen und die anderen haben der Menschheit vor mehr als 50 Jahren den Krieg erklärt. Es wird höchste Zeit, dass die Geheimdienste dahinter kommen, dass HP, Epson, Canon, Brother usw. schurkische Rüstungshersteller sind, die unsere Spezies vernichten wollen, einen verweigerten Druckauftrag nach dem anderen.

Nehmt euch also vor Geräten mit Papiereinzug in Acht und tanzt sicher in den Mai.

Jochen

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