Foodprint, Handprint, Brainprint, Heartprint
Den ökologischen Fußabdruck kennen wir. Da geht es um den Ressourcenverbrauch und alleine die Tatsache, dass wir in einer westlichen Industrienation leben, macht unseren Fußabdruck größer, als der eines Horror-Clowns mit Riesen-Schuhen.
👣 Der Fußabdruck transportiert sofort entweder das schlechte Gewissen oder die Resignation. Natürlich ist es wichtig, ihn zu reduzieren. Wenn wir das Narrativ in Sachen Nachhaltigkeit aber ändern und positiver kommunizieren wollen, müssen wir uns bei anderen Körperteilen bedienen:
🖐️ Im Gegensatz zum Fußabdruck konzentriert sich der Handabdruck auf die positiven Auswirkungen, die ein Unternehmen, eine Organisation oder Person auf die Umwelt hat. In Sachen Green Marketing geht es also um die Frage, ob oder wie ein Unternehmen es schafft, seine Zielgruppe zu Verhaltensveränderungen zu bewegen. Werden Kund:innen unterstützt dabei, Abfall zu reduzieren, erneuerbare Energien zu nutzen oder Ökosystemen zu schützen? Der Handabdruck steht für einen konkreten Nutzen für die Umwelt, für einen Beitrag zur Verbesserung.
🧠 Brainprint: Der Brainprint ist ein relativ neuer Begriff, der die Auswirkungen auf das Mindset einer Zielgruppe bezieht. Wenn ein Unternehmen oder eine Person Einfluss auf das Verständnis von Nachhaltigkeit hat, dann entsteht ein Brainprint. Bildung, Forschung, Innovation und Bewusstseinsbildung für nachhaltige Praktiken sind Teil eines Brainprints. Mit einem positiven Brainprint tragen Unternehmen dazu bei, das Verständnis und die Umsetzung von Nachhaltigkeitsprinzipien voranzutreiben.
♥️Ich würde noch Heartprint ergänzen. Denn wir dürfen die Emotionen bei diesem Thema nicht vergessen. Auch der Heartprint ist Teil eines veränderten Narrativs, bei dem wir ökologische Nachhaltigkeit mit positiven Geschichten aufwerten wollen. Statt Angst und Schrecken – was man angesichts der Klimathematik durchaus bekommen kann – brauchen wir Optimismus und Selbstwirksamkeit und noch mehr Menschen, die Nachhaltigkeit zu ihrer Herzensangelegenheit machen.
Links der Woche
Studie: Klimawandel wird teuer
Falls jemand mal Zahlen für ein Chart über die Notwendigkeit der nachhaltigen Transformation braucht: Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat eine neue Studie veröffentlicht. Demnach könnte die Weltwirtschaft wegen des Klimawandels um ein Fünftel einbrechen. Am stärksten wird es die ärmsten Länder treffen. Für Deutschland bedeuten die Veränderungen ein Schrumpfen der Wirtschaft bis Mitte des Jahrhunderts um elf Prozent.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/klimafolgen-potsdam-institut-weltwirtschaft-schrumpft-drastisch-100.html (Opens in a new window)Greenwashing-Verhandlung
Der Bundesgerichtshoft befasst sich heute mit der Frage, ob Katjes mit Klimaneutralität werben darf, obwohl Fruchtgummis nicht ohne Emissionen produziert werden können. Klimaneutralität kann nur durch Zertifikate eingekauft werden.
https://www.n-tv.de/ratgeber/Darf-Katjes-mit-Klimaneutralitaet-werben-article24882392.html (Opens in a new window)Besser Kommunizieren
Kaum ein Thema ist emotional so aufgeladen wie das Essen. Da aber das, was auf dem Teller landet, einen großen Einfluss auf das Klima hat, ist die Ernährung ein wichtiger Ansatzpunkt für Nachhaltigkeit. Wie kann man das so kommunizieren, dass mehr Akzeptanz entsteht? Eine sehr weitreichende Analyse gibt das Portal Klimafakten (Opens in a new window).
Mehr Nachhaltigkeit im Mainstream
Die überzeugten Nachhaltigkeits-Konsumenten brauchen Öko-Marken eigentlich nicht anzusprechen. Die größere Herausforderung liegt im Mainstream. Wie die Kosmetikmarke Oyess das schaffen will, haben die Gründer:innen in Edition F erzählt.
https://editionf.com/oyess-wie-drei-beauty-profis-nachhaltigkeit-in-den-mainsteam-bringen/ (Opens in a new window)Welche Bilder senden Promis?
Solche Nachrichten braucht die Welt (ganz ohne Ironie): Königin Silvia trägt den gleichen Skianzug wie schon vor 36 Jahren. Das ist doch mal vorbildlich. Ich wünsche mir schon lange auch bei den Fotos von Promis auf dem roten Teppich solche Statements!
https://www.fr.de/panorama/leute/derselbe-skianzug-wie-1988-koenigin-silvia-nachhaltigkeit-schweden-storlien-carl-gustaf-zr-92981445.html (Opens in a new window)Podcast-Tipps
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse
Die neue Corporate Sustainability Reporting Directive hat es in sich. Herzstück ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Klingt kompliziert, ist es eigentlich auch. Die beiden Lanxess-Nachhaltigkeitsmanagerinnen Marie-Sophie Wilde (Opens in a new window) und Dr. Inga Cramer (Opens in a new window) erklären, was sich dahinter verbirgt.
https://open.spotify.com/episode/3ahfu5mo5CJSQkNTsLIjxC (Opens in a new window)Faire Fanartikel
Fairtrade Deutschland ruft in einer Kampagne Sportvereine dazu auf, auf faire Fanartikel zu setzen. Im Sportjahr 2024 mit Fußball-EM und Olympischen Spielen soll es darum gehen, auf die Produktionsbedingungen von Fanshirts und ähnlichen Artikeln aufmerksam zu machen.
https://open.spotify.com/episode/5B5oIkDlXi1nvv6YwnQd6X?si=WM0AbIbxQ46IKndCclF0Gw&nd=1&dlsi=47b99d6cefd04aba (Opens in a new window)