Change the narrative – was wir vom Second-Hand-Markt lernen können

Geschichten anders erzählen: Das ist eine zentrale Fähigkeit des Green Marketings. Wie das geht, zeigt seit Jahren der Second-Hand-Markt:

1.        Frisches Image

Anbieter wie Kleinanzeigen, Vinted oder Black Market sind dabei, Second Hand zum neuen Normal zu machen – zumindest für bestimmte Zielgruppen. Dahinter steckt die enorme Leistung, Second Hand neu zu positionieren: Raus aus der armen Schmuddelecke, hin zu vintage, preloved, clever, nachhaltig und easy.

2.       Bessere Prozesse

Wer schon mal durch den Pain einer letzter-Preis-Kommunikation bei Kleinanzeigen gegangen ist, weiß, wie enervierend es sein kann, Dinge gebraucht zu verkaufen. Jede Menge, teils unfreundliche Anfrage, führen nicht unbedingt zum Verkauf. Die Plattformen haben daher das Verkaufen an Einkaufen deutlich vereinfacht (wir sind hier noch nicht überall ganz am Ziel, aber die Richtung stimmt). Bücher, Handys, Kleidung – alles Mögliche lässt sich einfach per App verkaufen. Gleichzeitig ist das Einkaufen ohne Rückgaberecht für viele Verbraucher:innen abschreckend. Sellpy hat beispielsweise dazu kürzlich eine Kampagne nach Deutschland gebracht, die genau auf diese Einfachheit für Käufer:innen und Verkäufer:innen abzielt:

3.       Preiskommunikation

Im Impact Report von Black Market lese ich, dass ein aufbereitetes Smartphone 91 Prozent weniger Rohstoffe und 86 Prozent weniger Wasser verbraucht, als ein neues. Noch mehr Zahlen: Ein aufbereitetes Smartphone erzeugt 89 Prozent weniger Elektroschrott und setzt 92 Prozent weniger Treibhausgase in unsere Atmosphäre frei. Insgesamt errechnet sich der Händler, dass er 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase durch den Verkauf von aufbereiteten Produkten vermieden hat. Das klingt super, ist aber offenbar für viele Kunden noch kein Entscheidungskriterium. Womit Second-Hand-Portale punkten, ist der Preis. Daher spielt auch die Preiskommunikation eine wichtige Rolle bei der Kundenansprache:

Erfolgreiche Second-Hand-Player haben sich also sehr genau angesehen, wie sie ihr eigenes Produkt verbessern können und mit welcher Kommunikationsstrategie sie in der breiten Masse erfolgreich sein können

Links der Woche:

Anti-Greenwash Guide

Die NGO Creatives for Climate hat einen kostenlosen Leitfaden namens „The Anti-Greenwash Guide for Agency Leaders“ vorgestellt. Dieses 30-seitige Dokument gibt Agenturleitern praktische Ratschläge, um Greenwashing zu vermeiden und nachhaltiges Marketing voranzutreiben.

Positive Kommunikation

Das Energieunternehmen Enercity aus Hannover startet eine Kampagne, um Optimismus und Zuversicht in Bezug auf die Klimakrise zu fördern. Gemeinsam mit Thjnk beantwortet die Kampagne zentrale Fragen zur Nachhaltigkeit mit einem klaren „Positiv!“ und bewirbt dabei die eigenen Energielösungen.

Bildgewaltige Anti-Müll-Kampage

Müll ist keine Naturgewalt. Das zeigt die BVG in einer großartigen Kampagne, die mehr Sauberkeit in die Berliner Verkehrsmittel bringen soll:

Teurere Schokolade

Ritter Sport muss seine Preise anpassen, weil der Klimawandel die Kakaoproduktion verteuert. Das wird auch so bleiben, sagt Ritter-Sport-Chef Andreas Ronken. Die Basis für seine Produkte zu erhalten ist für ihn daher „ein Hauptgrund, weshalb wir uns schon so langjährig für Nachhaltigkeit (Opens in a new window) engagieren“.

Podcast-Tipps

Storytelling

Auch im Podcast “EY Sustainability Matters” geht es um Storytelling und darum, wie gute Geschichten helfen, Nachhaltigkeit gößer zu machen.