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Glitzer, Europa und eine besetzte Uni

Liebe Leser:innen,

der Mai ist mit all seinen Feiertagen und Sonnenstunden für mich ein absoluter Hochgenuss. Gerade mein letztes Wochenende war ziemlich aufregend, denn ich war mit meinen Freund:innen auf einem Festival. Wir haben uns Glitzer ins Gesicht geschmiert, bis in die Puppen getanzt, am See gezeltet und uns gegenseitig von lästigen Zecken befreit. Um von Berlin aus zu dem Festival zu gelangen, tuckerten wir mit dem Auto über eine brandenburgische Landstraße. Und mir fiel eins auf: In den Dörfern gab es überdurchschnittliche viele AfD-Wahlplakate, direkt darunter war Werbung für das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ montiert. 

Wir sind fast in der Mitte des Superwahljahres 2024 angekommen – politisch wird es noch richtig spannend. Gerade erst kamen die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Thüringen zurück: Das Bundesland rutscht weiter nach rechts. Der AfD ist es wieder gelungen, ihre Verankerung in der Kommunalpolitik zu stärken. Die Brandmauer steht zwar noch, aber ob man der CDU da vertrauen kann, weiß ich jetzt nicht so genau. Die Kommunalwahlen waren auch ein wichtiger Stimmungstest vor den Europa- und Landtagswahlen. Denn auch bei den Wahlen zum EU-Parlament wird ein massives Erstarken rechter Parteien erwartet. Laut Umfragen ist die AfD Stand jetzt stärkste Partei in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, wo im Herbst die Landtage neu gewählt werden.

Das alles gibt mir auf jeden Fall zu denken. Deshalb habe ich mich in meiner Auswahl auf politische Texte konzentriert. Es geht um Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung im EU-Parlament, um die AfD-Hochburg Dorfchemnitz, wo die Partei seit Jahren Rekordergebnisse einfährt und um die Besetzung der Berliner Humboldt-Uni durch Palästina-Aktivist:innen. 

Aber lesen Sie doch selbst.

Ihre
Julia Belzig

P.S.: Wir empfehlen diese Woche außerdem eine neue Podcast-Folge (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mit unseren Freund:innen der Reportageschule. Sie finden sie unten.

Im Glashaus – Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung im EU-Parlament

Kurz vor den Wahlen des EU-Parlaments deckt CORRECTIV erschreckende Missstände in Brüssel auf: Mehrere Dutzende Mitarbeiter:innen des Parlaments berichten von Mobbing, sexueller Belästigung und sogar körperlicher Gewalt am Arbeitsplatz. Ausgerechnet der Ort, an dem für ganz Europa Gesetze gemacht werden, die eigentlich genau davor schützen sollen.

Annika Joeres , Gabriela Keller · CORRECTIV · 20 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

AfD-Hochburg Dorfchemnitz: Warum wählt ein Dorf im Erzgebirge so rechts?

Die AfD ist in Dorfchemnitz besonders erfolgreich. Bei der letzten Bundestagswahl konnte die Partei mit 47,9 Prozent der Stimmen einen Rekord einfahren. Zur Kommunalwahl ist die Autorin auf Spurensuche gegangen, um den Grund dafür zu finden.

Eva-Maria Hommel · Freie Presse (€) · 10 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

HU-Besetzung: »Wir haben etwas Außergewöhnliches erreicht«

Um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu demonstrieren, besetzten Aktivist:innen die Humboldt-Universität Berlin. Nach nur zwei Tagen griff die Polizei ein und räumte die Studierendenproteste. Ein Bericht aus dem »Jabalia Institut«.

Pauline Jäckels · nd · 15 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Satz der Woche

»Es sei mittlerweile für viele normal, dass auch Mexikanerinnen öffentliche Ämter und Posten ausfüllen, glauben Experten. Das hätte auch die Chancen erhöht, dass das Land jetzt wohl seine erste Präsidentin bekommt. Ist das kein Grund zur Hoffnung? „Ein Sahnehäubchen ändert auch nichts daran, dass ein Kuchen verdorben ist“, sagt Ana Alvarez.«

aus dem Text “Die verachtete Hälfte” von Christoph Gurk in der Süddeutschen Zeitung (€) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

(S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Wo liegt die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus, Theresa Breuer?

Mehrere Jahre lang arbeitete Theresa Breuer an ihrem Film „An Uphill Battle“ über afghanische Bergsteigerinnen. Dann, im August 2021, marschieren die Taliban in Kabul ein. Plötzlich sind Zehntausende Afghanen in Lebensgefahr – auch die Bergsteigerinnen, über die Theresa berichten wollte. Was macht man als Journalistin in dieser Situation: Wo hört Rechercheauftrag auf, wo fängt Verantwortung an? In dieser Folge erzählt Theresa Breuer, wie sie damals alles liegen ließ und die Kabul Luftbrücke mitgründete, eine private Evakuierungsmission – und wie sie danach in den Journalismus zurückfand.

reporter:insights – Einblicke in große Recherchen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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