Eskapismus und Realität
Liebe Leserinnen und Leser,
die vergangenen zehn Tage verbrachte ich auf Menorca. Eine Insel mit türkisfarbenem Meer und dazugehörigen Sandstränden, mit Klippen, süßen Ziegen und ebenso süßem Sangria. Komplette Realitätsflucht also. Wunderschön.
In kleinen Momenten allerdings fühlte ich mich schlecht, ja vielleicht auch ein bisschen angeekelt. Etwa als ich auf einer viel zu poschen und teuren „Party“ landete. Eine, die zwar keine rechtsextremen Gesänge enthielt, aber dennoch einer anderen Welt kam. Hier tanzte wirklich niemand, weil alle Selfies machten, während ich den Menschen dabei zusah und meinen Gin Tonic trank, den man immerhin als Freigetränk bekam.
Mir drängte sich die Frage auf, was ich hier eigentlich tue. Gerade jetzt. Ist Eskapismus in diesen Zeiten verwerflich? Oder sogar notwendig? Ein Privileg?
Ich habe noch keine Antwort darauf, aber vielleicht haben Sie ja Lust, darüber nachzudenken. Derweil bin ich in die Realität zurückgekehrt und habe eine Auswahl an Texten zusammengestellt, die Ihnen hoffentlich gefallen wird, Sie berühren wird, Ihnen einen Blick in andere Realitäten ermöglicht.
Ihre
Mina Marschall
Der Mensch ist wertvoll, weil er ein Mensch ist
Am 23. Mai feierte das Grundgesetz seinen 75. Geburtstag und mit ihm die in Artikel 1 niedergeschriebene Menschenwürde. Ein Wert, um den jeden Tag gerungen werden muss. Der Autor hat sich auf ihre Spuren begeben.
(S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Selber Freak
Dennis Seidel wird häufig angeglotzt. Das ist es, was ihn an seiner Behinderung nervt. Angestarrt werden, das will er nur, wenn er auf der Bühne steht. Ein Portrait über einen Menschen, der weitaus mehr als nur eine Rolle spielt.
Sternenkind Jonathan
Anna-Julia und Micha erwarten ein Baby. Sie freuen sich. Dann schlagen die Ärzte Alarm. Tatsächlich wird ihr Sohn schon bald nach der Geburt sterben. Ein Protokoll.
Willi Näf · REPORTAGEN (€) · 20 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Satz der Woche
»Dann nimmt Dennis Seidel seine Sonia in den Arm, erhebt sich, geht in den Flur, zieht seine orthopädischen Schuhe und seine dunkle Jacke an und geht raus in diese behinderte Welt.«
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