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MyBrainMyChoice Newsletter No. 119 Gedenktag, Updates zu unseren Kampagnen, Neue Playlist, Veranstaltungen

Liebe Mitstreiter*innen, liebe Leser*innen,

morgen ist der Gedenk- und Aktionstag für verstorbene Drogengebraucher_innen. Informiert euch hier bitte über die Veranstaltungen in eurer Nähe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und unterstützt sie nach Möglichkeit mit eurer Teilnahme! Ich bin in Berlin-Kreuzberg mit dabei und freue mich, einige von euch dort hoffentlich (wieder) zu treffen!

Im heutigen Newsletter berichte ich von den jeweiligen Neuigkeiten aus unseren Kampagnen für die Entkriminalisierung, Entstigmatisierung und eine sozial-gerechte Legalisierung. Ab heute kommt der Newsletter also wieder im üblichen, langen, monatlichen Format.

Wer mich unterstützen möchte, mehr Zeit zum Schreiben zu finden, kann sich meinen ersten 8 Unterstützer*innen hier anschließen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)! (Danke❤️)

Viel Spaß beim Lesen!

Updates aus der Kampagne für die Entkriminalisierung von Personen, die illegale Drogen nehmen

Weitere Organisationen haben sich den 13 Forderungen für die Entkriminalisierung von Personen, die illegale Drogen nehmen, angeschlossen!

  • Palette e.V. (Akzeptierende Drogenhilfe, Hamburg)

  • Eclipse e.V., (Safer Use/Safer Partying, Berlin)

  • Stigma e.V. (Projekte zur Aufklärung über Stigma, Osnabrück)

  • Psychedelic Society Hamburg e.V., (Netzwerk, Community, Events, drogenpolitische Aufklärung)

  • Psychedelic Society Berlin, (Netzwerk, Community, Events, Repräsentation sozialer, spiritueller, kultureller und politischer Belange im Prozess des Mainstreamings und der Medikalisierung)

  • JES NRW e.V., (Selbsthilfe, Interessensvertretung, Plattform, Prävention, Schulungen)

Druck und Versand der 13 Forderungen als Broschüre: 100 erste Exemplare (finanziert von (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) der MBMC-Community 💪) durfte ich kurzfristig an die Organisator*innen der Gedenktagsveranstaltungen (JES Ortsgruppen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)) in Bayreuth, Würzburg, Köln, Wiesbaden, Fulda, Leutkirch schicken.

Die übrigen Exemplare und weiteres Printmaterial nehme ich zur Veranstaltung am Kottbusser-Tor mit, wo ich wieder die Ehre habe, eine Rede halten zu dürfen.

Ich habe außerdem noch schnell eine DIN4-Druckvorlage für den Heimdrucker oder Drucker auf Arbeit (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) erstellt. Beidseitig drucken, falten, 2 mal schneiden, voilá! :) Schickt immer gerne Fotos vom Verbreiten, damit ich sie teilen kann!

Organisatorin des Gedenktags in Leutkirch im Allgäu ist Beate Stör. Ihr kennt sie vielleicht bereits aus ihren Beiträgen im MBMC-Blog. Auch dieses Jahr hat sie wieder ein berührendes, aufrüttelndes Gedicht – einen Dialog – zum Gedenktag geschrieben und zur Veröffentlichung bereitgestellt. Unbedingt lesen und weiterleiten! Es ist geschrieben für andere Eltern, die mit ihren Gefühlen kämpfen, sowie für Politiker*innen, die denken...

Dass Du leidest geschieht Dir recht,
denn Du nimmst Drogen – Du bist schlecht.
Du kannst nicht zur Arbeit gehen?
Das können wir gar nicht verstehen
und verlieren die Geduld,
denn Du bist selber daran schuld!
Kein Mensch hat gesagt Du sollst das nehmen,
mit Dir, da muss man sich echt schämen! ...
WEITERLESEN (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Updates aus der Kampagne für eine sozial-gerechte Marktregulierung

Antonia und ich waren am 6.7. beim Drogenbeauftragten. Unsere Notizen und Kommentare zum Gesetzentwurf der Ministerien (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) schicke ich euch nächstes Mal mit. Auch wenn Burkhard Blienert nicht in direkter Verantwortung für den Entwurf steht (der Drogenbeauftragte ist dem Gesundheitsministerium zwar angegliedert, aber nicht Teil davon), wir sind not amused und haben das entsprechend deutlich gemacht. Das Ding liest sich an einigen Stellen, als hätte es eine Polizeigewerkschaft geschrieben. Dass das CanG ein Kompromiss wird, ist klar, aber einiges geht zu weit.

Wir hatten mit dem Drogenbeauftragten ein sehr angenehmes und konstruktives Gespräch. (Ganz andere Erfahrung als 2020 mit Ludwig...) Wir haben auch den strukturell vergleichsweise begrenzten Möglichkeiten der drogengebrauchenden Zivilgesellschaft betont, an einem theoretisch noch so offenen Gesetzgebungsprozess teilzunehmen. Die durch Drogenpolitik benachteiligte und zum Schweigen tabuisierte Zivilgesellschaft zur Meinungsabgabe einfach nur aufzurufen, reicht nicht. Es braucht eine proaktive Einbindung, die Zeit und Raum verschafft, sich überhaupt ordentlich einbringen zu können. Nur mit proaktivem Mehraufwand kann man das Ungleichgewicht der Interessensvertretung ausgleichen. Damit meinen wir unter anderem auch die Einbeziehung des Wissens der Verbände und Gruppierungen wohnungsloser Menschen und von Menschen, die auf verschiedenste Weisen von Polizeigewalt betroffen sind. Menschen, die von der Kriminalisierung und Marginalisierung infolge des Cannabisverbots betroffen sind, haben sturkturell nicht das Personal und die Mittel eines konservativen Suchthilfeverbands, einer Polizeigewerkschaft oder von CannaBusiness-Risikoinvestor*innen, die alle traditionell möglichst viel Distanz zu kriminalisierten Usern und Klein-Dealern halten. Die Möglichkeiten, sich sichtbar zu organisieren, sind durch die Kriminalisierung grundsätzlich eingeschränkt. Dadurch fehlt es aber an einer Menge von Wissen, die es für eine gut durchdachte Cannabisgesetzgebung braucht. (Folgt hierzu natürlich auch dem Hanfverband.)

Es scheint jedenfalls so, dass wir unsere Bedenken bei dem Treffen vermitteln könnten. Unsere Ressourcen sind vergleichsweise begrenzt, aber wir hatten praktisch euch, die Community, die Unterstützer*innen und Follower der MyBrainMyChoice Initiative, mit am Tisch. :) Deswegen nimmt man sich für uns Zeit. Wir bleiben dran.

Wie die Mitteilung des Bundesverfassungsgerichts einzuordnen ist, habe ich hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) kommentiert. Unterm Strich: Nicht überbewerten. Es ist kein neues Urteil, sondern nur eine Abweisung der Anträge. Auch wenn es ein Schlag ins Gesicht für kriminalisierte Nutzer*innen ist, das BverG will sich nicht in politische Belange einmischen (was prinzipiell nicht schlecht ist) und sieht den Umgang mit Cannabis als ein solches. Der Gesetzgebungsprozess geht davon unberührt weiter.

Der Podcaster und Tontechnicher Christopher Braucks (Natürliche Ausrede Podcast) und ich haben eine neue MBMC-Playlist zusammengestellt! Die Musik ist, unter dem Motto "Weil C Kultur ist", mal mehr mal weniger explizit Cannabis gewidmet. Hier stellen wir sie im Blog vor (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und hier geht es direkt zum Abspielen (und Liken!) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Eine Chance, euch durch die verschiedensten Genres durchzuhören und Neues zu entdecken!

Für die englischsprachigen unter euch: Hört euch unbedingt auch den neuen Story-Podcast "LOUD (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)" über die Geschichte und treibenden Künstler*innen des Reggaeton an! Man kann so viel aufholen... Ich wusste zuvor wirklich gar nichts über die Musikrichtung. Ich wusste nicht, dass sie in Panama gestartet hat, nicht, dass Medellin die treibende Stadt für den internationalen Durchbruch ist, nichts über die vielen verschiedenen Stilrichtugen des Reggaeton. Zur Geschichte des Reggaeton gehört außerdem, dass er durch Drogengeld aus illegalen Verkäufen wachsen konnte bzw. musste, weil es Investitionen braucht und die irgendwo herkommen müssen. Folge 4 handelt von der Verflechtung mit dem Drogenkriegs gegen die Schwarzen Menschen und Musiker*innen in den Armenvierteln von Puerto Rico.

Updates aus der Kampagne für die Entstigmatisierung

Kooperationspartner Dirk Schäffer (Deutsche Aidshilfe und JES Bundesverband) hat unseren Leitfaden in der aktuellen Ausgabe des Drogenkuriers (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) vorgestellt.

Außerdem bei Buzzfeed (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!

„Stigmatisierung ist ein ethisches Problem, weil sie benachteiligt und die Menschenwürde der Betroffenen angreift. Die Stigmatisierung findet oft über Sprache statt, etwa über negativ aufgeladene Worte. ‚Sucht‘ und ‚Droge‘ sind zum Beispiel manchmal regelrechte Kampfbegriffe, die Menschen übergestülpt werden und sie lähmen“, sagt Dirk Schäffer, Referent für Drogen bei der DAH BuzzFeed News.

Meldet euch immer gerne mit Fragen oder Anmerkungen. Ebenso, wenn ich euch ein Päckchen mit Printmaterial zuschicken darf!

Beste Grüße aus Berlin (und ggf. bis morgen!)
Philine

Veranstaltungshinweise

21. Juli 23: Gedenk- und Aktionstag für verstorbene Drogengebraucher_innen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), bundesweit, (mit MBMC-Redebeitrag am Kotti)

12. August 23: Hanfparade Berlin (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (mit MBMC-Redebeitrag)

29. August 23: SOIRÉE DES VOYAGEURS #11 des Netzwerks "Safer Nightlife Berlin", 19:30 Uhr im NIRGENDWO / LOKSCHUPPEN, Berlin, Anmeldung: SOIREE@SAFER-NIGHTLIFE.BERLIN (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

15.-17. September 23: Drogenkultur Kongress der Psychedelic Society Leipzig (mit MBMC-Vortrag), Tickets hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Safer Use

Zum Weiterlesen & Hören

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Das Foto im Titelbild ist von Diana Parkhouse (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) / Unsplash (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

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