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Aktualisierung: Die Drogenpolitik der Parteien

Letzte Woche habe ich in meinem Newsletter ĂŒber die Drogenpolitik der unterschiedlichen Parteien gesprochen und dabei ĂŒbersehen, dass meine Quelle nicht mehr aktuell war. Inzwischen wurden Parteiprogramme aktualisiert und erweitert und deswegen gibt es heute diese Aktualisierung.

Weil es sich an dieser Stelle anbietet, möchte ich gerne noch ein paar SĂ€tze zum Fehlermanagement bei Psychoaktiv verlieren. Seit 4,5 Jahren ist Psychoaktiv eine One-Woman-Show. Ich analysiere, lese, recherchiere alle Inhalte allein und natĂŒrlich passieren hier auch Fehler. Deswegen freue ich mich auf konstruktive Kritik (fĂŒr diesen Newsletter geht mein Dank an Philine und Micha), die mir Fehler aufweisen und mir die Möglichkeit geben, diese zu korrigieren. Mit Psychoaktiv setze ich mich gegen Fehlinformationen rund um Drogen ein und wende sehr viel Zeit auf grĂŒndlich zu recherchieren. Sollte ich Fehler machen, werde ich versuchen diese sinnvoll im Nachhinein zu korrigieren und darauf aufmerksam zu machen. Ich muss kein falsches Bild von Perfektion von mir portrĂ€tieren und versuche dementsprechend hier etwas Transparenz zu schaffen.

In diesem Newsletter gehe ich kurz auf die Wahlinhalte einiger Parteien zum Thema Drogenpolitik, PrĂ€vention und Suchthilfe ein. WĂ€hrend die Linke, GrĂŒnen, SPD, FDP das drogenpolitische Themen sowohl adressieren als auch in unterschiedlicher AusprĂ€gung inhaltlich voranbringen wollen, bietet die CDU/CSU und AFD inhaltlich nur ein erneutes Verbot von Cannabis. (Das BSW ist in der Auflistung nicht vertreten, weil ich aus irgendeinen Grund keinen Zugriff auf das Wahlprogramm bekomme. Aus einer sekundĂ€ren Quelle habe ich die Information, dass das Wahlprogramm Drogenpolitik jedoch nicht adressiert).

Dieser Newsletter soll einfach einer kurzen Übersicht dienen. FĂŒr ein ausfĂŒhrliches Bild (auch zu anderen Parteien), schaut euch die Analyse der Wahlprogramme bei #MyBrainByChoice (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) an! Außerdem schreibt Philine Edbauer von #MyBrainMyChoice den spannenden Newsletter (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)“Drogenpolitik Briefing”. Auch eine tolle Möglichkeit mit Drogenpolitik up to date zu bleiben.

Wenn euch besonders das Thema Cannabis interessiert, könnt ihr auch die Wahlanalyse des Hanfverbandes (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) anschauen.

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SPD

Drogenpolitik

  • Cannabis: Die SPD unterstĂŒtzt eine europarechtskonforme Legalisierung von Cannabis und sieht darin Vorteile fĂŒr Gesundheits- und Jugendschutz sowie die BekĂ€mpfung der organisierten KriminalitĂ€t.

  • Die SPD ist fĂŒr strengere Regulierungen, WerbebeschrĂ€nkungen und Altersgrenzen fĂŒr Energy Drinks, Alkohol, Einweg-Zigaretten und neuartige Nikotinprodukte.

PrÀvention & Suchthilfe

  • AufklĂ€rung & PrĂ€vention: Die SPD setzt auf evidenzbasierte PrĂ€vention und fordert den Ausbau niedrigschwelliger digitaler Beratungsangebote fĂŒr junge Menschen mit psychischen Belastungen.

  • Suchthilfe & Gesundheitsversorgung:

    • Bessere Versorgung von Menschen mit Suchterkrankungen als Teil einer umfassenden Gesundheitsstrategie.

    • Die SPD fordert, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen schneller Zugang zu TherapieplĂ€tzen erhalten​.

Die GrĂŒnen

Drogenpolitik

  • Das im April 2024 eingefĂŒhrte Cannabisgesetz soll bestehen bleiben. Langfristig streben die GrĂŒnen weiterhin den Verkauf von Cannabis in lizenzierten FachgeschĂ€ften an.

  • BekĂ€mpfung des organisierten Handels, EindĂ€mmung des Schwarzmarktes und StĂ€rkung der Kriminalpolizei und des Zolls.

  • GlĂŒcksspiel & sĂŒchtig machende digitale Angebote: GlĂŒcksspiel und sĂŒchtig machende digitale Angebote (z.B. Lootboxen) mit besonderem Fokus auf Kinder und Jugendliche sollen besser reguliert werden.

  • Verbot aromatisierter Vapes: Die GrĂŒnen setzen sich fĂŒr ein Verbot von aromatisierten Einweg-E-Zigaretten (Vapes) ein, um den Einstieg in den Nikotinkonsum zu erschweren​.

  • Produzenten von gesundheitsschĂ€dlichen Produkten wie Alkohol und Tabak sollen stĂ€rker an den Folgekosten fĂŒr das Gesundheitssystem beteiligt werden.

  • Werbung fĂŒr Alkohol und Tabak soll stĂ€rker reguliert und der Nichtraucherschutz ausgeweitet werden (z. B. durch neutrale Verpackungen ohne Markenlogos).

PrÀvention & Suchthilfe

  • Ausbau von PrĂ€ventions- und Therapieangeboten, insbesondere auch fĂŒr legalen Drogen wie Alkohol und Tabak.

  • Sicherstellung eines bundesweiten Mindestangebots fĂŒr Suchtberatung, inklusive aufsuchender Sozialarbeit, Substanzanalysen (Drug Checking), AufklĂ€rungsmaßnahmen sowie Substitutions- und Diamorphinprogramme.

  • Förderung der wissenschaftlichen Forschung zu Wirkstoffen, die bei neurologischen Erkrankungen wie Depressionen oder Epilepsie helfen könnten. Genehmigungsverfahren sollen ggf. vereinfacht werden.

Die Linke

Drogenpolitik

  • VollstĂ€ndige Legalisierung von Cannabis, Änderungen auf EU- und UN-Ebene anstreben.

  • Werbe- und Sponsoring-Verbot fĂŒr Alkohol, Tabak und GlĂŒcksspiel.

  • Entkriminalisierung aller Drogen, keine strafrechtliche Verfolgung von Konsumierenden.

  • FlĂ€chendeckende DrogenkonsumrĂ€ume, sterile Konsumutensilien, Naloxon gegen Überdosierungen.

  • Bundesweite Drug-Checking-Programme.

  • Wissenschaftlich fundierte Grenzwerte fĂŒr alle Drogen, einschließlich Alkohol, um die FahrtĂŒchtigkeit zu bewerten und Überschreitungen konsequent zu ahnden​

PrÀvention & Suchthilfe

  • StĂ€rkung des PrĂ€ventions-, Beratungs- und Hilfsangebot.

  • Umschichtung von Finanzmitteln aus Strafverfolgung in PrĂ€vention und Suchthilfe.

  • Fokus auf Schadensminimierung und evidenzbasierte AufklĂ€rung.

FDP

Drogenpolitik

  • Die FDP befĂŒrwortet die Legalisierung von Cannabis und hĂ€lt an der kontrollierten Freigabe fest. Sie sieht darin einen wichtigen Schritt zur BekĂ€mpfung des Schwarzmarkts und zur Sicherstellung von QualitĂ€t und Jugendschutz​.

  • Es finden sich keine konkreten Aussagen zu Tabak und Alkohol.

  • Konsumverhalten soll nicht kriminalisiert werden, sondern mit AufklĂ€rung einen verantwortungsvollen Umgang ermöglichen.

PrÀvention und Suchthilfe

  • Die FDP will eine PrĂ€ventionsstrategie bei psychischen Erkrankungen mit modernen digitalen AnsĂ€tzen (Gesundheits-Apps, Wearables, Telemedizin) umsetzen​.

  • Statt Kriminalisierung soll AufklĂ€rung helfen, einen verantwortungsvollen Umgang mit “Suchtmitteln” zu fördern.

  • Niedrigschwellige und digitale Angebote sollen die LebensqualitĂ€t der Betroffenen psychischer Erkrankung verbessern.

CDU/CSU (Union)

Drogenpolitik

  • Die CDU/CSU will die Cannabis-Legalisierung rĂŒckgĂ€ngig machen.

  • Es gibt keine konkreten Aussagen zu Alkohol und Tabak und andere Drogen außer Cannabis.

PrÀvention und Suchthilfe

  • Die CDU/CSU setzt auf stĂ€rkere Strafverfolgung und polizeiliche Maßnahmen, um den Drogenkonsum zu reduzieren.

  • Im Bereich PrĂ€vention wird ein besonderer Fokus auf Kinder und Jugendliche gelegt, jedoch ohne spezifische Programme zu nennen​.

  • Zur Versorgung von Menschen mit Suchterkrankungen gibt es keine konkreten Maßnahmen oder VorschlĂ€ge im Programm.

AFD

Drogenpolitik

  • Die AfD lehnt die Legalisierung von Cannabis zum Freizeitkonsum ab und fordert eine RĂŒcknahme der bestehenden Regelungen.

  • Im Bereich Alkohol und Tabak spricht sich die AfD gegen eine staatliche Regulierung des Konsums aus. Sie lehnt „staatliche Bevormundung“ ab und wendet sich daher gegen Sondersteuern auf Genussmittel wie Alkohol oder Tabak​.

PrÀvention und Suchthilfe

  • Die AfD setzt in der Suchthilfe auf eine Abstinenzorientierung und fordert den Ausbau der suchtpsychiatrischen Versorgung.

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