Lost Songs of the Lockdown
Fünf Jahre sind vergangen, seit Menschen weltweit in den Lockdown versetzt wurden. Für mich Anlass, den März zum “Covid History Month” zu erklären und diese Zeit Revue passieren zu lassen.
Songwriting war für mich immer auch ein Mechanismus, um persönliche und politische Probleme zu verarbeiten, und die Lockdown-Zeit gab dazu mehr Anlass als jede Zeit zuvor in meinem Leben. Dementsprechend habe ich mich dem Thema von verschiedensten Seiten genähert und dabei diverse Musikstile eingesetzt. Etliche der Ergebnisse finden sich auf meiner Soundcloud-Seite in der Playliste “Love in the Times of Covid (Opens in a new window)”. Da ich damals mit meiner Familie am Rand von Philadelphia in den USA lebte, habe ich viele englischsprachige Songs verfasst. Dazu gehört auch der “Outtake”, den ich heute hier erstmals veröffentliche.
Face to Face ist ein optimistischer Reggae-Song, der im Rückblick die Absurdität der Jahre 20/21 aufzeigt. Zu jeder anderen Zeit wäre der Text wohl kaum mehr als ein typischer “We can change the world”/Feel-Good-Reggae. Aber damals schien die Aufforderung, “von Angesicht zu Angesicht und Hand in Hand” zu arbeiten, geradezu subversiv. Die Musik ist größtenteils elektronisch, ich habe noch eine Ukulele eingespielt und meine damals achtjährige Tochter singt auch noch mit (das “Hey, Hey” und “Come on, everybody” hat sie sich ausgedacht.)
Nach einigen Monaten im Lockdown haben wir damals angefangen, uns mit Nachbarn und Gleichgesinnten zu treffen, natürlich ohne Masken. Nach ein paar eher politisch ausgerichtete Treffen wurde uns bald klar, dass es uns persönlich wichtiger war, Menschen zusammenzubringen und Spaß zu haben, als irgendwelche Flugblatt-Aktionen zu planen (obwohl wir das auch getan haben).
Wir haben dann Abendessen, offene Bühnen, Tanzpartys und mehr organisiert und hatten innerhalb von ein paar Monaten einen kunterbunten Kreis von Menschen jeglicher Gesinnung um uns geschart, der mit uns gefeiert, gesungen und einfach gelebt hat. Für uns ist der Song insofern Realität geworden, auch wenn ich ihn damals nicht fertig gemixt und veröffentlicht habe.
Nach wie vor denke ich, dass es wichtig ist, den persönlichen Kontakt mit anderen zu suchen und zu pflegen, offen für andere Meinungen zu sein und Schritt für Schritt einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten. Wenn ich mich online in der kritischen Echokammer der “Aufgewachten” bewege, zieht mich das meist mehr runter, als wenn ich mich mit Nachbarn zum Tee treffe und einfach plaudere.
Manchmal mag es schwierig scheinen, überhaupt Menschen in der direkten Umgebung zu finden, mit denen man Zeit verbringen möchte. Aber für meine Frau und ich hat das voll funktioniert … während wir vorher kaum Freunde hatten, sind wir inzwischen Teil einer aktiven Community von tollen Menschen, mit denen wir uns regelmäßig treffen und an Projekten arbeiten.
Wer den ersten Schritt wagt, wird oft überrascht feststellen, dass es mehr Verbindungen zu Leuten in der unmittelbaren Umgebung gibt, als es vielleicht den Anschein hat.
Face to Face
Face to face
hand in hand
We can be the change
we want to see
Face to face
Hand in hand
We can build a new society
We can be free
We can be friends
We can exercise common sense
We can have fun
We can feel great
We don’t need to be afraid
We can heal this world together
We can heal this world together
Face to face …
We can live in peace
and anarchy
You can be you
I can be me
We don’t always have to agree
As long as we see
As long as we feel
We can respect each other
for real
We can heal this world together
We can heal this world together
Let’s plant a tree
Let’s clean up the street
Let’s have a place
Where people can meet
Let’s have a feast [treat]
Share something to eat
Let’s plant a seed
And life will be sweet
Lalala lala la
Life will be sweet
(If we meet)
Face to face,
(If we work)
Hand in hand ….