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Live-Lieder 2025 Teil 2

Hier kommt eine neue Fuhre von Live-MP3s zu meinen Livevideos auf YouTube. Zum Reinhören, Sammeln oder Texte Nachlesen.

Liveaufnahmen sind eine gute Möglichkeit, ein paar der vielen Songs, die ich geschrieben habe (und immer wieder schreibe) nach und nach öffentlich festzuhalten. Inzwischen verwende ich dazu meinen kleinen Zoom-Rekorder und ein Kondensator-Mikrofon und schraube nachträglich noch etwas am Sound rum, damit sich das alles möglichst ok anhört.
Bei den eigentlichen Aufnahmen achte ich nicht zu sehr auf Perfektion, sondern eher auf eine engagierte Darbietung. Kleine Fehler gehören dazu, machen mir selbst auch nicht viel aus.
Hier also die nächsten Songs fürs Jahr 2025 als MP3s, natürlich auch wieder mit Texten und etwas Hintergrund:

1. In des Tales tiefem Grün

An diesem Lied habe ich seit letztem Herbst gebastelt und einen Moment gebraucht, um den Text hinzukriegen. Meine Idee war, eine Art mittelalterliche Lyrik mit modernen Inhalten zu kombinieren. Die vage winterliche Stimmung passt für mich bestens zur melancholischen Melodie.

In des Tales tiefem Grün

Vogelsang und Finkenschlag
Künden mir den neuen Tag
Himmelsgrau die kalte Welt
Wolken dicht und Regen fällt
In des Tales tiefem Grün
Will meine Rose mir nicht blühen

Wo der Wald gedrungen steht
Hört kein Heiland mein Gebet
Schon ward kalt mein heißes Herz
All mein Sinnen winterwärts
Holder Knabe leise weint
Weil seine Sonne ihm nicht scheint

Mondensilbern bleicher Dunst
Leichennebel über uns
Sinken muss, was einstmals stieg
Und die Trommeln künden Krieg
Warte nur, die Zeit bricht an
Da keiner kennt mehr Frau noch Mann

Und die Enkel finden nur
Blanke Schatten der Natur


2. Vorbei

Dieses zynische Abschiedsliedchen entstand Ende der 90er-Jahr in Mannheim in den Nachwehen einer gescheiterten Beziehung. Die “Hühnchen”-Zeile stammt aus einem Stück von Jura Soyfer (Astoria), das wir damals mit einer Laientheatergruppe aufgeführt haben und bei dem ich nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch die darin enthaltenen Lieder vertonte.
Die Hasen und Raben schulde ich meinem Stiefvater Bernhard “Fink” Baudendistel, der mich darauf aufmerksam machte, dass man allzuoft die profaneren Kaninchen und Krähen mit ihren inzwischen sehr selten gewordenen größeren Verwandten verwechselt.
Als kleines zusätzliches Detail stehen die Nieren laut Psychosomatik für Beziehungsthemen, während das Herz natürlich Gefühle verkörpert;)

Vorbei

 Du sagst, zwei Raben
haben dir ein Lied gebracht.
Das kann nicht sein.
Mein kleines Hühnchen!
Du musst verstehen:
Was du für Raben hältst,
das sind doch bestenfalls
nur Krähen!

Du sagst, zwei Hasen
haben dir dein Bett gemacht.
Das kann nicht sein.
Nein, nein, nein!
Mein armes Hühnchen,
was du für Hasen hältst,
das sind doch bestenfalls
Kaninchen!

Denn die Zeiten sind vorbei!
Bye-bye, my love, goodbye!
Diese Zeiten sind vorbei!
Bye-bye, bye-bye, bye-bye …

Du sagst, zwei Mäuschen
haben dir von mir erzählt
und von den Träumen,
die wir hatten.
Mein armes Hühnchen!
Was du für Mäuschen hältst,
das sind wahrscheinlich
kleine Ratten!

Du sagst, dein Herz
das tut so weh
von früh bis spät!
Du wolltest mich
nicht so verlieren.
Mein armes Hühnchen!
Was du fürs Herzchen hältst,
das sind doch bestenfalls
die Nieren!

Denn die Zeiten sind vorbei …


3. Die wahre Demokratie

Dieses Stück schrieb ich vor rund acht Jahren in Philadelphia. Politikverdrossenheit, Anarchismus, Permakultur und die Allmende fließen hier thematisch zusammen. Eine Demo-Studioaufnahme findet sich auf meiner LP “Überall Daheim”.

Die wahre Demokratie

Es ist egal, wen du wählst, welche Partei,
Alles einerlei!
Sie sind alle nur Teil dieses Systems,
Teil des Problems.

Und die wahre Demokratie ist was du kaufst,
Also pass auf!

Dieser Markt ist nicht frei! Das war niemals so.
Der Status Quo
Ist das Monopol durch Subvention
Seit jeher schon.

Und die wahre Demokratie ist nirgendwo!
Und die wahre Demokratie ist irgendwo
In dem, was tu tust – in dem, was du lässt,
Halt dich nicht fest!
In dem, was du kaufst, was du verbrauchst,
Also pass auf!

Reiß die Steine heraus und nimm das Land
In deine Hand
Mach nen Garten daraus, wird alles grün,
Wachsen und blühen

Und die wahre Demokratie ist irgendwo, in dem was du pflanzt.

Scheiß auf das Geld, es muss nicht sein,
Kauf nix mehr ein!
Es ist alles nur Schein, eine tote Zahl.
Mach die Währung lokal.

Denn die wahre Demokratie ist was du kaufst,
was du verbrauchst, also pass auf!

Und was wirklich zählt, gehört uns allen!


4. Was für’n Ticker


Als Bonus-Track noch eine gekürzte Coverversion eines Klassikers von meinem großen Vorbild Georg Kreisler: Was für Ticker ist ein Politiker als Liedermacher-Reggae. Den Text findet man im Internet ebenso wie die Originalversion vom bitterbösen Altmeister hintersinniger Texte.
Das Live-Video dazu kommt dann die Tage.
Dazu will ich noch vor dem 23.02.25 meinen brandneuen Wahlsong “Glaubst du …?” veröffentlichen. Derweil wünsche ich noch einen sonnigen Spätwinter.

Bleib gesund, pass auf dich auf und lass dich nicht stressen!


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