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Hello Oktober!

Danke an alle, die neu dabei sind, ich freue mich, dass ihr auf der klimaneutralen MS Autokorrektur angeheuert habt!

Ich bin grad unfassbar im Flow für mein zweites Buch, was ich nach einer umfangreichen Recherche- und Interviewphase nun innerhalb von vier Wochen schreiben werde, weil private Umstände dafür sorgten, dass mal wieder Pläne an Gültigkeit verloren.

Lustig, dass ich heimlich immer mal wieder welche mache.

Richtig schön war das Flauschi-Treffen letzte Woche mit zeitweise über 40 Teilnehmenden. Tadzio Müller war aus Stockholm "zugeschaltet" und teilte mit uns seine aktuelle Analyse der Klimagerechtigkeitsbewegung. Ihn hat sein Treffen mit euch auch nachhaltig berührt. Wer nah genug am Bildschirm saß, konnte das auch sehen. Ich fand es super, dass genau das entstanden ist, was auch Tadzio und mich eint: Wir haben nicht immer denselben Standpunkt, aber dieselbe Richtung. Wir nerven uns gegenseitig manchmal richtig hart, wissen aber immer darum, dass wir füreinander da sind. Ich wünschte, unsere Klimagerechtigkeitsbewegung würde sich genau auf diese zwei Dinge committen können. Einfach mal das Fingerzeigen aufeinander lassen, Heterogenität und unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel aushalten und eine tiefe Befriedigung spüren, dass wir dann doch wahrnehmbar sehr viel mehr sind, als wir zuvor aufgrund der internen Spaltung dachten.

Unfassbar viele Autos aus der Flugperspektive.

Richtig ungemütlich ist es grad - wie erwartet - auf meinem Instaaccount. Ich bin im "Süchtig nach alles"-Podcast von Hubi Koch in der Episode zu Autoposern die Studiogästin gewesen. Und habe damit Pandoras Shitbox geöffnet. Ich war nur kurz in den Kommentaren und habe es dann einfach lassen können, weil ihr mit euren finanziellen Zuwendungen dafür Sorge tragt, dass ich Philipp habe, der das Profil von mir pflegt. Er wird Kontakt mit HateAid aufnehmen, weil es leider auch strafrechtlich Relevantes gab - und hat Hubi informiert, was da gerade so abgeht. Ich finde es traurig, weil es bestätigt, dass manche eben noch nicht mal zuhören wollen, sondern einfach ihren egoistischen Lifestyle weiter pflegen. Und das sind für mich Autos, die auf öffentlichen Straßen zu schnell und zu laut fahren.

Screenshot des Postings auf Instagram.

Daher: Wenn ihr mitbekommt, dass Menschen im Netz beleidigt oder sogar bedroht werden, geht entweder rein oder zeigt euren Support in persönlichen Nachrichten. Lasst uns nicht allein mit dem Shyce, denn die Plattformen helfen da einfach null und unserem Bundesjustizminister ist es wichtiger, die Letzte Generation zu verknacken als endlich mal einen angemessenen Rechtsrahmen für Opfer von Onlinehass zu schaffen. Funny auch, dass Wissing und Buschmann mal wieder die BILD für ihren Wahlkampf nutzen. Bayern und Hessen werden von der FDP wohl doch noch nicht verloren gegeben LOL.

Hier gehts zur Folge.

https://www.ardaudiothek.de/episode/suechtig-nach-alles/suechtig-nach-autos-zwischen-hobby-und-abhaengigkeit/ard/94773234/ (Opens in a new window)Petro-masculinity and the politics of climate refusal
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By Cara Daggett
May 1 2022

Fossil fuels are a main driver of global warming, and they must be phased out quickly. But too many discussions of energy transition assume this is a matter of fuel substitution: unplug the bad fuel, and plug in a better one (solar or wind). This leads to a technocratic focus on cost, efficiency, and capacity, and a tendency to neglect the political struggle that will be required to dethrone fossil-fueled power.

 

The necessity for a political confrontation is evident in the fact that simply adding renewable energy does not necessarily displace fossil fuels. Indeed, Shannon E. Bell and Richard York found that, since 1800, new energy sources have mostly added to total energy expenditure, rather than replacing older sources, and this has been the case with the recent rise of solar and wind power, too.

 

Moreover, trillions of dollars are at stake for fossil-fuelled corporations and elites, who have inordinate influence over many global North governments, and who have generated and proliferated climate denial and obstructionism to protect their investments. Fossil fuel elites have also disproportionately supported new authoritarian movements worldwide, though they continue to give plenty of money to liberal technocrats too.

 

Climate obstruction obviously serves the interests of fossil fuel corporations and elites. However, coal and oil do more than ensure profit and fuel consumption-heavy lifestyles. Fossil fuels also secure cultural meaning and political identities, and this is what makes the struggle against fossil fuels so difficult.
Petro-nostalgia

In the U.S., conservatives mobilize around a petro-nostalgic fantasy for a mid-20th century America when White men ruled their households uncontested. Here, the desires of Americans (and not just those who identify as men) are yoked to racialised and gendered labour and housing, as well as to the unending supply of cheap energy that makes the dream possible. Paul Pulé and Martin Hultman use the term industrial/breadwinner masculinity to describe masculinities that are supportive of industrial capitalism, and are oriented around breadwinner jobs, cars, suburbs, and heteronormative, patriarchal families.

Ein Artikel, der ganz gut dazu passt, ist einer von Cara Daggett, deren Essay "Petromasculinity" ich nur empfehlen kann.

Auszug:

"In den USA mobilisieren sich die Konservativen um eine petronostalgische Vorstellung von einem Amerika Mitte des 20. Jahrhunderts, in dem weiße Männer unangefochten über ihre Haushalte herrschen. Jahrhunderts, in dem weiße Männer unangefochten die Haushalte beherrschten. Die Wünsche der Amerikaner (und nicht nur derjenigen, die sich als Männer identifizieren) sind dabei an rassifizierte und geschlechtsspezifische Arbeit und Wohnungen sowie an die unendliche Versorgung mit billiger Energie geknüpft, die diesen Traum möglich macht. Paul Pulé und Martin Hultman verwenden den Begriff "industrial/breadwinner masculinity", um Männlichkeiten zu beschreiben, die den industriellen Kapitalismus unterstützen und sich an Ernährerjobs, Autos, Vorstädten und heteronormativen, patriarchalen Familien orientieren."

https://autonomy.work/portfolio/petro-masculinity-climate-refusal/ (Opens in a new window)Im Stau dürfen neue 7er BMW bald selbst pilotieren. Screenshot.

Habt ihr auch zittrig auf diese News gewartet?

Ich habe grad die drei Interviews lektoriert, die sich mit dem autonomen Fahren beschäftigen, ich habe dafür extra drei Herren genommen, damit das auch in männlichen Köpfen gehört wird. Alle drei sagen, dass das autonome Fahren so, wie es uns aktuell versprochen und als Teil der Lösungen versprochen wird, nicht kommen kann. Weil unsere Städte wunderbarerweise vor dem Auto entstanden. Die Straßen, auf denen in den USA und Asien diese Dienste fahren, sind schnurgerade, ohne Fuß- und Radverkehr. Die Geschwindigkeit, mit der diese Fahrzeuge fahren, ist zudem deutlich langsamer als 50 km/h. Und dort, wo Menschen sich bewegen, stehen die Dinger recht oft, weil sie das immer tun, wenn ihnen Unbekanntes begegnet, das sie nicht einordnen können.

"The social ballet of driving.” That’s what Dr. Ryan Eustice, senior vice-president of automated driving at Toyota’s Ann Arbor-based Research Institute, calls one of the biggest problems for the self-driving cars of the future. Different societal norms are going to make the task of having robots drive on the same roads as we humans a huge challenge."

"Das soziale Ballett des Fahrens". Das ist es, was Dr. Ryan Eustice, Senior-Vizepräsident für automatisiertes Fahren am Toyota-Forschungsinstitut in Ann Arbor, als eines der größten Probleme für die selbstfahrenden Autos der Zukunft bezeichnet. Unterschiedliche gesellschaftliche Normen werden die Aufgabe, Roboter auf denselben Straßen fahren zu lassen wie wir Menschen, zu einer großen Herausforderung machen.

https://driving.ca/features/feature-story/motor-mouth-the-social-ballet-of-autonomous-driving (Opens in a new window)

Ich wäre ja einfach dafür, mit der Basis anzufangen: Sichere und komfortable Fuß- und Radwege für alle, weg mit allen Autoprivilegien und rein in das gute Leben. Aber das ist natürlich für Technokrat:innen nicht so sexy. Das ist vor allem nicht immer höher immer weiter...

The ‘non-profit start-up’ Thorn, founded by Ashton Kutcher, is a driving the EU’s campaign to scan the net for child abuse material. Documents obtained by 
 reveal the blurred boundaries between Thorn’s public face and the powerful business behind it

Und wieder ein Promi weniger, dem wir glauben können, dass er wirklich Gutes tut.

"Das von Ashton Kutcher gegründete "gemeinnützige Start-up" Thorn treibt die EU-Kampagne zur Durchsuchung des Netzes nach Material über Kindesmissbrauch voran. Die Dokumente enthüllen die verschwommenen Grenzen zwischen dem öffentlichen Gesicht von Thorn und dem mächtigen Unternehmen dahinter".

Was das mit Mobilität zu tun hat?
Ich denke viel, da zu viele in Macht einfach auf smarte Menschen reinfallen und vielleicht unbewusst nicht genau hinschauen, ob ihre Lösungen nicht eher Probleme machen.

Ignorance is generally pictured as an unwanted state of mind, and the act of willful ignorance may raise eyebrows. Yet people do not always want to know, demonstrating a lack of curiosity at odds with theories postulating a general need for certainty, ambiguity aversion, or the Bayesian principle of total evidence. We propose a regret theory of deliberate ignorance that covers both negative feelings that may arise from foreknowledge of negative events, such as death and divorce, and positive feelings of surprise and suspense that may arise from foreknowledge of positive events, such as knowing the sex of an unborn child. We conduct the first representative nationwide studies to estimate the prevalence and predictability of deliberate ignorance for a sample of 10 events. Its prevalence is high: Between 85% and 90% of people would not want to know about upcoming negative events, and 40% to 70% prefer to remain ignorant of positive events. Only 1% of participants consistently wanted to know.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28221086/ (Opens in a new window)Technische Zeichnung der Batterien in einem ID Buzz.

"Die von DeepDrive entwickelten Elektromotoren sorgen für eine höhere Reichweite in Elektrofahrzeugen. Sie sind leichter, kostengünstiger und ressourcenschonender." Nicht zuletzt träumen einige Entwickler in Hannover schon vom sogenannten Corner Modul – einer vollintegrierten Einheit im Rad, die weitere Fahrwerkskomponenten, wie Luftfedersysteme von Continental beinhaltet. Eine solche Anordnung würde im Fahrzeug selbst mehr Bauraum für Batterien oder Platz im Innenraum freimachen."

https://www.gmx.net/magazine/auto/continental-deepdrive-conti-bringt-reichweiten-wunder-antrieb-serie-38733288 (Opens in a new window)

Radlerin fährt über Rot – Gericht gibt ihr recht

Minutenlang wartete eine Radfahrerin an einer Ampel – dann verlor sie die Geduld und überquerte die Kreuzung trotz Rotlicht. Sie verhielt sich womöglich korrekt, wie ein Gericht verkündete.

https://www.spiegel.de/auto/streit-vor-gericht-wann-darf-man-mit-dem-rad-ueber-rot-fahren-a-409471b9-1c64-4734-9105-e8efaeac5539 (Opens in a new window)

Eine der Organisationen, die Dank Marco Buschmann deutlich weniger Geld erhalten wird, ist die von mir hoch geschätzte Bundeszentrale für politische Bildung. Immer wieder mal erscheinen hier wichtige Bücher für einen kleinen Preis. So auch dieses:

Den Aufstieg der NSDAP haben deutsche Industrielle und Finanziers maßgeblich unterstützt. David de Jong arbeitet die Rolle einiger besonders bedeutender Unternehmen heraus: Personen wie Günther Quandt, Friedrich Flick, August von Finck, Ferdinand Porsche, Anton Piëch, Rudolf-August Oetker, Albert Reimann und ihre Familien kooperierten, so de Jong, eng mit dem NS-Regime. Sie verdienten an der Aufrüstung oder Verpflegung der Wehrmacht und bereicherten sich durch den Einsatz von Zwangs- und Sklavenarbeitern und die Enteignung jüdischer Unternehmen in Deutschland und in den besetzten Gebieten Europas.

https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/541128/braunes-erbe/ (Opens in a new window)

Besonders bedrückend: Die deutschen Autodynastien. Volkswagen produziert bis heute neben einem Straflager für die Minderheit der Uiguren in China.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-xinjiang-uiguren-101.html (Opens in a new window)

Ich danke euch für euren Support, danke jenen, die im Treffen waren, für die Mut machende Atmosphäre und wünsche euch nun einen schönen Sonntag!

Eure

Katja

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