Bald geht es auf Interrail-Tour!
Liebe steady-Flauschis!
Ich hoffe, ihr seid vorbereitet auf die heißen Tage :(
Mich bedrückt zunehmend, dass es immer noch Medien gibt, die diese unnormalen Temperaturen mit Freibädern bebildern und Klamottenlabel, die damit Sommerkleidung verkaufen wollen. Die Temperaturen sind erst ein Vorgeschmack auf das, was uns droht, wenn wir nicht endlich all unsere Kraft darauf verwenden, die Klimakatastrophe abzumildern. Stattdessen? Ein dreiseitiges Papier von Verkehrsminister Wissing, der seine Klimaziele erneut verfehlte. Um drei Millionen Tonnen CO₂.
Hier eine Einordnung zum Paketchen:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/volker-wissing-will-klimaziele-mithilfe-von-e-autos-raedern-und-oepnv-erreichen-a-301f7867-ec43-403e-9bdd-d192c033b735 (Opens in a new window)Als Volker Wissing sein "läppisches" Maßnahmenpaket vorstellte, twitterte ich:
Count me wrong: Ich habe den Clip ohne Ton geschaut und sehe da keinen Mann, der überzeugt spricht. Volker Wissing hält sich an die Parteilinie, nicht an die Linie des Pariser Klimavertrages. Ich sage jedwede Unterstützung zu, wenn der Verkehrsminister die Linie wechselt.
Hier gehts zum Statement.
https://twitter.com/NurderK/status/1547170996137992192 (Opens in a new window)Und heute finde ich einen Artikel der ZEIT, der von der Paywall ausgenommen wurde und mich in meiner Beobachtung stärkt:
Der Minister hat seine Antworten aus diesem Teil des Gesprächs nicht freigegeben, was bedeutet, dass sie hier nicht gedruckt werden können. Aber die tiefe Religiosität und die harsche Kritik am Konsumverhalten der Deutschen, die im Gespräch mit Wissing anklingen, lassen sich auch nicht verschweigen. Man erlebt plötzlich einen Mann, dessen privater Lebensstil fast konträr zu der Haltung verläuft, die er auf der politischen Bühne vertritt. Mehr noch, es entsteht der Eindruck, dass Wissing an seinem Amt leidet.
Was macht Macht mit Menschen, wenn sie - so meine Vermutung - entgegen ihrer Überzeugung auf Partei- und damit "Lindner-Linie" bleiben müssen? Und welche Chancen haben wir als Bürger:innen, einen Bundesverkehrsminister positiv zu erreichen, der von allen Seiten aktuell Druck erfährt?
Hier gehts zum Artikel:
https://www.zeit.de/2022/28/volker-wissing-fdp-verkehrsminister-kirche?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE (Opens in a new window)Ich denke, dass das Tempolimit kommen muss. Ohne dieses so schlichte Instrument wird unsere Regierung nicht in einen Winter der Kälte gehen können, wo Menschen weniger heizen dürfen.
Die Mehrheit dafür wächst zudem.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiekrise-tempolimit-auf-autobahnen-spd-linke-fordert-von-der-fdp-ende-der-blockadehaltung/28513094.html (Opens in a new window)Sehr gefreut habe ich mich über diese Kolumne von Hadija Haruna-Oelker.
Darin folgendes Statement:
Was haben Sie zuletzt aus einem Buch gelernt, das Sie vorher nicht wussten?
Ich habe von Freunden das Buch "Autokorrektur" von Katja Diehl geschenkt bekommen und festgestellt, dass ich mich noch nie bewusst mit der Frage beschäftigt habe, ob ich Autofahren muss oder will. Diehls Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende hat mich in vielen Aspekten überrascht. Vor allem, weil die Analyse eine intersektionale ist. Diehl hat die Mobilität von Menschen in ihrer Differenz betrachtet und damit deren Möglichkeiten und Bedürfnissen entsprechend.
Ab sofort begleite ich das Mobilnetzwerk in der Region Hannover beratend und freue mich sehr auf diese Zusammenarbeit, die schon seit ein paar Wochen fröhlich und kompetent gestaltet wurde. Hier mein Interview:
https://mobilnetzwerk.de/journal/v/damit-der-raum-zwischen-den-haeusern-wieder-den-menschen-gehoert (Opens in a new window)Das erste Mal seit Jahren wieder ein langer Urlaub, eine Interrailtour mit vielen Stationen, an den Mobilitätswende bereits stattfindet. Und ebenfalls das erste Mal: Katja schaut mit Sorge nach, wo es brennt und wo die Temperaturen unerträglich sind. Mich bedrückt, dass wir all die Anzeichen nicht ernst nehmen. Aber ich werde Hoffnung tanken und von den tollen Ideen vor Ort berichten!
Längere Stücke von mir gab es bei DAS! auf dem Roten Sofa und bei SWR1-Leute. Dort war der Moderator schwer beeindruckt, wie heftig mich die Menschen während der zweistündigen Livesendung beschimpften, ohne auch nur ansatzweise auf meine gesagten Inhalte einzugehen :)
Hier gehts zur Sendung:
https://www.ardmediathek.de/video/swr1-leute/katja-diehl-oder-mobilitaetsexpertin-oder-verkehrswende-haengt-die-stadt-das-land-ab/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2OTI0NDk (Opens in a new window)Statistik zum 1. Monat 9-Euro-Ticket:
- 20% haben ÖPNV zuvor nicht genutzt
- 37% aller Fahrten basieren rein auf dem Ticket
- Kaufgrund: Preis (70%). Verzicht auf Autofahrten (39 %), flexible Nutzung am Wohnort (38%) sowie deutschlandweite Gültigkeit (34%).
Und damit zu meinem persönlichen Highlight von heute - neben vier Kugeln Eis aus meiner Eisdiele ums Eck:
Mehr als 150.000 Euro pro Monat hat das selbstbezeichnete Mobilitäts-Startup – das meiner Meinung nach schlicht eine weitere Plattform ohne gesellschaftlichen Mehrwert ist – Uber zwischen 2014 und 2017 für Lobbyarbeit in Deutschland ausgegeben. Das geht aus einer umfassenden internationalen Recherche von 180 Journalist:innen unter Koordination des Internationalen Konsortiums Investigativer Journalistinnen und Journalisten (ICIJ (Opens in a new window)) und dem britischen Guardian hervor, in der 124.000 vertrauliche Dokumente ausgewertet und eingeordnet wurden.
Wenige Tage nach der Veröffentichung habe ich mit der NDR (Opens in a new window)-Journalistin Catharina Felke, Michael Oppermann, Geschäftsführer beim Bundesverband Taxi und Mietwagen, Dr. Jan Schilling, Geschäftsführer ÖPNV beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, und Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen im Bundestag darüber gesprochen, was die Recherche ergeben hat, aber vor allem auch, was wir aus den schockierenden Erkenntnissen lernen sollten.
Freue mich auf Euer Feedback!
https://katja-diehl.de/die-uber-files-welche-schwaechen-offenbaren-die-enthuellungen-und-welche-konsequenzen-muessen-wir-ziehen/ (Opens in a new window)Und gerade bin ich fast ein wenig froh, dass es nur wenig über 20 Grad in Hamburg ist. Die Tage im Süden mit beständig über 30 haben mich doch etwas belastet.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, empfehlt den Newsletter und den Podcast gerne weiter!
Eure Katja