Der 19. November in der Geschichte
Ein komischer Mann, ein verwirrter Mann, zwei heiratende Männer und ein Mann mit Maske
461 – In Rom wird Hilarius zum Papst geweiht. Die Tatsache, dass sein Name auf Englisch »urkomisch« bedeutet, findet er gar nicht witzig.
Zeitgleich wird Libius Severus weströmischer Kaiser, nachdem der Heerführer Ricimer den vorherigen Kaiser hatte umbringen lassen und zu Libius sagte: »Du kannst ja gerne auf großen Macker machen, aber wenn du nichts spurst, wirst du schon sehen, was aus dir wird.« Vier Jahre später hat Ricimer anscheinend die Nase voll von Libius Severus.
1493 – Kolumbus geht an einer Insel an Land, die er tags zuvor entdeckt hat. Er nennt sie San Juan Bautista, aber weil er nicht der Hellste ist – er denkt ja immer noch, er sei in Indien gelandet – benennt man die Insel später wieder um. Frei nach der Art: »Ach, der Kolumbus ...« Der neue Name der Insel? Puerto Rico.
1650 – Zwei Söhne von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, Christian und Moritz, heiraten ausgerechnet zwei Schwestern, Christiana und Sophie Hedwig, welche die Töchter von Philipp von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg sind. Der ältere Bruder heiratet die jüngere Schwester und umgekehrt. Das Besondere an dieser Doppelhochzeit: Sie dauert vier Wochen. Hinterher brauchte man vermutlich Jahre, um die Alkoholreserven in Sachsen wieder herzustellen.
1703 – Der Mann mit der eisernen Maske stirbt. Der Staatsgefangene von Ludwig XIV. war seit 1669 inhaftiert und ständig angehalten eine Maske zu tragen. Über die Identität des Mannes wird bis heute spekuliert. Fakt ist, dass Ludwig ein Heidengeld ausgab, um es dem Mann im Gefängnis recht gemütlich zu machen - der Bursche hatte einen OLED-Fernseher und alle Spielkonsolen – und dafür zu sorgen, dass niemand ihn jemals sehen konnte, weswegen sich bis heute das Gerücht hält, dass es sich bei dem Mann um einen Verwandten des Königs handelte, aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Zwillingsbruder. Oder der Mann war wirklich, wirklich introvertiert. Bei seinem Tod halten dennoch alle Mitwisser dicht und bis heute ist nicht geklärt, um wen es sich handelte. Aber weil die Spekulation über die Identität so spannend ist, entstehen gleich mehrere dutzend Romane darüber und noch mehr Verfilmungen.
1828 – Franz Schubert verlagert die Arbeiten an seinem neuen Werk zwei Meter unter die Erde, weil seine Syphilis und ein wenig Typhus ordentlich nachhelfen. Seitdem ist aber nichts Neues von ihm erschienen. Scheint, als liegt er nur faul unter der Erde.
1839 – Die erste Eisenbahn Kubas wird in Betrieb genommen. Das ist insofern bemerkenswert, weil zu der Zeit selbst in Europa kein nennenswertes Schienennetz bestand. Andererseits muss man auch sagen, dass in den 1990 Jahren die Eisenbahn in Kuba fast vollständig zum Erliegen kam, weil man kein Geld für Treibstoff und Material hatte. Aber mittlerweile ist ja alles besser: Jetzt fährt man mit alten deutschen Waggons aus den 60er Jahren ...
1931 – Earle Haas reicht in den USA das Patent für den Tampon mit Einführhilfe ein. Eine Freundin in Kalifornien hatte ihn auf die Idee gebracht, nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie sich während der Periode einen Schwamm in die Vagina schob. Er dachte sich »Na, dit kann ja auch nicht richtig sein« und tüftelte dann etwas mit Baumwolle herum, bis er was Schönes hatte. Dumm nur, dass sich für seine Erfindung niemand interessiert. Ende 1933 verkauft er die Rechte an eine Geschäftsfrau, die daraufhin die Firma Tampax gründet und damit Millionen macht. Aber zumindest starb Haas 1981 in dem Wissen, dass er Frauen einen Gefallen getan hatte.
1961 – Die US-Schauspielerin Meg Ryan wird geboren. In den 1990er Jahren war sie eine der beliebtesten Schauspielerinnen, erfuhr aber in den 2000er Jahren einen erheblichen Karriereknick, den selbst ein Nacktauftritt in »In The Cut« nicht mehr umkehren konnte. Seitdem macht sie vor allem dadurch auf sich aufmerksam, dass irgendwelche Schönheits-OPs nicht so laufen, wie sie sollten. Immerhin ist ihr Sohn Jack Quaid, den sie mit ihrem Ex-Ehemann Dennis Quaid hat, mittlerweile erfolgreicher Schauspieler (z.B. in der Serie »The Boys«), also muss sie vermutlich nicht am Hungertuch nagen, zumal sie selbst z.T. auch 15 Millionen Dollar pro Film verdiente.
1999 – Der erste Start einer – noch unbemannten – Shenzou-Kapsel gelingt. Damit hat dann China auch endlich eine Kapsel, mit der es Menschen ins All schießen kann. Lange genug darüber nachgedacht hatten sie ja. Bereits in den 50er Jahren plante man bemannte Expeditionen, hatte aber kein Geld dafür. Ab den 90ern gehört den Chinesen aber die halbe Welt, da kann man schon mal was für die Forschung ausgeben.
1999 – Bei der amerikanischen Ausgabe von »Wer wird Millionär?« gewinnt John Carpenter als erste Person eine Million. Das Besondere daran: Aus irgendeinem Grund gibt es für ihn eine eigene Wikipedia-Seite, aber eine Seite mit deutschsprachigen Science-Fiction-Autorinnen ist irgendwie nicht relevant genug.
2006 – In Nordamerika wird die neue Spielkonsole von Nintendo erstmals verkauft: die Wii. Die Konsole mit Bewegungscontroller zeigt ganz deutlich, wie anstrengend Videospiele sein können und sorgt für einige kaputte Fernseher, weil Leute offenbar nicht in der Lage sind die Controller richtig festzuhalten.
2017 – Charles Manson, Musiker und ehemaliger Anführer einer sektenähnlichen Kommune, stirbt im Gefängnis von Bakersfield, Kalifornien. Zwar hat er selbst nie gemordet, aber er hatte solche Kontrolle über seine Anhänger, dass er Morde anordnen konnte. Wegen Verabredung zum Mord wurde er letztendlich auch zum Tode verurteilt, kam aber mit einer lebenslänglichen Haftstrafe davon, da man 1972 in Kalifornien die Todesstrafe abschaffte. Und weil er überhaupt kein Ding an der Waffel hatte, ritzte er sich mal ein Hakenkreuz in die Stirn. Was völlig normale Leute halt so tun.