Der 18. Januar in der Geschichte
Eine schicksalhafte Affäre, ein paar leckere Inseln und ordentlich Crack
350 – Der römische Feldherr und General Magnentius wird von den Truppen zum neuen Kaiser ausgerufen. Dummerweise gibt es bereits einen Kaiser, nämlich Constans. Der guckt ziemlich dumm aus der Wäsche, sagt kurz: »Äh, wat?«, und wird dann relativ bald erschlagen.
474 – Leo I., der Kaiser des oströmischen Reiches, stirbt. Sein Enkel Leo II., gerade sechs Jahre alt, wird sein Nachfolger, weil er der nächste männliche Verwandte ist. Der Vater von Leo II., Zenon, wird zum Mitkaiser, obwohl ihn eigentlich keiner leider kann und er auch gar keinen Anspruch auf irgendwas hat. Als Leo II. zehn Monate später stirbt, was damals bei Siebenjährigen anscheinend nicht ungewöhnlich ist, übernimmt Zenon gleich komplett den Laden, was dann erst recht erheblich Stunk gibt.
532 – Um den seit ein paar Tagen grassierenden Nika-Aufstand unter Kontrolle zu bringen, bittet Kaiser Justinian das Volk ins Hippodrom von Konstantinopel. »Leute, wir können doch über alles reden!«
Das Volk: »Eh, eigentlich nicht.«
Justinian: »Ja, jut, dann bringen wir euch halt alle um.«
Rund 30.000 Leute sterben an diesem Tag.
708 – In Rom wird Sisinnius als Papst inthronisiert. Er ist zwar so krank, dass er nicht mehr selbst essen kann, aber offenbar dachten die Wähler damals auch: »Ach, der Gott wird das schon richten!« Stattdessen stirbt Sisinnius bereits am 04. Februar. Seine wichtigste Amtshandlung konnte er selbst in einem Satz zusammenfassen: »Ich finde, man sollte mal die Mauern von Rom reparieren.« Das war’s dann auch schon.
896 – Abu l-Dschaisch Chumarawaih ibn Ahmad, zweiter Herrscher der Tuluniden in Ägypten, wird von einem Bediensteten umgebracht, weil dieser um sein Leben fürchtet, als der Herrscher herausbekommt, dass er ein Verhältnis mit dessen Lieblingsfrau hat. Danach kommen dann einige minderjährige Söhne von Chumarawaih an die Macht, der ein oder andere stirbt, es gibt generell viel Hickhack im Staat und im Endeffekt gelingt es den Feinden der Tuluniden, den Abbasiden, Ägypten einzunehmen. Man kann also sagen, dass eine Affäre dazu führte, dass ein ganzes Land den Besitzer gewechselt hat.
1701 – Kurfürst Friedrich I. von Preußen sagt: »Also nur Kurfürst zu sein, ist ja irgendwie blöd.« Er setzt sich in Königsberg selber die Königskrone auf den Kopf und sagt dann zu seiner Frau: »Na, willste auch eine?« Seitdem gibt es in Preußen eine Monarchie.
1709 – Preußens König Friedrich I. findet es blöd, dass da ein Haufen Städte beieinanderliegen, die alle irgendwie ihr eigenes Ding machen. »Leute, passt ma uff: Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt werden jetzt zusammengefügt und werden ab 1. Januar 1710 zur Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin vereinigt. Allet klar? Jut, wegtreten.«
1778 – James Cook wird der erste Europäer, der die Hawaii-Inseln entdeckt. Aber da man nicht weiß, dass die quasi schon einen Namen haben, fragt einer seiner Leute Cook, wie er die denn nennen will. Der sagt: »Tja, pfft, wat weiß ich ...«, schaut dann auf das belegte Brot in seiner Hand und meint: »Sandwich-Inseln. Wir nennen sie Sandwich-Inseln.«
1871 – Der König von Preußen, Wilhelm I., wird im Spiegelsaal von Versailles zum deutschen Kaiser gekrönt, weil er vorher die Franzosen so schön vertrimmt hat. Damit wird auch das Deutsche Reich gegründet.
1911 – Zwei Monate nachdem er von einem anderen Schiff mit dem Flugzeug gestartet war, gelingt es dem Flugpionier Eugene Burton Ely erstmals auch auf einem Schiff zu landen. Der Kreuzer »USS Pennsylvania« liegt dabei allerdings im Hafen von San Francisco vor Anker und schippert nicht irgendwo mitten im Meer herum. Als Landehilfe dient das bis heute verwendete Fanghakensystem, an dem es anscheinend in über Hundert Jahren keine Verbesserungen gibt.
1969 – Im ZDF läuft die erste Sendung der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck als Moderator, der so schnell spricht, dass man am Ende immer nicht sicher ist, ob er einem gerade ein Auto verkauft hat. Die Sendung wird sich 31 Jahre im Fernsehen halten und etliche Nachahmer finden, aber niemand spricht mehr so schnell wie Heck.
1982 – Eine Gruppe von militanten Atomkraftgegnern beschießt mit einem Raketenwerfer das sich im Bau befindliche französische Kernkraftwerk Creys-Malville. Der Reaktorkern, der glücklicherweise noch nicht mit radioaktivem Material bestückt ist, wird verfehlt, es entsteht relativ geringer Schaden. Aber wie das im echten Leben so ist: Sobald man einen Raketenwerfer in die Hand nimmt, fliegen einem die Sympathien nur so zu.
1990 – Das FBI filmt den seit elf Jahren amtierenden Bürgermeister von Washington D.C., Marion Barry, als er in einem Hotelzimmer Crack raucht. Man verurteilt ihn zu sechs Monaten Gefängnis, weswegen er an der nächsten Bürgermeisterwahl nicht teilnehmen kann. 1994 ist er aber wieder dabei und die Wähler denken sich: »Mensch, der raucht doch Crack! Wie wir auch! Der kriegt meine Stimme!«
2003 – Bei einem Buschfeuer in Australien werden 500 Häuser zerstört und vier Leute kommen ums Leben. Das ist so ungefähr der Normalzustand bei Buschfeuern. Ganz im Gegensatz zum Buschfeuer in Australien aus dem Jahr 2020, in dem im Grunde das komplette Land brennt.
