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Der 20. Januar in der Geschichte

Doofe Königsnamen, eine Achterbahn und alternative Fakten

250 – Fabianus, Bischof von Rom – also das, was man heute als Papst bezeichnet – hat eine Auseinandersetzung mit dem römischen Kaiser Decius. Der ist nämlich irgendwie der Meinung, dass das Christentum doch nicht so super ist, und will alle Christen, die nicht auf die heidnischen Symbole, die Rom repräsentieren, schwören, kreativ aus dem Weg schaffen. Fabianus hat keinen Bock auf das Ganze, wird ins Gefängnis geschmissen und gibt vermutlich bereits vor seinem Treffen mit wilden Tieren in der Arena den Löffel ab.

649 – Der König der Westgoten, Chindaswinth, der mit knapp 90 Jahren schon bessere Tage gesehen hat und vermutlich merkt, dass er auf dem letzten Loch pfeift, erhebt seinen Sohn, Rekkeswinth, zum Mitregenten, damit nach seinem Tod nicht alles, was er aufgebaut hat, wieder den Bach runtergeht. Rekkeswinth war dann übrigens derjenige, der ein Gesetzbuch herausbrachte, in dem Majestätsbeleidigung strafbar war. Wenn also jemand sagte: »Rekkeswinth ist ein bescheuerter Name!«, dann war die Chance groß, dass er sein halbes Vermögen hergeben musste.

1320 – In Krakau wird Władysław I. zum polnischen König gekrönt. Er bekommt den Beinamen »Ellenlang« oder »der Ellenlange«, da er eine eher kurze Statur hat. Leute namen damals echt kein Blatt vor den Mund.

1523 – Nachdem er sich etliche Jahre schon wie ein Arschloch aufgeführt hatte, was ihn beim Volk in Schweden, Dänemark und Norwegen nicht wirklich half, gibt Christian II. die Königskronen von Norwegen und Dänemark ab. Oder muss, vielmehr. Stattdessen fährt er nach Wittenberg, hängt ein wenig bei Luther ab, quatscht mit ihm über Religion und gibt später das Neue Testament auf Dänisch heraus.

1841 – Während des Ersten Opiumkriegs besetzt Großbritannien die Insel Hongkong und sagt: »Ihr habt doch nichts dagegen, wenn wir das die nächsten 150 Jahre behalten, oder?« China: »Manno.«

1885 – Der US-Amerikaner LaMarcus Adna Thompson lässt die erste realisierte Achterbahn patentieren. Die »Gravity Pleasure Switch Back Railway« in Coney Island ist satte 11 km/h schnell, sorgt also bei vielen für schlohweiße Haare, und der Eintritt kostet fünf Cent. Der Erfolg ist so groß, dass er gleich mehrere dieser Bahnen in den USA und auch in Europa, z.B. im Wiener Prater, aufstellen wird. 

1929 – Der Film »In Old Arizona« kommt in die US-amerikanischen Kinos. Der Film hat die Ehre der erste Tonfilm-Western und der erste Tonfilm mit Außenaufnahmen zu sein. Der Film wird später für fünf Oscars nominiert, darunter »Bester Film«. Gewinnen tut die Trophäe allerdings nur der Hauptdarsteller Warner Baxter,, der die Rolle lediglich bekam, weil der Schauspieler, der ursprünglich für die Rolle vorgesehen war, Raoul Walsh, auf dem Weg zum Set einen Unfall hatte. Ein Hase sprang durch seine Windschutzscheibe, woraufhin er ein Auge verlor und für den Rest seines Lebens eine Augenklappe tragen musste. Es ist nicht mehr bekannt, ob Baxter dem Hasen in seiner Rede bei den Oscars dankte.

1936 – Der britische König George V. stirbt. Sein Nachfolger wird sein Sohn Eduard VIII., der sich aber lieber mit der geschiedenen Wallis Simpson vergnügt, was im britischen Sinne völlig neben der Spur ist, weswegen er im Dezember des Jahres zugunsten seines jüngeren Bruders Albert auf die Krone verzichtet, der daraufhin dann der dritte Monarch des britischen Königshauses in diesem Jahr wird und sich fortan Georg VI. nennt. Kleine Randnotiz: George V. hatte verfügt, dass seine Yacht, die »HMY Britannia«, mit der er viele Regatten gewonnen hatte, ihm in den Tod folgen sollte. Sie wurde wunschgemäß von einem Kriegsschiff der Royal Navy vor der Isle Of Wight versenkt.

1942 – In einem Haus am Wannsee in Berlin findet eine Konferenz statt, in der hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und SS-Behörden darüber diskutieren, was man denn jetzt mit den Juden macht, die man ohnehin schon die ganze Zeit malträtiert. »Alle umbringen?«, wirf einer in den Raum und alle anderen stimmen ein: »Alle umbringen.«

1984 – Der fünffache Olympiasieger und Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller stirbt in Acapulco. Er war übrigens der erste Mensch, der die 100-Meter-Strecke in unter einer Minute schwamm und außerdem ein begeisterter Jodler, obwohl er beide Dinge vermutlich nicht gleichzeitig tat. Er stellte offiziell 51 Weltrekorde im Schwimmen auf und bei seinem Begräbnis ertönt noch einmal sein berühmter Dschungelschrei, nämlich beim Absenken des Sarges.

2009 – Barack Obama wird zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Er ist der erste Afroamerikaner in diesem Amt und ausnahmsweise mal wieder ein Präsident, der tatsächlich von der Mehrheit der Wahlberechtigten gewählt wurde.

2011 – Die deutsche Pornodarstellerin »Sexy Cora« stirbt, während sie auf dem OP-Tisch für ihre fünfte(!) Brustvergrößerung liegt. Und wieder sieht man: Zuviel Plastik tötet!

2017 – Donald Trump wird zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Er behauptet, dass ihm dabei die größte Menschenmenge überhaupt zugeschaut und -gejubelt hat, während Bilder ganz klar etwas anderes zeigen. Es wird so ein Brimborium darum gemacht, dass zwei Tage später die Beraterin Kellyanne Conway vor die Kameras tritt und sagt, dass die beiden unterschiedlichen Aussagen dazu schlichtweg »alternative Fakten« waren. Vermutlich ist die Aussage, dass die Erde eine Scheibe ist, auch nur ein alternativer Fakt.