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Der 13. April in der Geschichte

Alte Ägypter, LSD und tote Katzen

1479 v.Chr. – Thutmosis III. wird Pharao im alten Ägypten. Da er aber erst drei Jahre alt ist, übernimmt seine Tante und Stiefmutter die Regentschaft. Meine Güte, Verwandtschaftsverhältnisse waren das damals ...

1111 – Heinrich V. wird zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und ist genervt darüber, warum er nicht schon am 11.1. des Jahres hätte gekrönt werden können.

1204 – Die Kreuzfahrer des vierten Kreuzzugs fallen ins orthodox-christliche Konstantinopel ein und vergewaltigen, brandschatzen und morden sich durch die Bevölkerung. Hinterher hat man keinen Bock mehr auch noch Muslime umzubringen und fährt wieder nach Hause.

1570 – Guy Fawkes wird geboren. Ob er als Kind wirklich ein kleines britisches Parlament als Puppenhaus mitsamt kleinen Nachbildungen von Pulverfässern gehabt hat, darf bezweifelt werden.

1919 – In Amritsar, Indien, demonstrieren mehrere Inder gegen die Gesetze und Verfügungen der Briten. Es gibt ein paar Brandanschläge auf britische Behörden und Banken und der Gouverneur Michael O’Dwyer gibt die Anweisung heraus, dass alle Versammlungen zu beschießen sind. Das lässt sich einer der Generäle nicht zweimal sagen und schießt mit seinen Truppen auf die Menschenmenge. Offiziell sterben dabei 379 Menschen und 1200 werden verletzt.

Die Inder sind sauer und die Briten legen dem General nahe, sich pensionieren zu lassen. Gleichzeitig feiern sie ihn aber als Held, zeichnen ihn mit einem edelsteinbehangenen Kreuz aus und schenken ihm Geld. Und da wundern sie sich später, weshalb die Inder die Briten nicht mögen.

1943 – Anlässlich des 200sten Geburtstags von Thomas Jefferson wird in Washington, D.C. das Jefferson Memorial eingeweiht. Es erinnert daran, dass er einer der Gründerväter und total für die Gleichheit aller Menschen war, außgenommen der Schwarzen, die auf seinen Plantagen in Sklaverei gehalten wurden.

1953 – Die CIA beschließt eine Neuauflage ihres vorherigen Gedankenkontrollprogramms, bei dem Nazis beteiligt waren, und nennt es MKULTRA. Hauptidee des Programms: »Mal schauen wat passiert, wenn wir den Leuten LSD verarbreichen!«

Eines der Testsubjekte: Ted Kaczynski, der es später für eine tolle Idee hält, Leuten Bomben zu schicken.

1956 – Der Physiknobelpreisträger Erwin Schrödinger hält nach jahrelangem Exil in Dublin seine Antrittsrede als Professor an der Universität Wien, weiß aber immer noch nicht, ob seine Katze nun tot ist oder nicht.

1964 – Sidney Poitier gewinnt als erster Schwarzer einen Oscar für die beste Hauptrolle. Das fand John Wayne bestimmt blöd.

1970 – Ein Sauerstofftank des Raumschiffs Apollo 13 explodiert. Die Astronauten: »Ja, is ja blöd jetzt.«

1982 – In der Neuen Nationalgalerie in West-Berlin geht ein Mann mit einem Eisenrohr auf das erst kürzlich von dem Museum erworbenen Bild »Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue IV« los. Das riesige Bild, das lediglich drei große Streifen Farbe zeigt, war zuvor schon einer Kontroverse in den Boulevardblättern ausgesetzt, die es als »Werk eines Anstreicherlehrlings« bezeichneten. Als jemand, der das Bild tatsächlich aus der Nähe gesehen hat, kann ich nur sagen, dass einen der erste Eindruck schon mal zu einem »Aha, na jut« hinreißen kann.

2015 – Literaturnobelpreisträger Günter Grass stirbt in Lübeck mit 87 Jahren und nun kann man noch mehr herunterspielen, dass er sechzig Jahre lang seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS verschwiegen hatte.

2017 – Die erste tatsächlich operative Anwendung der MOAB-Bombe wird gegen den IS in Afghanistan eingesetzt. Es ist die stärkste konventionelle (sprich: nicht atomare) Bombe der Welt und nach ihrer Abkürzung MOAB, die eigentlich für »Massive Ordinance Air Blast« steht, wird sie gerne auch als »Mother Of All Bombs« bezeichnet.

Die IS-Leute, deren Tunnelsystem das Ding abbekommt, sagen: »Whoa!«, und geben fünf von fünf Selbstmordattentätern auf der Terroristenskala.

2018 – Miloš Forman, tschechoslowakisch-US-amerikanischer Filmregisseur, stirbt in den USA. Er war einer von nur vier Regisseuren, denen es gelang, zwei Filme zu drehen, die mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet wurden. Seine Filme waren »Einer flog über das Kuckucksnest« und »Amadeus«. (Bei den anderen Regisseuren handelt es sich um Clint Eastwood, Francis Ford Coppola und Frank Capra.)